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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
palmen und rosen, feinden selbst iaget sie ein
Panisches erschüttern ein. Was chur-fürst
Joh. Georg einer von Fr. W. durchläuchtig-
sten ahnen, zu seinem ihn um recht und hülffe
anflehenden unterthanen sagte: Wennn du hey-
de und Türcke wärest solte dir geholffen wer-
den, geschweige da du mein unterthan bist:
Das erfüllete er in seinen verrichtungen. Fa-
bricius
der edle Römer, offenbahret dem tap-
fern Pyrrho großmütig, wie er eine giftige
natter in seinem busen hege, indem ihn sein leib-
artzt umbringen wolte, und dieser konte nicht
anders, als in diese worte ausbrechen: Jch
wolte ehe glauben, daß die sonne von ihrem
lauffe, als der tugend-liebende Fabricius von
seiner gerechtigkeit abzubringen sey. Ein ge-
rechter Fr. W. verachtet nicht minder das an-
erbieten eines verrätherischen Frantzosen, wel-
cher durch die abschlachtung seines feld-herrn
des berühmten Turenne, ihm eine fette Heca-
tombe
zu opfern gedencket, sondern bestraffet
auch solches durch überliefferung dieses böse-
wichts zur gehörigen rache, und er verdienet
mehr lobes-erhebungen als der Römische bür-
germeister. Denn iener will nicht, daß mäch-
tige läder ihres königes und unzehliche solda-
ten ihres oberhauptes, verrätherischer weise be-
raubet werden, sondern er vielmehr über einen
lebendigen Pyrrhum triumphiren könne, und
Fr. W. verlanget auch nicht durch den hinter-
listigen todt eines generals, auf welchen bey

wei-
T 3

des ſtili inſonderheit.
palmen und roſen, feinden ſelbſt iaget ſie ein
Paniſches erſchuͤttern ein. Was chur-fuͤrſt
Joh. Georg einer von Fr. W. durchlaͤuchtig-
ſten ahnen, zu ſeinem ihn um recht und huͤlffe
anflehenden unterthanen ſagte: Wenñ du hey-
de und Tuͤrcke waͤreſt ſolte dir geholffen wer-
den, geſchweige da du mein unterthan biſt:
Das erfuͤllete er in ſeinen verrichtungen. Fa-
bricius
der edle Roͤmer, offenbahret dem tap-
fern Pyrrho großmuͤtig, wie er eine giftige
natter in ſeinem buſen hege, indem ihn ſein leib-
artzt umbringen wolte, und dieſer konte nicht
anders, als in dieſe worte ausbrechen: Jch
wolte ehe glauben, daß die ſonne von ihrem
lauffe, als der tugend-liebende Fabricius von
ſeiner gerechtigkeit abzubringen ſey. Ein ge-
rechter Fr. W. verachtet nicht minder das an-
erbieten eines verraͤtheriſchen Frantzoſen, wel-
cher durch die abſchlachtung ſeines feld-herrn
des beruͤhmten Turenne, ihm eine fette Heca-
tombe
zu opfern gedencket, ſondern beſtraffet
auch ſolches durch uͤberliefferung dieſes boͤſe-
wichts zur gehoͤrigen rache, und er verdienet
mehr lobes-erhebungen als der Roͤmiſche buͤr-
germeiſter. Denn iener will nicht, daß maͤch-
tige laͤder ihres koͤniges und unzehliche ſolda-
ten ihres oberhauptes, verraͤtheriſcher weiſe be-
raubet werden, ſondern er vielmehr uͤber einen
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[293/0311] des ſtili inſonderheit. palmen und roſen, feinden ſelbſt iaget ſie ein Paniſches erſchuͤttern ein. Was chur-fuͤrſt Joh. Georg einer von Fr. W. durchlaͤuchtig- ſten ahnen, zu ſeinem ihn um recht und huͤlffe anflehenden unterthanen ſagte: Wenñ du hey- de und Tuͤrcke waͤreſt ſolte dir geholffen wer- den, geſchweige da du mein unterthan biſt: Das erfuͤllete er in ſeinen verrichtungen. Fa- bricius der edle Roͤmer, offenbahret dem tap- fern Pyrrho großmuͤtig, wie er eine giftige natter in ſeinem buſen hege, indem ihn ſein leib- artzt umbringen wolte, und dieſer konte nicht anders, als in dieſe worte ausbrechen: Jch wolte ehe glauben, daß die ſonne von ihrem lauffe, als der tugend-liebende Fabricius von ſeiner gerechtigkeit abzubringen ſey. Ein ge- rechter Fr. W. verachtet nicht minder das an- erbieten eines verraͤtheriſchen Frantzoſen, wel- cher durch die abſchlachtung ſeines feld-herrn des beruͤhmten Turenne, ihm eine fette Heca- tombe zu opfern gedencket, ſondern beſtraffet auch ſolches durch uͤberliefferung dieſes boͤſe- wichts zur gehoͤrigen rache, und er verdienet mehr lobes-erhebungen als der Roͤmiſche buͤr- germeiſter. Denn iener will nicht, daß maͤch- tige laͤder ihres koͤniges und unzehliche ſolda- ten ihres oberhauptes, verraͤtheriſcher weiſe be- raubet werden, ſondern er vielmehr uͤber einen lebendigen Pyrrhum triumphiren koͤnne, und Fr. W. verlanget auch nicht durch den hinter- liſtigen todt eines generals, auf welchen bey wei- T 3

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/311>, abgerufen am 22.11.2024.