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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den erläuterungs-gründen.
heit sind: Ideam principalem: Hase soll haupt-
sächlich einen narren bedeuten:
Ideam acces-
soriam:
Aber einen solchen narren, der lustige
einfälle ohne solides iudicium hat und doch
keine pension dafür kriegt, oder der auch
wohl mit kopfwerffen, füsse ausschlagen, hän-
de und manchettes drehen, allerhand lustige
gesticulationes macht, oder viel frech toll und
lächerlich zeug unter einander redt und gar
gefährliche grimaces dabey zeiget,
Deriuatio-
nem:
Es soll herkommen vom Hebräischen
[fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen] oder vom Griechischen
ouas, auris ein
obr, wegen der langen ohren, oder vom
Gehasi des Elisä diener:
secundum Histo-
riam:
Reimmannn Einl. zur histor. Litt.
Tom. IIII. p.
26. Es hatte der alte Erhar-
dus Schnepf bey der historie vom Elisa und
feinem diener Gehasi, in einer Gehasi, in einer predigt zu Jena
sich folgender formalien bedienet: Es befin-
den sich dergleichen Gehasi noch ietzo gar viel
unter denen menschen, welche ihr zeitliches
interesse höher balten als Gott, als den glau-
ben, als die wahre frömmigkeit und das an-
sehen derer, welchen sie in ihren wandel bil-
lich folgen solten. Ach freylich befinden sich
derselben noch viele. Jch bin ein Gehasi, du
bist ein Gehasi, er ist ein Gehasi, wir alle mit
einander sind eitel Gehasi. Und da er also
dieses wort so offt wiederhohlet, da baben es
die damahligen spötter und Jsmaeliten auf-
geschnappet, und sich desselben in ihren zu-
sammenkünfften dergestalt bedienet, daß sie
erstlich alle dieienigen Gehasi geheissen, wel-
che sich in ihrem thun und lassen nicht recht
aufzuführen gewust, und endlich haben sie
das wort gar enthauptet und die alberniner
hasen genennet. etc.
Homonymiam: Es giebt
vien-
von den erlaͤuterungs-gruͤnden.
heit ſind: Ideam principalem: Haſe ſoll haupt-
ſaͤchlich einen narren bedeuten:
Ideam acceſ-
ſoriam:
Aber einen ſolchen narren, der luſtige
einfaͤlle ohne ſolides iudicium hat und doch
keine penſion dafuͤr kriegt, oder der auch
wohl mit kopfwerffen, fuͤſſe ausſchlagen, haͤn-
de und manchettes drehen, allerhand luſtige
geſticulationes macht, oder viel frech toll und
laͤcherlich zeug unter einander redt und gar
gefaͤhrliche grimaces dabey zeiget,
Deriuatio-
nem:
Es ſoll herkommen vom Hebraͤiſchen
[fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen] oder vom Griechiſchen
ουας, auris ein
obr, wegen der langen ohren, oder vom
Gehaſi des Eliſaͤ diener:
ſecundum Hiſto-
riam:
Reimmannn Einl. zur hiſtor. Litt.
Tom. IIII. p.
26. Es hatte der alte Erhar-
dus Schnepf bey der hiſtorie vom Eliſa und
feinem diener Gehaſi, in einer Gehaſi, in einer predigt zu Jena
ſich folgender formalien bedienet: Es befin-
den ſich dergleichen Gehaſi noch ietzo gar viel
unter denen menſchen, welche ihr zeitliches
intereſſe hoͤher balten als Gott, als den glau-
ben, als die wahre froͤmmigkeit und das an-
ſehen derer, welchen ſie in ihren wandel bil-
lich folgen ſolten. Ach freylich befinden ſich
derſelben noch viele. Jch bin ein Gehaſi, du
biſt ein Gehaſi, er iſt ein Gehaſi, wir alle mit
einander ſind eitel Gehaſi. Und da er alſo
dieſes wort ſo offt wiederhohlet, da baben es
die damahligen ſpoͤtter und Jſmaeliten auf-
geſchnappet, und ſich deſſelben in ihren zu-
ſammenkuͤnfften dergeſtalt bedienet, daß ſie
erſtlich alle dieienigen Gehaſi geheiſſen, wel-
che ſich in ihrem thun und laſſen nicht recht
aufzufuͤhren gewuſt, und endlich haben ſie
das wort gar enthauptet und die alberniner
haſen genennet. ꝛc.
Homonymiam: Es giebt
vien-
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[100/0118] von den erlaͤuterungs-gruͤnden. heit ſind: Ideam principalem: Haſe ſoll haupt- ſaͤchlich einen narren bedeuten: Ideam acceſ- ſoriam: Aber einen ſolchen narren, der luſtige einfaͤlle ohne ſolides iudicium hat und doch keine penſion dafuͤr kriegt, oder der auch wohl mit kopfwerffen, fuͤſſe ausſchlagen, haͤn- de und manchettes drehen, allerhand luſtige geſticulationes macht, oder viel frech toll und laͤcherlich zeug unter einander redt und gar gefaͤhrliche grimaces dabey zeiget, Deriuatio- nem: Es ſoll herkommen vom Hebraͤiſchen ___ oder vom Griechiſchen ουας, auris ein obr, wegen der langen ohren, oder vom Gehaſi des Eliſaͤ diener: ſecundum Hiſto- riam: Reimmannn Einl. zur hiſtor. Litt. Tom. IIII. p. 26. Es hatte der alte Erhar- dus Schnepf bey der hiſtorie vom Eliſa und feinem diener Gehaſi, in einer Gehaſi, in einer predigt zu Jena ſich folgender formalien bedienet: Es befin- den ſich dergleichen Gehaſi noch ietzo gar viel unter denen menſchen, welche ihr zeitliches intereſſe hoͤher balten als Gott, als den glau- ben, als die wahre froͤmmigkeit und das an- ſehen derer, welchen ſie in ihren wandel bil- lich folgen ſolten. Ach freylich befinden ſich derſelben noch viele. Jch bin ein Gehaſi, du biſt ein Gehaſi, er iſt ein Gehaſi, wir alle mit einander ſind eitel Gehaſi. Und da er alſo dieſes wort ſo offt wiederhohlet, da baben es die damahligen ſpoͤtter und Jſmaeliten auf- geſchnappet, und ſich deſſelben in ihren zu- ſammenkuͤnfften dergeſtalt bedienet, daß ſie erſtlich alle dieienigen Gehaſi geheiſſen, wel- che ſich in ihrem thun und laſſen nicht recht aufzufuͤhren gewuſt, und endlich haben ſie das wort gar enthauptet und die alberniner haſen genennet. ꝛc. Homonymiam: Es giebt vien-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/118>, abgerufen am 28.11.2024.