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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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der güter unter den eheleuten.
Und ob schon vorgespigelt werden möchte: daß man
von Teutschlande, und den niderländischen gewon-
heiten auf die löbliche stadt Basel einen schluß
füglich nicht machen könne; anerwogen das mit
Teutschlande verknüpfete, und von Rudolfen, dem
Welfen, im jare 888 gestiftete jüngere königreich
disseits des Jura-gebürges, Joh. Dan. Schöpflins
comm. hist. s. 262, seine besonderen rechte gehabt
habe, Joh. Jac. Mascov de nexu regni Burgund.
cum imp. R. G.
§ 6 s. 9 sect. II, und Basel ein
stück von selbigem gewest sey, Conr. Sam Schurz-
fleisch
ad principium Aufonii Mosellae § 7 s. 5,
Sim. Frid. Hahn de iustis Burgund. noui regni li-
mitibus cap. II
§ 2 s. 28; so ist doch hirbei vor-
aus zu sezen: daß die gemeinschaft der güter bei ehe-
leuten fürnämlich in den städten entsprossen, Ant.
Matthaei
des jüngeren, obseruat. rerum iud. obs.
1, n. 6 fg., Lüttich 1702, 8v; inzwischen hilten
die Schweiz, so weit selbige zu Alamannien gehö-
rete, und die nächstgelegene burgundische pläze den
schwabenspigel für ihr rechtes buch, besage der zu-
säze zu Jac. Laufers beschreibung helvetischer ge-
schichte, im 1ten th. fasc. 1, Freiherr von Sen-
kenberg
gedanken von den alten bürg. und stats-
rechten s. 30, c; gleichwohl lehret der schwabenspi-
gel: mann, und weib mögen nicht gehaben gezweiet
gut etc., Ge. Lud. Boehmer de iuribus ex commun.
bon. vniu.
Goett. 1748, § 3 s. 6; nicht weniger
ging derjenige morgenländische handel, welchen die
holländer zeither an sich zu zihen bestrebet haben,
über Genua, Venedig, und von da an die teutsche
städte; folglich reiseten die ehemänner der handel-
schaft vilfältig nach; mithin, in abwesenheit der ehe-
männer, besorgeten die ehefrauen zu hause die han-
delung und das übrige haushaltungs-wesen, wo
nicht auch den ackerbau, Tacitus de morib. Germ.

cap.
E e 3

der guͤter unter den eheleuten.
Und ob ſchon vorgeſpigelt werden moͤchte: daß man
von Teutſchlande, und den niderlaͤndiſchen gewon-
heiten auf die loͤbliche ſtadt Baſel einen ſchluß
fuͤglich nicht machen koͤnne; anerwogen das mit
Teutſchlande verknuͤpfete, und von Rudolfen, dem
Welfen, im jare 888 geſtiftete juͤngere koͤnigreich
diſſeits des Jura-gebuͤrges, Joh. Dan. Schoͤpflins
comm. hiſt. ſ. 262, ſeine beſonderen rechte gehabt
habe, Joh. Jac. Maſcov de nexu regni Burgund.
cum imp. R. G.
§ 6 ſ. 9 ſect. II, und Baſel ein
ſtuͤck von ſelbigem geweſt ſey, Conr. Sam Schurz-
fleiſch
ad principium Aufonii Moſellae § 7 ſ. 5,
Sim. Frid. Hahn de iuſtis Burgund. noui regni li-
mitibus cap. II
§ 2 ſ. 28; ſo iſt doch hirbei vor-
aus zu ſezen: daß die gemeinſchaft der guͤter bei ehe-
leuten fuͤrnaͤmlich in den ſtaͤdten entſproſſen, Ant.
Matthaei
des juͤngeren, obſeruat. rerum iud. obſ.
1, n. 6 fg., Luͤttich 1702, 8v; inzwiſchen hilten
die Schweiz, ſo weit ſelbige zu Alamannien gehoͤ-
rete, und die naͤchſtgelegene burgundiſche plaͤze den
ſchwabenſpigel fuͤr ihr rechtes buch, beſage der zu-
ſaͤze zu Jac. Laufers beſchreibung helvetiſcher ge-
ſchichte, im 1ten th. faſc. 1, Freiherr von Sen-
kenberg
gedanken von den alten buͤrg. und ſtats-
rechten ſ. 30, c; gleichwohl lehret der ſchwabenſpi-
gel: mann, und weib moͤgen nicht gehaben gezweiet
gut ꝛc., Ge. Lud. Boehmer de iuribus ex commun.
bon. vniu.
Goett. 1748, § 3 ſ. 6; nicht weniger
ging derjenige morgenlaͤndiſche handel, welchen die
hollaͤnder zeither an ſich zu zihen beſtrebet haben,
uͤber Genua, Venedig, und von da an die teutſche
ſtaͤdte; folglich reiſeten die ehemaͤnner der handel-
ſchaft vilfaͤltig nach; mithin, in abweſenheit der ehe-
maͤnner, beſorgeten die ehefrauen zu hauſe die han-
delung und das uͤbrige haushaltungs-weſen, wo
nicht auch den ackerbau, Tacitus de morib. Germ.

cap.
E e 3
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[437/0461] der guͤter unter den eheleuten. Und ob ſchon vorgeſpigelt werden moͤchte: daß man von Teutſchlande, und den niderlaͤndiſchen gewon- heiten auf die loͤbliche ſtadt Baſel einen ſchluß fuͤglich nicht machen koͤnne; anerwogen das mit Teutſchlande verknuͤpfete, und von Rudolfen, dem Welfen, im jare 888 geſtiftete juͤngere koͤnigreich diſſeits des Jura-gebuͤrges, Joh. Dan. Schoͤpflins comm. hiſt. ſ. 262, ſeine beſonderen rechte gehabt habe, Joh. Jac. Maſcov de nexu regni Burgund. cum imp. R. G. § 6 ſ. 9 ſect. II, und Baſel ein ſtuͤck von ſelbigem geweſt ſey, Conr. Sam Schurz- fleiſch ad principium Aufonii Moſellae § 7 ſ. 5, Sim. Frid. Hahn de iuſtis Burgund. noui regni li- mitibus cap. II § 2 ſ. 28; ſo iſt doch hirbei vor- aus zu ſezen: daß die gemeinſchaft der guͤter bei ehe- leuten fuͤrnaͤmlich in den ſtaͤdten entſproſſen, Ant. Matthaei des juͤngeren, obſeruat. rerum iud. obſ. 1, n. 6 fg., Luͤttich 1702, 8v; inzwiſchen hilten die Schweiz, ſo weit ſelbige zu Alamannien gehoͤ- rete, und die naͤchſtgelegene burgundiſche plaͤze den ſchwabenſpigel fuͤr ihr rechtes buch, beſage der zu- ſaͤze zu Jac. Laufers beſchreibung helvetiſcher ge- ſchichte, im 1ten th. faſc. 1, Freiherr von Sen- kenberg gedanken von den alten buͤrg. und ſtats- rechten ſ. 30, c; gleichwohl lehret der ſchwabenſpi- gel: mann, und weib moͤgen nicht gehaben gezweiet gut ꝛc., Ge. Lud. Boehmer de iuribus ex commun. bon. vniu. Goett. 1748, § 3 ſ. 6; nicht weniger ging derjenige morgenlaͤndiſche handel, welchen die hollaͤnder zeither an ſich zu zihen beſtrebet haben, uͤber Genua, Venedig, und von da an die teutſche ſtaͤdte; folglich reiſeten die ehemaͤnner der handel- ſchaft vilfaͤltig nach; mithin, in abweſenheit der ehe- maͤnner, beſorgeten die ehefrauen zu hauſe die han- delung und das uͤbrige haushaltungs-weſen, wo nicht auch den ackerbau, Tacitus de morib. Germ. cap. E e 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/461>, abgerufen am 22.11.2024.