Ob aber, wenn einer z. e. seinen bornkeller aus- räumen, oder auch von neuen graben lässet, und darin eine kiste, oder kanne mit goldmünzen rc findet, die regel dahir anschlage: was tifer liget, dann der pflug gehet, das gehöret dem landes- herrn. Vile sagen nein! wegen der schäze; an- dere sagen ja! weil es res adespota wäre, Pfef- finger über den Vitriar. th. III, lib. III, tit. 18, § 30, note (f), s. 1465. Sie erstrecken sich so- wohl auf das feste land, als auch auf die öffent- lichen flüsse, deren ufer, die inseln, das fischen, die goldwäscherei, den strand des meeres, und die dabei sich äussernde nuzungen von einigem belan- ge, wie nachher sich zeigen wird. Jnzwischen kan der oberherr dergleichen sachen andern wider ver- gönnen, und verleihen. Daher kommen bei den Teutschen sowohl adespota, als auch nuzungen für; jedoch sind nicht alle nuzungen zugleich ades- pota.
§ 1046
von den heili- gen, auch un- verlezlichen sa- chen der Teut- schen.
Die alte Teutsche hatten gleichermassen ire heilige, auch unverlezliche sachen, als sie noch im heidentume sich befanden. Jn die tempel wollten sie ire götter nicht einschlüssen; sondern diselbe wa- ren offen; ob sie schon mit einem schirme, oder da- che verwaret waren, Dreyers sammlung vermi- scheter abh. im 2ten th. s. 726 fgg., Dithmar über den Tacitus s 59, Christian Barth. Richart de Tacito in historia Germ. Deorum dubio et fal- laci, Jena 1720, 4t. Die Teutsche waren irer religion, nach dem aberglauben, sehr ergeben; immassen es inen an einer guten philosophie gebrach, wovon der Joh. Ge. Keyßler in antiquitat. sel. septentr. et Celticis, Hannov. 1720, 8v, der Elias Schediusde Diis Germ. Halle 1728, 8v,
nach-
I haubtſtuͤck,
Ob aber, wenn einer z. e. ſeinen bornkeller aus- raͤumen, oder auch von neuen graben laͤſſet, und darin eine kiſte, oder kanne mit goldmuͤnzen ꝛc findet, die regel dahir anſchlage: was tifer liget, dann der pflug gehet, das gehoͤret dem landes- herrn. Vile ſagen nein! wegen der ſchaͤze; an- dere ſagen ja! weil es res adespota waͤre, Pfef- finger uͤber den Vitriar. th. III, lib. III, tit. 18, § 30, note (f), ſ. 1465. Sie erſtrecken ſich ſo- wohl auf das feſte land, als auch auf die oͤffent- lichen fluͤſſe, deren ufer, die inſeln, das fiſchen, die goldwaͤſcherei, den ſtrand des meeres, und die dabei ſich aͤuſſernde nuzungen von einigem belan- ge, wie nachher ſich zeigen wird. Jnzwiſchen kan der oberherr dergleichen ſachen andern wider ver- goͤnnen, und verleihen. Daher kommen bei den Teutſchen ſowohl adespota, als auch nuzungen fuͤr; jedoch ſind nicht alle nuzungen zugleich ades- pota.
§ 1046
von den heili- gen, auch un- verlezlichen ſa- chen der Teut- ſchen.
Die alte Teutſche hatten gleichermaſſen ire heilige, auch unverlezliche ſachen, als ſie noch im heidentume ſich befanden. Jn die tempel wollten ſie ire goͤtter nicht einſchluͤſſen; ſondern diſelbe wa- ren offen; ob ſie ſchon mit einem ſchirme, oder da- che verwaret waren, Dreyers ſammlung vermi- ſcheter abh. im 2ten th. ſ. 726 fgg., Dithmar uͤber den Tacitus ſ 59, Chriſtian Barth. Richart de Tacito in hiſtoria Germ. Deorum dubio et fal- laci, Jena 1720, 4t. Die Teutſche waren irer religion, nach dem aberglauben, ſehr ergeben; immaſſen es inen an einer guten philoſophie gebrach, wovon der Joh. Ge. Keyßler in antiquitat. ſel. ſeptentr. et Celticis, Hannov. 1720, 8v, der Elias Schediusde Diis Germ. Halle 1728, 8v,
nach-
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I haubtſtuͤck,
Ob aber, wenn einer z. e. ſeinen bornkeller aus-
raͤumen, oder auch von neuen graben laͤſſet, und
darin eine kiſte, oder kanne mit goldmuͤnzen ꝛc
findet, die regel dahir anſchlage: was tifer liget,
dann der pflug gehet, das gehoͤret dem landes-
herrn. Vile ſagen nein! wegen der ſchaͤze; an-
dere ſagen ja! weil es res adespota waͤre, Pfef-
finger uͤber den Vitriar. th. III, lib. III, tit. 18,
§ 30, note (f), ſ. 1465. Sie erſtrecken ſich ſo-
wohl auf das feſte land, als auch auf die oͤffent-
lichen fluͤſſe, deren ufer, die inſeln, das fiſchen,
die goldwaͤſcherei, den ſtrand des meeres, und die
dabei ſich aͤuſſernde nuzungen von einigem belan-
ge, wie nachher ſich zeigen wird. Jnzwiſchen kan
der oberherr dergleichen ſachen andern wider ver-
goͤnnen, und verleihen. Daher kommen bei den
Teutſchen ſowohl adespota, als auch nuzungen
fuͤr; jedoch ſind nicht alle nuzungen zugleich ades-
pota.
§ 1046
Die alte Teutſche hatten gleichermaſſen ire
heilige, auch unverlezliche ſachen, als ſie noch im
heidentume ſich befanden. Jn die tempel wollten
ſie ire goͤtter nicht einſchluͤſſen; ſondern diſelbe wa-
ren offen; ob ſie ſchon mit einem ſchirme, oder da-
che verwaret waren, Dreyers ſammlung vermi-
ſcheter abh. im 2ten th. ſ. 726 fgg., Dithmar uͤber
den Tacitus ſ 59, Chriſtian Barth. Richart
de Tacito in hiſtoria Germ. Deorum dubio et fal-
laci, Jena 1720, 4t. Die Teutſche waren irer
religion, nach dem aberglauben, ſehr ergeben;
immaſſen es inen an einer guten philoſophie gebrach,
wovon der Joh. Ge. Keyßler in antiquitat. ſel.
ſeptentr. et Celticis, Hannov. 1720, 8v, der
Elias Schedius de Diis Germ. Halle 1728, 8v,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/664>, abgerufen am 22.11.2024.
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