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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
nur rathe ich, mein lieber junger Hr. ehemann
wolle sich zwar nicht auf einmahl aus den oden
fechten, dabey aber wohl erinnern, daß er in
seinem wapen eine gersten-ähre führe, welche
wann sie gut wachsen und hervor käumen soll,
das erdreich fleißig und wohl nicht aber nur
quatember-weise bedünget und bestellet wer-
den muß. Denen theuresten eltern von beyden
theilen, wünschen wir, daß sie vor diese liebe
kinder und kindes-kinder viel alte thaler samm-
len mögen, woraus sie aus der erfahrung selbst
die worte sagen können: Wohl dem,
der freude an seinen kindern erlebet.

Unsern grossen N. aber, qui nobis haec otia
fecit,
sagen wir davor gehorsamsten danck,
und weil wir seine gewöhnliche und natürli-
che neigung mehr als zu wohl kennen, ver-
möge derselben er zwar grosse dinge verrich-
tet, deßwegen aber nicht gelobet seyn will, so
will ich meinen wunsch kürtzlich dahin con-
centriren, daß gleichwie ehemahls einer von
seinen anherren wegen seiner grossen merite
das licht von N. genennet wurde, also auch
er das licht von N. mit wohl verdientem recht
noch lange jahre bleiben, und dadurch sein
nahme und preißwürdiges gedächtniß bey uns
verewiget werden möge. Jhnen allerseits
schönen begleiterinnen, soll ich zwar im nah-
men des neuen paares für diesen letzten liebes-
und ehren-dienst gehorsamsten danck abstat-

ten,

von allerhand ſchul-
nur rathe ich, mein lieber junger Hr. ehemann
wolle ſich zwar nicht auf einmahl aus den oden
fechten, dabey aber wohl erinnern, daß er in
ſeinem wapen eine gerſten-aͤhre fuͤhre, welche
wann ſie gut wachſen und hervor kaͤumen ſoll,
das erdreich fleißig und wohl nicht aber nur
quatember-weiſe beduͤnget und beſtellet wer-
den muß. Denen theureſten eltern von beyden
theilen, wuͤnſchen wir, daß ſie vor dieſe liebe
kinder und kindes-kinder viel alte thaler ſam̃-
len moͤgen, woraus ſie aus der erfahrung ſelbſt
die worte ſagen koͤnnen: Wohl dem,
der freude an ſeinen kindern erlebet.

Unſern groſſen N. aber, qui nobis hæc otia
fecit,
ſagen wir davor gehorſamſten danck,
und weil wir ſeine gewoͤhnliche und natuͤrli-
che neigung mehr als zu wohl kennen, ver-
moͤge derſelben er zwar groſſe dinge verrich-
tet, deßwegen aber nicht gelobet ſeyn will, ſo
will ich meinen wunſch kuͤrtzlich dahin con-
centriren, daß gleichwie ehemahls einer von
ſeinen anherren wegen ſeiner groſſen merite
das licht von N. genennet wurde, alſo auch
er das licht von N. mit wohl verdientem recht
noch lange jahre bleiben, und dadurch ſein
nahme und preißwuͤrdiges gedaͤchtniß bey uns
verewiget werden moͤge. Jhnen allerſeits
ſchoͤnen begleiterinnen, ſoll ich zwar im nah-
men des neuen paares fuͤr dieſen letzten liebes-
und ehren-dienſt gehorſamſten danck abſtat-

ten,
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[472/0490] von allerhand ſchul- nur rathe ich, mein lieber junger Hr. ehemann wolle ſich zwar nicht auf einmahl aus den oden fechten, dabey aber wohl erinnern, daß er in ſeinem wapen eine gerſten-aͤhre fuͤhre, welche wann ſie gut wachſen und hervor kaͤumen ſoll, das erdreich fleißig und wohl nicht aber nur quatember-weiſe beduͤnget und beſtellet wer- den muß. Denen theureſten eltern von beyden theilen, wuͤnſchen wir, daß ſie vor dieſe liebe kinder und kindes-kinder viel alte thaler ſam̃- len moͤgen, woraus ſie aus der erfahrung ſelbſt die worte ſagen koͤnnen: Wohl dem, der freude an ſeinen kindern erlebet. Unſern groſſen N. aber, qui nobis hæc otia fecit, ſagen wir davor gehorſamſten danck, und weil wir ſeine gewoͤhnliche und natuͤrli- che neigung mehr als zu wohl kennen, ver- moͤge derſelben er zwar groſſe dinge verrich- tet, deßwegen aber nicht gelobet ſeyn will, ſo will ich meinen wunſch kuͤrtzlich dahin con- centriren, daß gleichwie ehemahls einer von ſeinen anherren wegen ſeiner groſſen merite das licht von N. genennet wurde, alſo auch er das licht von N. mit wohl verdientem recht noch lange jahre bleiben, und dadurch ſein nahme und preißwuͤrdiges gedaͤchtniß bey uns verewiget werden moͤge. Jhnen allerſeits ſchoͤnen begleiterinnen, ſoll ich zwar im nah- men des neuen paares fuͤr dieſen letzten liebes- und ehren-dienſt gehorſamſten danck abſtat- ten,

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/490>, abgerufen am 22.11.2024.