Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

IV h. vom zustande der menschen in T.
mensch vile personen fürzustellen. Hert de vno ho-
mine plures personas sustinente,
und die Hofinan-
nische
vorrede zur Struvischen iurisprud. heroi-
cae VI
ten th. Er kömmt bald als ein schlafender,
bald als ein wachender vor, Joh. Bernh. Frieß
de delictis dormientium, Jena 1701, 4t, Joh.
Jac. Wedekind
de iure dormientium, Adr.
Beier
de eo, quod circa dormientes iustum est,
Jena 1672, 4t, Joh. Phil. Treiber de iuribus
dormientibus scriptis,
Erf. 1710, 4t. Die han-
delungen des schlafenden sind teils erlaubet, teils
unerlaubet. Der schlaftrunk gehöret zuweilen zum
gehalte eines bedinten; Horns Sächs. handbibl.
th. 4 s. 511.

§ 53

Der zustand wird in den natürlichen und bür-vom bürgerli-
chen zustande
der Teutschen.

gerlichen eingeteilet (§ 52) Bei den Galliern
wurden die menschen in geistliche, und weltliche,
abgesondert; dise aber waren bei den Teutschen
bald adeliche, bald freie teils freigelassene, teils
leibeigene. Hirzu kamen nachher die burger, als
die burgen und städte in Teutschlande erbauet wur-
den; allein nicht alle, welche in den burgen wa-
ren, macheten die besazungen aus; sondern man
hatte auch leute nötig, welche ir dinen mußten.
Zur burghut konnten auch andere tüchtige personen
gebrauchet werden; sie sind entweder ehrliche, oder
anrüchtige, auch ehrlose; einheimische, oder frem-
de, schuzverwandte, oder bürger, und einwoner,
auch beisassen, sihe die beiden Abhandelungen des
Scheidts am a. o. s. 155, (5), des Ge. David
Alands
de statu hominum apud veteres Germa-
nos,
Leipz. 1745, 4t, § 3, s. 10 fgg. und 1747,
4t. Nicht minder stehen auch die menschen nach
der religion in erwägung zu zihen. Jn Teutsch-

lande
E 3

IV h. vom zuſtande der menſchen in T.
menſch vile perſonen fuͤrzuſtellen. Hert de vno ho-
mine plures perſonas ſuſtinente,
und die Hofinan-
niſche
vorrede zur Struviſchen iurisprud. heroi-
cae VI
ten th. Er koͤmmt bald als ein ſchlafender,
bald als ein wachender vor, Joh. Bernh. Frieß
de delictis dormientium, Jena 1701, 4t, Joh.
Jac. Wedekind
de iure dormientium, Adr.
Beier
de eo, quod circa dormientes iuſtum eſt,
Jena 1672, 4t, Joh. Phil. Treiber de iuribus
dormientibus ſcriptis,
Erf. 1710, 4t. Die han-
delungen des ſchlafenden ſind teils erlaubet, teils
unerlaubet. Der ſchlaftrunk gehoͤret zuweilen zum
gehalte eines bedinten; Horns Saͤchſ. handbibl.
th. 4 ſ. 511.

§ 53

Der zuſtand wird in den natuͤrlichen und buͤr-vom buͤrgerli-
chen zuſtande
der Teutſchen.

gerlichen eingeteilet (§ 52) Bei den Galliern
wurden die menſchen in geiſtliche, und weltliche,
abgeſondert; diſe aber waren bei den Teutſchen
bald adeliche, bald freie teils freigelaſſene, teils
leibeigene. Hirzu kamen nachher die burger, als
die burgen und ſtaͤdte in Teutſchlande erbauet wur-
den; allein nicht alle, welche in den burgen wa-
ren, macheten die beſazungen aus; ſondern man
hatte auch leute noͤtig, welche ir dinen mußten.
Zur burghut konnten auch andere tuͤchtige perſonen
gebrauchet werden; ſie ſind entweder ehrliche, oder
anruͤchtige, auch ehrloſe; einheimiſche, oder frem-
de, ſchuzverwandte, oder buͤrger, und einwoner,
auch beiſaſſen, ſihe die beiden Abhandelungen des
Scheidts am a. o. ſ. 155, (5), des Ge. David
Alands
de ſtatu hominum apud veteres Germa-
nos,
Leipz. 1745, 4t, § 3, ſ. 10 fgg. und 1747,
4t. Nicht minder ſtehen auch die menſchen nach
der religion in erwaͤgung zu zihen. Jn Teutſch-

lande
E 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0093" n="69"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV</hi> h. vom zu&#x017F;tande der men&#x017F;chen in T.</hi></fw><lb/>
men&#x017F;ch vile per&#x017F;onen fu&#x0364;rzu&#x017F;tellen. <hi rendition="#fr">Hert</hi> <hi rendition="#aq">de vno ho-<lb/>
mine plures per&#x017F;onas &#x017F;u&#x017F;tinente,</hi> und die <hi rendition="#fr">Hofinan-<lb/>
ni&#x017F;che</hi> vorrede zur <hi rendition="#fr">Struvi&#x017F;chen</hi> <hi rendition="#aq">iurisprud. heroi-<lb/>
cae VI</hi>ten th. Er ko&#x0364;mmt bald als ein &#x017F;chlafender,<lb/>
bald als ein wachender vor, <hi rendition="#fr">Joh. Bernh. Frieß</hi><lb/><hi rendition="#aq">de delictis dormientium,</hi> Jena 1701, 4t, <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Jac. Wedekind</hi> <hi rendition="#aq">de iure dormientium,</hi> <hi rendition="#fr">Adr.<lb/>
Beier</hi> <hi rendition="#aq">de eo, quod circa dormientes iu&#x017F;tum e&#x017F;t,</hi><lb/>
Jena 1672, 4t, <hi rendition="#fr">Joh. Phil. Treiber</hi> <hi rendition="#aq">de iuribus<lb/>
dormientibus &#x017F;criptis,</hi> Erf. 1710, 4t. Die han-<lb/>
delungen des &#x017F;chlafenden &#x017F;ind teils erlaubet, teils<lb/>
unerlaubet. Der &#x017F;chlaftrunk geho&#x0364;ret zuweilen zum<lb/>
gehalte eines bedinten; <hi rendition="#fr">Horns</hi> Sa&#x0364;ch&#x017F;. handbibl.<lb/>
th. 4 &#x017F;. 511.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 53</head><lb/>
          <p>Der zu&#x017F;tand wird in den natu&#x0364;rlichen und bu&#x0364;r-<note place="right">vom bu&#x0364;rgerli-<lb/>
chen zu&#x017F;tande<lb/>
der Teut&#x017F;chen.</note><lb/>
gerlichen eingeteilet (§ 52) Bei den Galliern<lb/>
wurden die men&#x017F;chen in gei&#x017F;tliche, und weltliche,<lb/>
abge&#x017F;ondert; di&#x017F;e aber waren bei den Teut&#x017F;chen<lb/>
bald adeliche, bald freie teils freigela&#x017F;&#x017F;ene, teils<lb/>
leibeigene. Hirzu kamen nachher die burger, als<lb/>
die burgen und &#x017F;ta&#x0364;dte in Teut&#x017F;chlande erbauet wur-<lb/>
den; allein nicht alle, welche in den burgen wa-<lb/>
ren, macheten die be&#x017F;azungen aus; &#x017F;ondern man<lb/>
hatte auch leute no&#x0364;tig, welche ir dinen mußten.<lb/>
Zur burghut konnten auch andere tu&#x0364;chtige per&#x017F;onen<lb/>
gebrauchet werden; &#x017F;ie &#x017F;ind entweder ehrliche, oder<lb/>
anru&#x0364;chtige, auch ehrlo&#x017F;e; einheimi&#x017F;che, oder frem-<lb/>
de, &#x017F;chuzverwandte, oder bu&#x0364;rger, und einwoner,<lb/>
auch bei&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ihe die beiden Abhandelungen des<lb/><hi rendition="#fr">Scheidts</hi> am a. o. &#x017F;. 155, (5), des <hi rendition="#fr">Ge. David<lb/>
Alands</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;tatu hominum apud veteres Germa-<lb/>
nos,</hi> Leipz. 1745, 4t, § 3, &#x017F;. 10 fgg. und 1747,<lb/>
4t. Nicht minder &#x017F;tehen auch die men&#x017F;chen nach<lb/>
der religion in erwa&#x0364;gung zu zihen. Jn Teut&#x017F;ch-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><fw place="bottom" type="catch">lande</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0093] IV h. vom zuſtande der menſchen in T. menſch vile perſonen fuͤrzuſtellen. Hert de vno ho- mine plures perſonas ſuſtinente, und die Hofinan- niſche vorrede zur Struviſchen iurisprud. heroi- cae VIten th. Er koͤmmt bald als ein ſchlafender, bald als ein wachender vor, Joh. Bernh. Frieß de delictis dormientium, Jena 1701, 4t, Joh. Jac. Wedekind de iure dormientium, Adr. Beier de eo, quod circa dormientes iuſtum eſt, Jena 1672, 4t, Joh. Phil. Treiber de iuribus dormientibus ſcriptis, Erf. 1710, 4t. Die han- delungen des ſchlafenden ſind teils erlaubet, teils unerlaubet. Der ſchlaftrunk gehoͤret zuweilen zum gehalte eines bedinten; Horns Saͤchſ. handbibl. th. 4 ſ. 511. § 53 Der zuſtand wird in den natuͤrlichen und buͤr- gerlichen eingeteilet (§ 52) Bei den Galliern wurden die menſchen in geiſtliche, und weltliche, abgeſondert; diſe aber waren bei den Teutſchen bald adeliche, bald freie teils freigelaſſene, teils leibeigene. Hirzu kamen nachher die burger, als die burgen und ſtaͤdte in Teutſchlande erbauet wur- den; allein nicht alle, welche in den burgen wa- ren, macheten die beſazungen aus; ſondern man hatte auch leute noͤtig, welche ir dinen mußten. Zur burghut konnten auch andere tuͤchtige perſonen gebrauchet werden; ſie ſind entweder ehrliche, oder anruͤchtige, auch ehrloſe; einheimiſche, oder frem- de, ſchuzverwandte, oder buͤrger, und einwoner, auch beiſaſſen, ſihe die beiden Abhandelungen des Scheidts am a. o. ſ. 155, (5), des Ge. David Alands de ſtatu hominum apud veteres Germa- nos, Leipz. 1745, 4t, § 3, ſ. 10 fgg. und 1747, 4t. Nicht minder ſtehen auch die menſchen nach der religion in erwaͤgung zu zihen. Jn Teutſch- lande vom buͤrgerli- chen zuſtande der Teutſchen. E 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/93
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/93>, abgerufen am 24.11.2024.