mit speisse, und trank versehen; darnebst sind sie auch schuldig: denselben, wie iren sachen, sicherheit, und ruhe zu verschaffen, Heineccs vermischete an- merkungen, und rechtliche gutachten, num. XVIIII, s. 304 fgg., oder sind hirzu nicht berechtiget. Jm ersten falle hat man die gast-wirte; im andern aber blosse schenk-wirte, welche krüge haben. Jene können das rechtmässiger weise erlangete gastungs- recht, mit ausschlüssung der lezten, ausüben; mit- hin ist ein grosser unterschid zwischen dem zapfen- oder schenkrechte, und zwischen der gastwirtschafts- oder tafern gerechtigkeit, Harpprecht im cons. VII, n. 35, und n. 164, vol. VII. Von den gasthöfen sind die eigentliche garküchen zu unterscheiden, von Cocceji vol. II, cons. CXI. Den garküchen gebü- ret das recht der gasthöfe so wenig, als weniger den blossen speisse-wirten; falls sie solches nicht zugleich hergebracht haben. Jmmittels findet man wohl in denen grossen städten, wo messen ge- halten werden, daß in meßzeiten ein ieder bürger fremde beherbergen dürfe, wie z. e. in Frankfurt am Maine, Orth von den Reichsmessen etc s. 260, s. 698, und andern orten; allein ausser den messen gehöret solches nur für die öffentlichen gastwirte; gleichwie dann auch in den sächsischen städten rc stadträhte gewissen häusern das so genannte markt- recht erteilen, vermöge dessen die furleute an den markttagen bei inen ausspannen, auch getraide rc daselbst hinterlegen können; allein dise häuser ha- ben doch das völlige gastungs-recht nicht. Von disem ist die einquartirung abzusondern, Christian Ludwig Scheidde cauponarum origine et iure et magittratus in eis ordinandis cura, Goett. 1738, 4t, Joh. Christoph Waltherde iure metato- rum etc, 1735, 4t.
§ 504
LXV haubtſtuͤck,
mit ſpeiſſe, und trank verſehen; darnebſt ſind ſie auch ſchuldig: denſelben, wie iren ſachen, ſicherheit, und ruhe zu verſchaffen, Heineccs vermiſchete an- merkungen, und rechtliche gutachten, num. XVIIII, ſ. 304 fgg., oder ſind hirzu nicht berechtiget. Jm erſten falle hat man die gaſt-wirte; im andern aber bloſſe ſchenk-wirte, welche kruͤge haben. Jene koͤnnen das rechtmaͤſſiger weiſe erlangete gaſtungs- recht, mit ausſchluͤſſung der lezten, ausuͤben; mit- hin iſt ein groſſer unterſchid zwiſchen dem zapfen- oder ſchenkrechte, und zwiſchen der gaſtwirtſchafts- oder tafern gerechtigkeit, Harpprecht im conſ. VII, n. 35, und n. 164, vol. VII. Von den gaſthoͤfen ſind die eigentliche garkuͤchen zu unterſcheiden, von Cocceji vol. II, conſ. CXI. Den garkuͤchen gebuͤ- ret das recht der gaſthoͤfe ſo wenig, als weniger den bloſſen ſpeiſſe-wirten; falls ſie ſolches nicht zugleich hergebracht haben. Jmmittels findet man wohl in denen groſſen ſtaͤdten, wo meſſen ge- halten werden, daß in meßzeiten ein ieder buͤrger fremde beherbergen duͤrfe, wie z. e. in Frankfurt am Maine, Orth von den Reichsmeſſen ꝛc ſ. 260, ſ. 698, und andern orten; allein auſſer den meſſen gehoͤret ſolches nur fuͤr die oͤffentlichen gaſtwirte; gleichwie dann auch in den ſaͤchſiſchen ſtaͤdten ꝛc ſtadtraͤhte gewiſſen haͤuſern das ſo genannte markt- recht erteilen, vermoͤge deſſen die furleute an den markttagen bei inen ausſpannen, auch getraide ꝛc daſelbſt hinterlegen koͤnnen; allein diſe haͤuſer ha- ben doch das voͤllige gaſtungs-recht nicht. Von diſem iſt die einquartirung abzuſondern, Chriſtian Ludwig Scheidde cauponarum origine et iure et magittratus in eis ordinandis cura, Goett. 1738, 4t, Joh. Chriſtoph Waltherde iure metato- rum etc, 1735, 4t.
§ 504
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LXV haubtſtuͤck,
mit ſpeiſſe, und trank verſehen; darnebſt ſind ſie
auch ſchuldig: denſelben, wie iren ſachen, ſicherheit,
und ruhe zu verſchaffen, Heineccs vermiſchete an-
merkungen, und rechtliche gutachten, num. XVIIII,
ſ. 304 fgg., oder ſind hirzu nicht berechtiget. Jm
erſten falle hat man die gaſt-wirte; im andern
aber bloſſe ſchenk-wirte, welche kruͤge haben. Jene
koͤnnen das rechtmaͤſſiger weiſe erlangete gaſtungs-
recht, mit ausſchluͤſſung der lezten, ausuͤben; mit-
hin iſt ein groſſer unterſchid zwiſchen dem zapfen-
oder ſchenkrechte, und zwiſchen der gaſtwirtſchafts-
oder tafern gerechtigkeit, Harpprecht im conſ. VII,
n. 35, und n. 164, vol. VII. Von den gaſthoͤfen
ſind die eigentliche garkuͤchen zu unterſcheiden, von
Cocceji vol. II, conſ. CXI. Den garkuͤchen gebuͤ-
ret das recht der gaſthoͤfe ſo wenig, als weniger
den bloſſen ſpeiſſe-wirten; falls ſie ſolches nicht
zugleich hergebracht haben. Jmmittels findet
man wohl in denen groſſen ſtaͤdten, wo meſſen ge-
halten werden, daß in meßzeiten ein ieder buͤrger
fremde beherbergen duͤrfe, wie z. e. in Frankfurt
am Maine, Orth von den Reichsmeſſen ꝛc ſ. 260,
ſ. 698, und andern orten; allein auſſer den meſſen
gehoͤret ſolches nur fuͤr die oͤffentlichen gaſtwirte;
gleichwie dann auch in den ſaͤchſiſchen ſtaͤdten ꝛc
ſtadtraͤhte gewiſſen haͤuſern das ſo genannte markt-
recht erteilen, vermoͤge deſſen die furleute an den
markttagen bei inen ausſpannen, auch getraide ꝛc
daſelbſt hinterlegen koͤnnen; allein diſe haͤuſer ha-
ben doch das voͤllige gaſtungs-recht nicht. Von
diſem iſt die einquartirung abzuſondern, Chriſtian
Ludwig Scheid de cauponarum origine et iure
et magittratus in eis ordinandis cura, Goett. 1738,
4t, Joh. Chriſtoph Walther de iure metato-
rum etc, 1735, 4t.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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