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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von dem ausdruck
Schlesisch oderr Meißnisch oder Niedersächsich
oder Fränckisch, der Lateinische und Griechische
entweder Atticus, oder Laconicus oder Asiati-
cus und Rhodicus. Wie differiret nicht der
Orientalischen völcker ausdruck von dem un-
sern? etc.
e) Z. e. Jsocrates redet gantz anders als Demo-
sthenes, iener hatte sich mehr aufs dociren,
dieser mehr auf die praxin gelegt. Hofleute re-
den gantz anders als schulleute, handwercksleu-
te und soldaten wieder anders etc.
f) Mit diesen ändert sich der ausdruck, wie mit
den moden, aus unterschiedenen ursachen, etc.
g) Z. e. hier zu lande höret man etliche leute mit er-
staunen an, die man anderwerts für schlechte
helden halten würde; wiederum sind andere
verachtet, welche vielleicht an andern orten am
liebsten gehöret werden.
h) Diese verändert den ausdruck gewaltig, dann
ein iedes obiectum muß nach seinen eigenschaf-
ten ausgedruckt werden. Siehe unten das 2.
cap.

i) Wann die leute sich zwingen, nach eines andern
disposition des verstandes zu reden, oder die nei-
gungen nicht haben, welche andere treiben, und
also inuita mincrua, und nicht, wie ihnen der
schnabel gewachsen, reden wollen. Z. e. wann
Lipsius schreiben will wie Tacitus, oder wann
Gruterus und Cölius Lipsii ausdruck affectiren
S. Morhoffs Polyh. l. I. XXIIII. 69. 70.
k) Diese setzt man der affectation billich entgegen.
Jene zwingt sich andere zu folgen mit denen sie
nichts gleiches hat, diese sucht, was andere, mit
denen sich etwas gleiches bey uns findet, schönes
herfürgebracht, nachzumachen, ohne zwang und
falschen absichten. Z e. Baudius imitirt Plau-
tum glücklich und man lobt ihn deßwegen S.
von dem ausdruck
Schleſiſch oderr Meißniſch oder Niederſaͤchſich
oder Fraͤnckiſch, der Lateiniſche und Griechiſche
entweder Atticus, oder Laconicus oder Aſiati-
cus und Rhodicus. Wie differiret nicht der
Orientaliſchen voͤlcker ausdruck von dem un-
ſern? ꝛc.
e) Z. e. Jſocrates redet gantz anders als Demo-
ſthenes, iener hatte ſich mehr aufs dociren,
dieſer mehr auf die praxin gelegt. Hofleute re-
den gantz anders als ſchulleute, handwercksleu-
te und ſoldaten wieder anders ꝛc.
f) Mit dieſen aͤndert ſich der ausdruck, wie mit
den moden, aus unterſchiedenen urſachen, ꝛc.
g) Z. e. hier zu lande hoͤret man etliche leute mit er-
ſtaunen an, die man anderwerts fuͤr ſchlechte
helden halten wuͤrde; wiederum ſind andere
verachtet, welche vielleicht an andern orten am
liebſten gehoͤret werden.
h) Dieſe veraͤndert den ausdruck gewaltig, dann
ein iedes obiectum muß nach ſeinen eigenſchaf-
ten ausgedruckt werden. Siehe unten das 2.
cap.

i) Wann die leute ſich zwingen, nach eines andern
diſpoſition des verſtandes zu reden, oder die nei-
gungen nicht haben, welche andere treiben, und
alſo inuita mincrua, und nicht, wie ihnen der
ſchnabel gewachſen, reden wollen. Z. e. wann
Lipſius ſchreiben will wie Tacitus, oder wann
Gruterus und Coͤlius Lipſii ausdruck affectiren
S. Morhoffs Polyh. l. I. XXIIII. 69. 70.
k) Dieſe ſetzt man der affectation billich entgegen.
Jene zwingt ſich andere zu folgen mit denen ſie
nichts gleiches hat, dieſe ſucht, was andere, mit
denen ſich etwas gleiches bey uns findet, ſchoͤnes
herfuͤrgebracht, nachzumachen, ohne zwang und
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tum gluͤcklich und man lobt ihn deßwegen S.
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[170/0188] von dem ausdruck d⁾ Schleſiſch oderr Meißniſch oder Niederſaͤchſich oder Fraͤnckiſch, der Lateiniſche und Griechiſche entweder Atticus, oder Laconicus oder Aſiati- cus und Rhodicus. Wie differiret nicht der Orientaliſchen voͤlcker ausdruck von dem un- ſern? ꝛc. e⁾ Z. e. Jſocrates redet gantz anders als Demo- ſthenes, iener hatte ſich mehr aufs dociren, dieſer mehr auf die praxin gelegt. Hofleute re- den gantz anders als ſchulleute, handwercksleu- te und ſoldaten wieder anders ꝛc. f⁾ Mit dieſen aͤndert ſich der ausdruck, wie mit den moden, aus unterſchiedenen urſachen, ꝛc. g⁾ Z. e. hier zu lande hoͤret man etliche leute mit er- ſtaunen an, die man anderwerts fuͤr ſchlechte helden halten wuͤrde; wiederum ſind andere verachtet, welche vielleicht an andern orten am liebſten gehoͤret werden. h⁾ Dieſe veraͤndert den ausdruck gewaltig, dann ein iedes obiectum muß nach ſeinen eigenſchaf- ten ausgedruckt werden. Siehe unten das 2. cap. i⁾ Wann die leute ſich zwingen, nach eines andern diſpoſition des verſtandes zu reden, oder die nei- gungen nicht haben, welche andere treiben, und alſo inuita mincrua, und nicht, wie ihnen der ſchnabel gewachſen, reden wollen. Z. e. wann Lipſius ſchreiben will wie Tacitus, oder wann Gruterus und Coͤlius Lipſii ausdruck affectiren S. Morhoffs Polyh. l. I. XXIIII. 69. 70. k⁾ Dieſe ſetzt man der affectation billich entgegen. Jene zwingt ſich andere zu folgen mit denen ſie nichts gleiches hat, dieſe ſucht, was andere, mit denen ſich etwas gleiches bey uns findet, ſchoͤnes herfuͤrgebracht, nachzumachen, ohne zwang und falſchen abſichten. Z e. Baudius imitirt Plau- tum gluͤcklich und man lobt ihn deßwegen S. Mor-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/188>, abgerufen am 26.11.2024.