Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
von dem ausdruck
futuri sunt posthac, stulti, stolidi, fatui, fungi,
bardi
, blenni, buccones, solus ego longe omnes
ante eo stultitia & moribus indoctis.
Plaut.
Er
ängstiget, quälet und martert sich vergebens.

Exergasia, expositio, hermeneia, antizeugmenon,
epexergasia, epexegesis interpretatio, epibole, ex-
allage, repetitio phrasibus significantioribus: Quid
enim tuus ille, Tubero, in acie Pharsalica gla-
dius agebat? cuius latus ille mucro petebat?
quis sensus erat armorum tuorum? quae tua
mens, oculi, ardor animi? quid cupiebas?
Cic.

Jch liebe dich, ich sehne mich nach dir, ich kan
ohne dich nicht vergnügt und ruhig seyn, ia
ich kan ohne dich nicht leben.
Werden nur
worte und redens-arten wiederholet, die schlecht-
weg einerley bedeuten, so wird ein fehler daraus,
der heist battologia oder tautologia.
Ploce, wenn das wort wiederholet wird, und ein-
mahl die hauptidee, das andere mahl die für-
nehmste neben-idee bemercken soll: Hic consul
vere est consul;
Ein vater bleibt doch vater.
Antanaclasis, anaclasis, dilogia, wenn ein wort wis-
derholet wird, welches zwar mit ienem einerley
buchstaben, aber nicht einerley bedeutung hat:
Bella gerit vt omnia bella auferat; veniam si
impetrauero veniam; Parentes
sind meisten-
theils
parentes, D. i. sie müssen gehorchen, und
liberi bleiben liberi, D. i. frey und unge-
zwungen.
Analepsis heist iede wiederholung eines worts.
Antistasis, traductio, wenn ein wort im contrairen
sinn wiederholet wird: Vna salus victis, nullam
sperare salutem.
Anaphora, wiederholung des worts in anfange der
sätze: Epiphora, epistrophe am ende: Symploce
im anfang und am ende zugleich, sind bekannt.
Epanalepsis wiederholet ein wort, welches im an
fang
von dem ausdruck
futuri ſunt poſthac, ſtulti, ſtolidi, fatui, fungi,
bardi
, blenni, buccones, ſolus ego longe omnes
ante eo ſtultitia & moribus indoctis.
Plaut.
Er
aͤngſtiget, quaͤlet und martert ſich vergebens.

Exergaſia, expoſitio, hermeneia, antizeugmenon,
epexergaſia, epexegeſis interpretatio, epibole, ex-
allage, repetitio phraſibus ſignificantioribus: Quid
enim tuus ille, Tubero, in acie Pharſalica gla-
dius agebat? cuius latus ille mucro petebat?
quis ſenſus erat armorum tuorum? quae tua
mens, oculi, ardor animi? quid cupiebas?
Cic.

Jch liebe dich, ich ſehne mich nach dir, ich kan
ohne dich nicht vergnuͤgt und ruhig ſeyn, ia
ich kan ohne dich nicht leben.
Werden nur
worte und redens-arten wiederholet, die ſchlecht-
weg einerley bedeuten, ſo wird ein fehler daraus,
der heiſt battologia oder tautologia.
Ploce, wenn das wort wiederholet wird, und ein-
mahl die hauptidee, das andere mahl die fuͤr-
nehmſte neben-idee bemercken ſoll: Hic conſul
vere eſt conſul;
Ein vater bleibt doch vater.
Antanaclaſis, anaclaſis, dilogia, wenn ein wort wis-
derholet wird, welches zwar mit ienem einerley
buchſtaben, aber nicht einerley bedeutung hat:
Bella gerit vt omnia bella auferat; veniam ſi
impetrauero veniam; Parentes
ſind meiſten-
theils
parentes, D. i. ſie muͤſſen gehorchen, und
liberi bleiben liberi, D. i. frey und unge-
zwungen.
Analepſis heiſt iede wiederholung eines worts.
Antiſtaſis, traductio, wenn ein wort im contrairen
ſinn wiederholet wird: Vna ſalus victis, nullam
ſperare ſalutem.
Anaphora, wiederholung des worts in anfange der
ſaͤtze: Epiphora, epiſtrophe am ende: Symploce
im anfang und am ende zugleich, ſind bekannt.
Epanalepſis wiederholet ein wort, welches im an
fang
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <note xml:id="note-g-6" prev="#notefn-g-6" place="end" n="g)"><pb facs="#f0212" n="194"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem                                 ausdruck</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">futuri &#x017F;unt                                     po&#x017F;thac, &#x017F;tulti</hi>, <hi rendition="#i">&#x017F;tolidi, fatui</hi>, <hi rendition="#i">fungi,<lb/>
bardi</hi>, <hi rendition="#i">blenni</hi>, <hi rendition="#i">buccones, &#x017F;olus ego longe omnes<lb/>
ante eo                                     &#x017F;tultitia &amp; moribus indoctis.</hi> Plaut.</hi><hi rendition="#fr">Er<lb/>
a&#x0364;ng&#x017F;tiget, qua&#x0364;let und                                 martert &#x017F;ich vergebens.</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Exerga&#x017F;ia,</hi> expo&#x017F;itio, hermeneia, antizeugmenon,<lb/>
epexerga&#x017F;ia,                                 epexege&#x017F;is interpretatio, epibole, ex-<lb/>
allage, repetitio                                 phra&#x017F;ibus &#x017F;ignificantioribus: <hi rendition="#i">Quid<lb/>
enim tuus ille, Tubero, in acie Phar&#x017F;alica                                     gla-<lb/>
dius agebat? cuius latus ille mucro petebat?<lb/>
quis                                     &#x017F;en&#x017F;us erat armorum tuorum? quae tua<lb/>
mens,                                     oculi, ardor animi? quid cupiebas?</hi> Cic.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Jch liebe dich, ich &#x017F;ehne mich nach dir, ich                                 kan<lb/>
ohne dich nicht vergnu&#x0364;gt und ruhig &#x017F;eyn,                                 ia<lb/>
ich kan ohne dich nicht leben.</hi> Werden nur<lb/>
worte                             und redens-arten wiederholet, die &#x017F;chlecht-<lb/>
weg einerley                             bedeuten, &#x017F;o wird ein fehler daraus,<lb/>
der hei&#x017F;t <hi rendition="#aq">battologia</hi> oder <hi rendition="#aq">tautologia.</hi><lb/><list><item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ploce,</hi></hi> wenn das wort                             wiederholet wird, und ein-<lb/>
mahl die hauptidee, das andere mahl die                             fu&#x0364;r-<lb/>
nehm&#x017F;te neben-idee bemercken &#x017F;oll: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hic con&#x017F;ul<lb/>
vere                                     e&#x017F;t con&#x017F;ul;</hi></hi> <hi rendition="#fr">Ein vater bleibt doch vater.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antanacla&#x017F;is,</hi> anacla&#x017F;is, dilogia,</hi> wenn ein wort wis-<lb/>
derholet                             wird, welches zwar mit ienem einerley<lb/>
buch&#x017F;taben, aber nicht                             einerley bedeutung hat:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bella gerit vt omnia bella                                     auferat; veniam &#x017F;i<lb/>
impetrauero veniam;                                 Parentes</hi></hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;ind mei&#x017F;ten-<lb/>
theils</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">parentes</hi>,</hi> <hi rendition="#fr">D. i.</hi> &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en                             gehorchen, <hi rendition="#fr">und</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">liberi</hi></hi> <hi rendition="#fr">bleiben</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">liberi,</hi></hi> <hi rendition="#fr">D. i. frey und unge-<lb/>
zwungen.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Analep&#x017F;is</hi></hi> hei&#x017F;t iede wiederholung eines worts.</item><lb/><item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anti&#x017F;ta&#x017F;is</hi>,                                 traductio,</hi> wenn ein wort im contrairen<lb/>
&#x017F;inn                             wiederholet wird: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vna                                     &#x017F;alus victis, nullam<lb/>
&#x017F;perare                                     &#x017F;alutem.</hi></hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anaphora,</hi></hi> wiederholung des worts in anfange der<lb/>
&#x017F;a&#x0364;tze: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Epiphora,</hi> epi&#x017F;trophe</hi> am ende: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Symploce</hi></hi><lb/>
im anfang und am ende                             zugleich, &#x017F;ind bekannt.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Epanalep&#x017F;is</hi></hi> wiederholet ein wort, welches im an<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fang</fw><lb/></item></list></note>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0212] von dem ausdruck g⁾ futuri ſunt poſthac, ſtulti, ſtolidi, fatui, fungi, bardi, blenni, buccones, ſolus ego longe omnes ante eo ſtultitia & moribus indoctis. Plaut. Er aͤngſtiget, quaͤlet und martert ſich vergebens. Exergaſia, expoſitio, hermeneia, antizeugmenon, epexergaſia, epexegeſis interpretatio, epibole, ex- allage, repetitio phraſibus ſignificantioribus: Quid enim tuus ille, Tubero, in acie Pharſalica gla- dius agebat? cuius latus ille mucro petebat? quis ſenſus erat armorum tuorum? quae tua mens, oculi, ardor animi? quid cupiebas? Cic. Jch liebe dich, ich ſehne mich nach dir, ich kan ohne dich nicht vergnuͤgt und ruhig ſeyn, ia ich kan ohne dich nicht leben. Werden nur worte und redens-arten wiederholet, die ſchlecht- weg einerley bedeuten, ſo wird ein fehler daraus, der heiſt battologia oder tautologia. Ploce, wenn das wort wiederholet wird, und ein- mahl die hauptidee, das andere mahl die fuͤr- nehmſte neben-idee bemercken ſoll: Hic conſul vere eſt conſul; Ein vater bleibt doch vater. Antanaclaſis, anaclaſis, dilogia, wenn ein wort wis- derholet wird, welches zwar mit ienem einerley buchſtaben, aber nicht einerley bedeutung hat: Bella gerit vt omnia bella auferat; veniam ſi impetrauero veniam; Parentes ſind meiſten- theils parentes, D. i. ſie muͤſſen gehorchen, und liberi bleiben liberi, D. i. frey und unge- zwungen. Analepſis heiſt iede wiederholung eines worts. Antiſtaſis, traductio, wenn ein wort im contrairen ſinn wiederholet wird: Vna ſalus victis, nullam ſperare ſalutem. Anaphora, wiederholung des worts in anfange der ſaͤtze: Epiphora, epiſtrophe am ende: Symploce im anfang und am ende zugleich, ſind bekannt. Epanalepſis wiederholet ein wort, welches im an fang

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/212
Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/212>, abgerufen am 21.11.2024.