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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
die gebohrne STEGERJN,
und verehligte JäGERJN?
mit deiner verwunderung findest du hier:
eine RAHEL dem namen,
ein schaaf der that und deutung nach.
eine tochter Jeptha den eltern,
eine Paulina dem eh-manne,
eine Cornelia den kindern,
eine glückseligkeit den freunden.
in schönheit eine Helena;
in großmüthigkeit eine Debora;
in klugheit eine Penelope;
in gednld eine Susanna;
in Gottesfurcht eine Judith.
mit kurtzem:
eine vollkommene unter der menge der unvollkommenen;
ein engel unter menschen
die zwar auch ihre menschlichkeiten,
wie die sonne mackeln,
und der mond ungleichheiten gehabt;
aber sonder ihre verstellung.
die dunckele schattirungen machen die güte eines kunst-
gemähldes nur so viel kentlicher.
hier sind ihre gaben verstecket.
und ihre leiche lehret dich:
für der vergängligkeit ist nichts unvergängliches.
für der unbeständigkeit nichts unbeständiges.
was ist nun schönheit?
ein apfel von Sodom, der seine asche in sich nährt.
eine frucht dem wurm-stiche der zeit, wie der kürbs
Jonas unterworffen.
eine blume, die auf uns selbst erstirbt,
und den leib zur baare brauchet.
was ist die glückseligkeit der geburt und güter?
die hohen sand-berge verstiebet der wind am ehsten.
Prometheus hat allen grund-zeug seiner gebildeten
menschen mit zehren angefeuchtet.
die perlen selbst sind thränen der erzürnten see;

die

von denen unterſchiedenen arten
die gebohrne STEGERJN,
und verehligte JaͤGERJN?
mit deiner verwunderung findeſt du hier:
eine RAHEL dem namen,
ein ſchaaf der that und deutung nach.
eine tochter Jeptha den eltern,
eine Paulina dem eh-manne,
eine Cornelia den kindern,
eine gluͤckſeligkeit den freunden.
in ſchoͤnheit eine Helena;
in großmuͤthigkeit eine Debora;
in klugheit eine Penelope;
in gednld eine Suſanna;
in Gottesfurcht eine Judith.
mit kurtzem:
eine vollkommene unter der menge der unvollkom̃enen;
ein engel unter menſchen
die zwar auch ihre menſchlichkeiten,
wie die ſonne mackeln,
und der mond ungleichheiten gehabt;
aber ſonder ihre verſtellung.
die dunckele ſchattirungen machen die guͤte eines kunſt-
gemaͤhldes nur ſo viel kentlicher.
hier ſind ihre gaben verſtecket.
und ihre leiche lehret dich:
fuͤr der vergaͤngligkeit iſt nichts unvergaͤngliches.
fuͤr der unbeſtaͤndigkeit nichts unbeſtaͤndiges.
was iſt nun ſchoͤnheit?
ein apfel von Sodom, der ſeine aſche in ſich naͤhrt.
eine frucht dem wurm-ſtiche der zeit, wie der kuͤrbs
Jonas unterworffen.
eine blume, die auf uns ſelbſt erſtirbt,
und den leib zur baare brauchet.
was iſt die gluͤckſeligkeit der geburt und guͤter?
die hohen ſand-berge verſtiebet der wind am ehſten.
Prometheus hat allen grund-zeug ſeiner gebildeten
menſchen mit zehren angefeuchtet.
die perlen ſelbſt ſind thraͤnen der erzuͤrnten ſee;

die
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[320/0338] von denen unterſchiedenen arten die gebohrne STEGERJN, und verehligte JaͤGERJN? mit deiner verwunderung findeſt du hier: eine RAHEL dem namen, ein ſchaaf der that und deutung nach. eine tochter Jeptha den eltern, eine Paulina dem eh-manne, eine Cornelia den kindern, eine gluͤckſeligkeit den freunden. in ſchoͤnheit eine Helena; in großmuͤthigkeit eine Debora; in klugheit eine Penelope; in gednld eine Suſanna; in Gottesfurcht eine Judith. mit kurtzem: eine vollkommene unter der menge der unvollkom̃enen; ein engel unter menſchen die zwar auch ihre menſchlichkeiten, wie die ſonne mackeln, und der mond ungleichheiten gehabt; aber ſonder ihre verſtellung. die dunckele ſchattirungen machen die guͤte eines kunſt- gemaͤhldes nur ſo viel kentlicher. hier ſind ihre gaben verſtecket. und ihre leiche lehret dich: fuͤr der vergaͤngligkeit iſt nichts unvergaͤngliches. fuͤr der unbeſtaͤndigkeit nichts unbeſtaͤndiges. was iſt nun ſchoͤnheit? ein apfel von Sodom, der ſeine aſche in ſich naͤhrt. eine frucht dem wurm-ſtiche der zeit, wie der kuͤrbs Jonas unterworffen. eine blume, die auf uns ſelbſt erſtirbt, und den leib zur baare brauchet. was iſt die gluͤckſeligkeit der geburt und guͤter? die hohen ſand-berge verſtiebet der wind am ehſten. Prometheus hat allen grund-zeug ſeiner gebildeten menſchen mit zehren angefeuchtet. die perlen ſelbſt ſind thraͤnen der erzuͤrnten ſee; die

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/338>, abgerufen am 22.11.2024.