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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von bewegungs-gründen.
Alles dieses und noch viel mehrers, giebt mir
die betrachtung des wollüstigen an die hand,
wenn ich die unterschiedenen absichten und arten
desselben untersuche, und darnach zu reden mich
bemühe.

§. 14. Zuweilen habe ich mit einem men-
schen zu thun, der selbst nicht weiß, was er will,
oder der ein gemischtes temperament hat. Zu-
weilen aber soll ich an eine gantze versamm-
lung reden, da fast ein ieder anders gesinnet,
als der andre. Jn dem ersten fall muß ich die
mischung des temperaments, vor allen dingen,
durch die moralische wahrscheinlichkeit heraus-
gebracht haben, und denn nach beschaffenheit
derselben, aus obigen fontibus argumenta her-
aus suchen.a) Jn dem andern fall, sehe ich,
was für ein affect unter den auditoribus her-
sche, und welchen die meisten zugethan, da ich
mich dann leichte auch im reden, nach solchen
richten kan.b)

a) Z. e. Es herschet bey einem nur eine neigung,
bey dem andern zwey, bey dem dritten gar alle
drey. Bey dem ersten also, rede ich nach dem
herschenden affect, oder wann die sache demsel-
ben zuwieder, so suche ich die beyden neben-affe-
cten wieder den haupt-affect zu reitzen; bey den
letzten beyden, suche ich die argumenta für an-
dern auf, welche einige verbündniß mit einan-
der haben, und also der mischung des affects
gleich kommen. Dabey erinnere mich der arti-
gen benennung, welche ein scharfsinniger kopf,
denen temperamenten beylegte, da er einen men-
schen von schwachen affecten oder einen phleg-
maticum einen limax, einen geldgeitzigen
ei-
von bewegungs-gruͤnden.
Alles dieſes und noch viel mehrers, giebt mir
die betrachtung des wolluͤſtigen an die hand,
wenn ich die unterſchiedenen abſichten und arten
deſſelben unterſuche, und darnach zu reden mich
bemuͤhe.

§. 14. Zuweilen habe ich mit einem men-
ſchen zu thun, der ſelbſt nicht weiß, was er will,
oder der ein gemiſchtes temperament hat. Zu-
weilen aber ſoll ich an eine gantze verſamm-
lung reden, da faſt ein ieder anders geſinnet,
als der andre. Jn dem erſten fall muß ich die
miſchung des temperaments, vor allen dingen,
durch die moraliſche wahrſcheinlichkeit heraus-
gebracht haben, und denn nach beſchaffenheit
derſelben, aus obigen fontibus argumenta her-
aus ſuchen.a) Jn dem andern fall, ſehe ich,
was fuͤr ein affect unter den auditoribus her-
ſche, und welchen die meiſten zugethan, da ich
mich dann leichte auch im reden, nach ſolchen
richten kan.b)

a) Z. e. Es herſchet bey einem nur eine neigung,
bey dem andern zwey, bey dem dritten gar alle
drey. Bey dem erſten alſo, rede ich nach dem
herſchenden affect, oder wann die ſache demſel-
ben zuwieder, ſo ſuche ich die beyden neben-affe-
cten wieder den haupt-affect zu reitzen; bey den
letzten beyden, ſuche ich die argumenta fuͤr an-
dern auf, welche einige verbuͤndniß mit einan-
der haben, und alſo der miſchung des affects
gleich kommen. Dabey erinnere mich der arti-
gen benennung, welche ein ſcharfſinniger kopf,
denen temperamenten beylegte, da er einen men-
ſchen von ſchwachen affecten oder einen phleg-
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ei-
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[132/0150] von bewegungs-gruͤnden. Alles dieſes und noch viel mehrers, giebt mir die betrachtung des wolluͤſtigen an die hand, wenn ich die unterſchiedenen abſichten und arten deſſelben unterſuche, und darnach zu reden mich bemuͤhe. §. 14. Zuweilen habe ich mit einem men- ſchen zu thun, der ſelbſt nicht weiß, was er will, oder der ein gemiſchtes temperament hat. Zu- weilen aber ſoll ich an eine gantze verſamm- lung reden, da faſt ein ieder anders geſinnet, als der andre. Jn dem erſten fall muß ich die miſchung des temperaments, vor allen dingen, durch die moraliſche wahrſcheinlichkeit heraus- gebracht haben, und denn nach beſchaffenheit derſelben, aus obigen fontibus argumenta her- aus ſuchen. a⁾ Jn dem andern fall, ſehe ich, was fuͤr ein affect unter den auditoribus her- ſche, und welchen die meiſten zugethan, da ich mich dann leichte auch im reden, nach ſolchen richten kan. b⁾ a⁾ Z. e. Es herſchet bey einem nur eine neigung, bey dem andern zwey, bey dem dritten gar alle drey. Bey dem erſten alſo, rede ich nach dem herſchenden affect, oder wann die ſache demſel- ben zuwieder, ſo ſuche ich die beyden neben-affe- cten wieder den haupt-affect zu reitzen; bey den letzten beyden, ſuche ich die argumenta fuͤr an- dern auf, welche einige verbuͤndniß mit einan- der haben, und alſo der miſchung des affects gleich kommen. Dabey erinnere mich der arti- gen benennung, welche ein ſcharfſinniger kopf, denen temperamenten beylegte, da er einen men- ſchen von ſchwachen affecten oder einen phleg- maticum einen limax, einen geldgeitzigen ei- nen

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/150>, abgerufen am 29.11.2024.