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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
lichen alters ungehindert übersteigen, und in
seinem 67 jahre seiner armee sich zu pferde zei-
gen. Wie die rosen ihren purpur so wohl, als
angenehmen geruch und blätter verlieren,
wenn ein ungestümer platz-regen sie überfället,
hingegen allezeit durch einen mäßigen thau
veriüngen können; also behalten die wangen
ihre farbe, die menschliche natur ihre kräfte,
wenn man solche für gewaltsamer unmäßig-
keit bewahret. Die strahlen der sonne sind
so durchdringend, und ihre wärme so kräftig,
daß man in allen dingen ihre nutzbare wür-
ckung spühret, doch ist eine regenschwangere
wolcke gnug, beydes zuverhindern und die erde
in kalte schatten zu stellen. Und alle hohe be-
gabnisse einer fürstlichen sonne, können durch
unmäßigkeit, in dunckeln flor eingehüllet wer-
den. Nun verwundere man sich nicht, wenn
er das aufmercken der vernünftigen welt, ia
verwegner barbaren auf sich und seine tapfern
thaten gezogen. Jndem ich seiner anderer hel-
den übersteigende verrichtungen mich erinnere,
und einen blick in die mit seinen sieges-zeichen
bedeckte felder thue, so werde den berühmtesten
künstlern nachahmen, welche nur grosse schlach-
ten und begebenheiten, abzuschildern belieben
tragen. Sonst würde es ihnen H. und H. an-
wesende nicht an geduld, mir auch nicht an
wort und sachen, wohl aber an der zeit fehlen,
denn hier fallen uns mit seinen heldenmüthi-
gen bemühungen, alle hochfürstliche tugenden

unsers
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des ſtili inſonderheit.
lichen alters ungehindert uͤberſteigen, und in
ſeinem 67 jahre ſeiner armee ſich zu pferde zei-
gen. Wie die roſen ihren purpur ſo wohl, als
angenehmen geruch und blaͤtter verlieren,
wenn ein ungeſtuͤmer platz-regen ſie uͤberfaͤllet,
hingegen allezeit durch einen maͤßigen thau
veriuͤngen koͤnnen; alſo behalten die wangen
ihre farbe, die menſchliche natur ihre kraͤfte,
wenn man ſolche fuͤr gewaltſamer unmaͤßig-
keit bewahret. Die ſtrahlen der ſonne ſind
ſo durchdringend, und ihre waͤrme ſo kraͤftig,
daß man in allen dingen ihre nutzbare wuͤr-
ckung ſpuͤhret, doch iſt eine regenſchwangere
wolcke gnug, beydes zuverhindern und die erde
in kalte ſchatten zu ſtellen. Und alle hohe be-
gabniſſe einer fuͤrſtlichen ſonne, koͤnnen durch
unmaͤßigkeit, in dunckeln flor eingehuͤllet wer-
den. Nun verwundere man ſich nicht, wenn
er das aufmercken der vernuͤnftigen welt, ia
verwegner barbaren auf ſich und ſeine tapfern
thaten gezogen. Jndem ich ſeiner anderer hel-
den uͤberſteigende verrichtungen mich erinnere,
und einen blick in die mit ſeinen ſieges-zeichen
bedeckte felder thue, ſo werde den beruͤhmteſten
kuͤnſtlern nachahmen, welche nur groſſe ſchlach-
ten und begebenheiten, abzuſchildern belieben
tragen. Sonſt wuͤrde es ihnen H. und H. an-
weſende nicht an geduld, mir auch nicht an
wort und ſachen, wohl aber an der zeit fehlen,
denn hier fallen uns mit ſeinen heldenmuͤthi-
gen bemuͤhungen, alle hochfuͤrſtliche tugenden

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[297/0315] des ſtili inſonderheit. lichen alters ungehindert uͤberſteigen, und in ſeinem 67 jahre ſeiner armee ſich zu pferde zei- gen. Wie die roſen ihren purpur ſo wohl, als angenehmen geruch und blaͤtter verlieren, wenn ein ungeſtuͤmer platz-regen ſie uͤberfaͤllet, hingegen allezeit durch einen maͤßigen thau veriuͤngen koͤnnen; alſo behalten die wangen ihre farbe, die menſchliche natur ihre kraͤfte, wenn man ſolche fuͤr gewaltſamer unmaͤßig- keit bewahret. Die ſtrahlen der ſonne ſind ſo durchdringend, und ihre waͤrme ſo kraͤftig, daß man in allen dingen ihre nutzbare wuͤr- ckung ſpuͤhret, doch iſt eine regenſchwangere wolcke gnug, beydes zuverhindern und die erde in kalte ſchatten zu ſtellen. Und alle hohe be- gabniſſe einer fuͤrſtlichen ſonne, koͤnnen durch unmaͤßigkeit, in dunckeln flor eingehuͤllet wer- den. Nun verwundere man ſich nicht, wenn er das aufmercken der vernuͤnftigen welt, ia verwegner barbaren auf ſich und ſeine tapfern thaten gezogen. Jndem ich ſeiner anderer hel- den uͤberſteigende verrichtungen mich erinnere, und einen blick in die mit ſeinen ſieges-zeichen bedeckte felder thue, ſo werde den beruͤhmteſten kuͤnſtlern nachahmen, welche nur groſſe ſchlach- ten und begebenheiten, abzuſchildern belieben tragen. Sonſt wuͤrde es ihnen H. und H. an- weſende nicht an geduld, mir auch nicht an wort und ſachen, wohl aber an der zeit fehlen, denn hier fallen uns mit ſeinen heldenmuͤthi- gen bemuͤhungen, alle hochfuͤrſtliche tugenden unſers T 5

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/315>, abgerufen am 22.11.2024.