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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den erläuterungs-gründen.
bekannten GOtt, oder daß ich recht sage, der
eitelkeit, viele opfer verbrannt werden:
Ar-
gutiis:
Man findet hent zu tage viel Epicu-
räer, aber selten einen Epieurum: Ein
mensch seyn, und eitelkeiten lieben, wollen
bey der heutigen welt fast einerley sagen:
Die aufführung der menschen hat denen wör-
tern ihre ordentliche bedeutung entzogen,
denn thorheit und eitelkeit lieben heist ietzo
klugheit und sich der weißheit ergeben, eigen-
sinn und thorheit. etc.
Jch will diese exempel nicht für vollkommene lei-
sten angeben, darüber alle erklärungen und il-
lustrationes passen müsten, es wird dem iudicio
und der übung des lesers und lernenden über-
lassen, nach anleitung meiner regel, bessere ex-
empel zu machen, und auch in andern sprachen
seinen fleiß anzuwenden. Man siehet im übri-
gen aus angeführten, was meine meinung, und
wie man durch das nach sinnen alles selbsten fin-
den und gebrauchen könne, was man sonst mit
fürchterlichen unzehlichen nahmen ohne ver-
stand seinem gedächtniß einprägen müste.

§. 6. Dieses was ich von erläuterungen
bißher angeführet, gehört bloß zur erklärung
blosser worte oder zur erläuterung der worte,
damit man eine sache bemercket, und also alles
zum ausdruck der gedancken, welche ich im fol-
genden theile abgehandelt. Damit ich aber
zum haupt-werck nemlich zur erläuterung der
sache schreite, so findet sich in ihrem wesen
selbst die vollkommenste gelegenheit zu denen
erläuterungs-gründen. Welches niemand
unbekannt seyn kan, der aus der Philosophie
gelernet, was methodus analytica und synthe-

tica
G 4
von den erlaͤuterungs-gruͤnden.
bekannten GOtt, oder daß ich recht ſage, der
eitelkeit, viele opfer verbrannt werden:
Ar-
gutiis:
Man findet hent zu tage viel Epicu-
raͤer, aber ſelten einen Epieurum: Ein
menſch ſeyn, und eitelkeiten lieben, wollen
bey der heutigen welt faſt einerley ſagen:
Die auffuͤhrung der menſchen hat denen woͤr-
tern ihre ordentliche bedeutung entzogen,
denn thorheit und eitelkeit lieben heiſt ietzo
klugheit und ſich der weißheit ergeben, eigen-
ſinn und thorheit. ꝛc.
Jch will dieſe exempel nicht fuͤr vollkommene lei-
ſten angeben, daruͤber alle erklaͤrungen und il-
luſtrationes paſſen muͤſten, es wird dem iudicio
und der uͤbung des leſers und lernenden uͤber-
laſſen, nach anleitung meiner regel, beſſere ex-
empel zu machen, und auch in andern ſprachen
ſeinen fleiß anzuwenden. Man ſiehet im uͤbri-
gen aus angefuͤhrten, was meine meinung, und
wie man durch das nach ſinnen alles ſelbſten fin-
den und gebrauchen koͤnne, was man ſonſt mit
fuͤrchterlichen unzehlichen nahmen ohne ver-
ſtand ſeinem gedaͤchtniß einpraͤgen muͤſte.

§. 6. Dieſes was ich von erlaͤuterungen
bißher angefuͤhret, gehoͤrt bloß zur erklaͤrung
bloſſer worte oder zur erlaͤuterung der worte,
damit man eine ſache bemercket, und alſo alles
zum ausdruck der gedancken, welche ich im fol-
genden theile abgehandelt. Damit ich aber
zum haupt-werck nemlich zur erlaͤuterung der
ſache ſchreite, ſo findet ſich in ihrem weſen
ſelbſt die vollkommenſte gelegenheit zu denen
erlaͤuterungs-gruͤnden. Welches niemand
unbekannt ſeyn kan, der aus der Philoſophie
gelernet, was methodus analytica und ſynthe-

tica
G 4
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[103/0121] von den erlaͤuterungs-gruͤnden. bekannten GOtt, oder daß ich recht ſage, der eitelkeit, viele opfer verbrannt werden: Ar- gutiis: Man findet hent zu tage viel Epicu- raͤer, aber ſelten einen Epieurum: Ein menſch ſeyn, und eitelkeiten lieben, wollen bey der heutigen welt faſt einerley ſagen: Die auffuͤhrung der menſchen hat denen woͤr- tern ihre ordentliche bedeutung entzogen, denn thorheit und eitelkeit lieben heiſt ietzo klugheit und ſich der weißheit ergeben, eigen- ſinn und thorheit. ꝛc. Jch will dieſe exempel nicht fuͤr vollkommene lei- ſten angeben, daruͤber alle erklaͤrungen und il- luſtrationes paſſen muͤſten, es wird dem iudicio und der uͤbung des leſers und lernenden uͤber- laſſen, nach anleitung meiner regel, beſſere ex- empel zu machen, und auch in andern ſprachen ſeinen fleiß anzuwenden. Man ſiehet im uͤbri- gen aus angefuͤhrten, was meine meinung, und wie man durch das nach ſinnen alles ſelbſten fin- den und gebrauchen koͤnne, was man ſonſt mit fuͤrchterlichen unzehlichen nahmen ohne ver- ſtand ſeinem gedaͤchtniß einpraͤgen muͤſte. §. 6. Dieſes was ich von erlaͤuterungen bißher angefuͤhret, gehoͤrt bloß zur erklaͤrung bloſſer worte oder zur erlaͤuterung der worte, damit man eine ſache bemercket, und alſo alles zum ausdruck der gedancken, welche ich im fol- genden theile abgehandelt. Damit ich aber zum haupt-werck nemlich zur erlaͤuterung der ſache ſchreite, ſo findet ſich in ihrem weſen ſelbſt die vollkommenſte gelegenheit zu denen erlaͤuterungs-gruͤnden. Welches niemand unbekannt ſeyn kan, der aus der Philoſophie gelernet, was methodus analytica und ſynthe- tica G 4

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/121>, abgerufen am 29.11.2024.