kenberg in den belobten gedanken etc cap. III, § 16 fgg.; und in der vorläufigen einleitung etc s. 119 fgg. s. 123 fg. s. 157 fg. § 14.
§ 8
die wissen- schaft der alten teutschen gesä- ze, und ge- wonheiten, wie auch die teutsche rechts- gelahrheit ist nüzlich, und nötig.
Die alte teutsche gesäze haben noch einen man- nichfaltigen nuz (§ 4 § 6). Derowegen dürfen sie ausser acht nicht gelassen werden; vilmehr sind die rechtsbeflissene verbunden: selbige, wie die übrigen teutschen rechte, vor allen andern, zu hören, und sich bekannt zu machen. Denn ieder mensch ist schuldig: sich vor andern beschäftigungen um das- jenige zu bekümmern, was sein vaterland angehet, Joh. Heumannde iuris germ. studio vtiliter per- sequendo, bei seinen exercit. iur. vniu. praec. germ. T. I Altd. 1749, 4t. Nun sind wir in Teutsch- lande, und haben uns solches, als unsers vaterlan- des, zu erfreuen; welches entweder in seinem gan- zen inbegriffe, oder nach den besonderen staten, oder orten, mit iren rechten, und gerechtsamen, auch irem zustande zu betrachten stehet; folglich haben die teutschen rechtsbeflissene darauf die für- nämste sorge anzuwenden, Ge. Beyerde vtilitate lect. academ. in iuris Germ. capita, und de vsu iuris Rom. in caussis person. in Germania concern., bei seiner delin. iur. Germ.Christian Gottfr. Hof- mannde iurisprud. Germ. principiis &c §. 21 s. 24, Joh. Phil. Hahnde necessitate tradendi iura German. in Vniuersitat. Mainz 1742, 4t. Denn einem ieden Teutschen ist seine landesart am näch- sten. Das ist freilich gewiß: daß die teutsche rechtsgelahrheit eine sehr weitläuftige, wichtige, und kostbare wissenschaft sei; sintemal man vile kostbare bücher darzu nöhtig hat, und die landes- auch stadt-rechte etc sich bekannt machen müsse, welche eine grosse anzal ausmachen.
§ 9
I haubtſt. von der wirklichkeit
kenberg in den belobten gedanken ꝛc cap. III, § 16 fgg.; und in der vorlaͤufigen einleitung ꝛc ſ. 119 fgg. ſ. 123 fg. ſ. 157 fg. § 14.
§ 8
die wiſſen- ſchaft der alten teutſchen geſaͤ- ze, und ge- wonheiten, wie auch die teutſche rechts- gelahrheit iſt nuͤzlich, und noͤtig.
Die alte teutſche geſaͤze haben noch einen man- nichfaltigen nuz (§ 4 § 6). Derowegen duͤrfen ſie auſſer acht nicht gelaſſen werden; vilmehr ſind die rechtsbefliſſene verbunden: ſelbige, wie die uͤbrigen teutſchen rechte, vor allen andern, zu hoͤren, und ſich bekannt zu machen. Denn ieder menſch iſt ſchuldig: ſich vor andern beſchaͤftigungen um das- jenige zu bekuͤmmern, was ſein vaterland angehet, Joh. Heumannde iuris germ. ſtudio vtiliter per- ſequendo, bei ſeinen exercit. iur. vniu. praec. germ. T. I Altd. 1749, 4t. Nun ſind wir in Teutſch- lande, und haben uns ſolches, als unſers vaterlan- des, zu erfreuen; welches entweder in ſeinem gan- zen inbegriffe, oder nach den beſonderen ſtaten, oder orten, mit iren rechten, und gerechtſamen, auch irem zuſtande zu betrachten ſtehet; folglich haben die teutſchen rechtsbefliſſene darauf die fuͤr- naͤmſte ſorge anzuwenden, Ge. Beyerde vtilitate lect. academ. in iuris Germ. capita, und de vſu iuris Rom. in cauſſis perſon. in Germania concern., bei ſeiner delin. iur. Germ.Chriſtian Gottfr. Hof- mannde iurisprud. Germ. principiis &c §. 21 ſ. 24, Joh. Phil. Hahnde neceſſitate tradendi iura German. in Vniuerſitat. Mainz 1742, 4t. Denn einem ieden Teutſchen iſt ſeine landesart am naͤch- ſten. Das iſt freilich gewiß: daß die teutſche rechtsgelahrheit eine ſehr weitlaͤuftige, wichtige, und koſtbare wiſſenſchaft ſei; ſintemal man vile koſtbare buͤcher darzu noͤhtig hat, und die landes- auch ſtadt-rechte ꝛc ſich bekannt machen muͤſſe, welche eine groſſe anzal ausmachen.
§ 9
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0042"n="18"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I</hi> haubtſt. von der wirklichkeit</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">kenberg</hi> in den belobten gedanken ꝛc cap. <hirendition="#aq">III,</hi> § 16<lb/>
fgg.; und in der vorlaͤufigen einleitung ꝛc ſ. 119<lb/>
fgg. ſ. 123 fg. ſ. 157 fg. § 14.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 8</head><lb/><noteplace="left">die wiſſen-<lb/>ſchaft der alten<lb/>
teutſchen geſaͤ-<lb/>
ze, und ge-<lb/>
wonheiten,<lb/>
wie auch die<lb/>
teutſche rechts-<lb/>
gelahrheit iſt<lb/>
nuͤzlich, und<lb/>
noͤtig.</note><p>Die alte teutſche geſaͤze haben noch einen man-<lb/>
nichfaltigen nuz (§ 4 § 6). Derowegen duͤrfen ſie<lb/>
auſſer acht nicht gelaſſen werden; vilmehr ſind die<lb/>
rechtsbefliſſene verbunden: ſelbige, wie die uͤbrigen<lb/>
teutſchen rechte, vor allen andern, zu hoͤren, und<lb/>ſich bekannt zu machen. Denn ieder menſch iſt<lb/>ſchuldig: ſich vor andern beſchaͤftigungen um das-<lb/>
jenige zu bekuͤmmern, was ſein vaterland angehet,<lb/><hirendition="#fr">Joh. Heumann</hi><hirendition="#aq">de iuris germ. ſtudio vtiliter per-<lb/>ſequendo,</hi> bei ſeinen <hirendition="#aq">exercit. iur. vniu. praec. germ.<lb/>
T. I</hi> Altd. 1749, 4t. Nun ſind wir in Teutſch-<lb/>
lande, und haben uns ſolches, als unſers vaterlan-<lb/>
des, zu erfreuen; welches entweder in ſeinem gan-<lb/>
zen inbegriffe, oder nach den beſonderen ſtaten,<lb/>
oder orten, mit iren rechten, und gerechtſamen,<lb/>
auch irem zuſtande zu betrachten ſtehet; folglich<lb/>
haben die teutſchen rechtsbefliſſene darauf die fuͤr-<lb/>
naͤmſte ſorge anzuwenden, <hirendition="#fr">Ge. Beyer</hi><hirendition="#aq">de vtilitate<lb/>
lect. academ. in iuris Germ. capita,</hi> und <hirendition="#aq">de vſu iuris<lb/>
Rom. in cauſſis perſon. in Germania concern.,</hi> bei<lb/>ſeiner <hirendition="#aq">delin. iur. Germ.</hi><hirendition="#fr">Chriſtian Gottfr. Hof-<lb/>
mann</hi><hirendition="#aq">de iurisprud. Germ. principiis &c</hi> §. 21 ſ.<lb/>
24, <hirendition="#fr">Joh. Phil. Hahn</hi><hirendition="#aq">de neceſſitate tradendi iura<lb/>
German. in Vniuerſitat.</hi> Mainz 1742, 4t. Denn<lb/>
einem ieden Teutſchen iſt ſeine landesart am naͤch-<lb/>ſten. Das iſt freilich gewiß: daß die teutſche<lb/>
rechtsgelahrheit eine ſehr weitlaͤuftige, wichtige,<lb/>
und koſtbare wiſſenſchaft ſei; ſintemal man vile<lb/>
koſtbare buͤcher darzu noͤhtig hat, und die landes-<lb/>
auch ſtadt-rechte ꝛc ſich bekannt machen muͤſſe,<lb/>
welche eine groſſe anzal ausmachen.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 9</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[18/0042]
I haubtſt. von der wirklichkeit
kenberg in den belobten gedanken ꝛc cap. III, § 16
fgg.; und in der vorlaͤufigen einleitung ꝛc ſ. 119
fgg. ſ. 123 fg. ſ. 157 fg. § 14.
§ 8
Die alte teutſche geſaͤze haben noch einen man-
nichfaltigen nuz (§ 4 § 6). Derowegen duͤrfen ſie
auſſer acht nicht gelaſſen werden; vilmehr ſind die
rechtsbefliſſene verbunden: ſelbige, wie die uͤbrigen
teutſchen rechte, vor allen andern, zu hoͤren, und
ſich bekannt zu machen. Denn ieder menſch iſt
ſchuldig: ſich vor andern beſchaͤftigungen um das-
jenige zu bekuͤmmern, was ſein vaterland angehet,
Joh. Heumann de iuris germ. ſtudio vtiliter per-
ſequendo, bei ſeinen exercit. iur. vniu. praec. germ.
T. I Altd. 1749, 4t. Nun ſind wir in Teutſch-
lande, und haben uns ſolches, als unſers vaterlan-
des, zu erfreuen; welches entweder in ſeinem gan-
zen inbegriffe, oder nach den beſonderen ſtaten,
oder orten, mit iren rechten, und gerechtſamen,
auch irem zuſtande zu betrachten ſtehet; folglich
haben die teutſchen rechtsbefliſſene darauf die fuͤr-
naͤmſte ſorge anzuwenden, Ge. Beyer de vtilitate
lect. academ. in iuris Germ. capita, und de vſu iuris
Rom. in cauſſis perſon. in Germania concern., bei
ſeiner delin. iur. Germ. Chriſtian Gottfr. Hof-
mann de iurisprud. Germ. principiis &c §. 21 ſ.
24, Joh. Phil. Hahn de neceſſitate tradendi iura
German. in Vniuerſitat. Mainz 1742, 4t. Denn
einem ieden Teutſchen iſt ſeine landesart am naͤch-
ſten. Das iſt freilich gewiß: daß die teutſche
rechtsgelahrheit eine ſehr weitlaͤuftige, wichtige,
und koſtbare wiſſenſchaft ſei; ſintemal man vile
koſtbare buͤcher darzu noͤhtig hat, und die landes-
auch ſtadt-rechte ꝛc ſich bekannt machen muͤſſe,
welche eine groſſe anzal ausmachen.
§ 9
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/42>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.