schickt disponiren und elaboriren will, sondern auch auf die kleinesten theile derselben, nemlich auf die sätze und periodos, aus welchen nachge- hends gantze reden erwachsen. Man muß dabey entweder blosse sätze in eine periodische structur bringen, oder einen satz also fort mit seinem argumento zugleich, als einen perio- dum einrichten, in ienem fall siehet man auf das subiectum, prädicatum und deren verbin- dung, in diesem auf den satz nicht allein, son- dern auch auf das argument, welches damit soll verknüpfet werden, zu welchem oben be- reits P. II. Cap. I. §. 9. 10. einige anleitung gegeben.
§. 3. Auf diese weise wird ein ieder satz zu einem periodo, und wenn viele sätze zusammen kommen, werden viele periodi, welche aber al- le in einer connexione reali stehen müssen, die zu zeiten mit der verbali ausgedruckt wird. Und da hat man entweder einen satz mit seinen argumentis, oder viele sätze mit ihren argu- mentis untereinander zu verbinden. Sol- ches glücklich zu bewerckstelligen, muß man aus der Logick verstehen, was methodus syn- thetica und analytica sey, was definitiones und schlüsse seyn, was unstreitig und wahr- scheinlich müsse tractiret werden, was man general-special- und individual-concepte nen- ne, was eigentliche, wesentliche und zufällige begriffe, was diversa, opposita und derglei- chen. Man muß die arten von argumentis
nach
A a 3
von der diſpoſition uͤberhaupt.
ſchickt diſponiren und elaboriren will, ſondern auch auf die kleineſten theile derſelben, nemlich auf die ſaͤtze und periodos, aus welchen nachge- hends gantze reden erwachſen. Man muß dabey entweder bloſſe ſaͤtze in eine periodiſche ſtructur bringen, odeꝛ einen ſatz alſo fort mit ſeinem argumento zugleich, als einen perio- dum einrichten, in ienem fall ſiehet man auf das ſubiectum, praͤdicatum und deren verbin- dung, in dieſem auf den ſatz nicht allein, ſon- dern auch auf das argument, welches damit ſoll verknuͤpfet werden, zu welchem oben be- reits P. II. Cap. I. §. 9. 10. einige anleitung gegeben.
§. 3. Auf dieſe weiſe wird ein ieder ſatz zu einem periodo, und wenn viele ſaͤtze zuſammen kommen, werden viele periodi, welche aber al- le in einer connexione reali ſtehen muͤſſen, die zu zeiten mit der verbali ausgedruckt wird. Und da hat man entweder einen ſatz mit ſeinen argumentis, oder viele ſaͤtze mit ihren argu- mentis untereinander zu verbinden. Sol- ches gluͤcklich zu bewerckſtelligen, muß man aus der Logick verſtehen, was methodus ſyn- thetica und analytica ſey, was definitiones und ſchluͤſſe ſeyn, was unſtreitig und wahr- ſcheinlich muͤſſe tractiret werden, was man general-ſpecial- und individual-concepte nen- ne, was eigentliche, weſentliche und zufaͤllige begriffe, was diverſa, oppoſita und derglei- chen. Man muß die arten von argumentis
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von der diſpoſition uͤberhaupt.
ſchickt diſponiren und elaboriren will, ſondern
auch auf die kleineſten theile derſelben, nemlich
auf die ſaͤtze und periodos, aus welchen nachge-
hends gantze reden erwachſen. Man muß
dabey entweder bloſſe ſaͤtze in eine periodiſche
ſtructur bringen, odeꝛ einen ſatz alſo fort mit
ſeinem argumento zugleich, als einen perio-
dum einrichten, in ienem fall ſiehet man auf
das ſubiectum, praͤdicatum und deren verbin-
dung, in dieſem auf den ſatz nicht allein, ſon-
dern auch auf das argument, welches damit
ſoll verknuͤpfet werden, zu welchem oben be-
reits P. II. Cap. I. §. 9. 10. einige anleitung
gegeben.
§. 3. Auf dieſe weiſe wird ein ieder ſatz zu
einem periodo, und wenn viele ſaͤtze zuſammen
kommen, werden viele periodi, welche aber al-
le in einer connexione reali ſtehen muͤſſen, die
zu zeiten mit der verbali ausgedruckt wird.
Und da hat man entweder einen ſatz mit ſeinen
argumentis, oder viele ſaͤtze mit ihren argu-
mentis untereinander zu verbinden. Sol-
ches gluͤcklich zu bewerckſtelligen, muß man
aus der Logick verſtehen, was methodus ſyn-
thetica und analytica ſey, was definitiones
und ſchluͤſſe ſeyn, was unſtreitig und wahr-
ſcheinlich muͤſſe tractiret werden, was man
general-ſpecial- und individual-concepte nen-
ne, was eigentliche, weſentliche und zufaͤllige
begriffe, was diverſa, oppoſita und derglei-
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/391>, abgerufen am 22.11.2024.
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