um deine gnade zum reden hören und vollbrin- gen. Jch ruffe dich an, in und mit dieser ge- meine, im ungezweiffelten vertrauen, auf das verdienst Christi, in dem gebet, welches er uns selbst gelehret, zu erhören verheissen hat, und [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]nge zuvor:
Textus Luc. 17. v. II. 19.
Und man sahe an ihnen die zungen zerthei- let als wären sie feurig. So redet der Ev- angelist Lucas im 2 seiner Apostelgeschicht von denen aposteln, wenn er die sichtbahre ausgies- sung des h. Geistes ausführlich beschreibet, und setzet dadurch alle die es hören und lesen in eine heilige verwunderung. Jch will mich ietzo nicht einlassen, die geheimniß-volle eigenschaft, der da- mahls erst mit dem h. Geist ausgerüsteten Apostel, weitläufftig zu entdecken. Vielmehr ruffe ich dabey aus mit den Apostel Paulo: O welch eine tieffe des reichthums, beyde der weiß- heit und der erkänntniß Gottes, wie gar unbe- greiflich sind seine gerichte und unerforschlich sei- ne wege. Wenn ich aber betrachte, daß alle rechtschaffene Christen Gott gebet und danck im brünstigen eyfer zu opfern schuldig sind, so er- blicke ich überall und insbesondere bey gelegen- heit des angehörten evangelii
Zertheilte und feurige zungen der gläu- bigen
Denn da sehe ich, wie der erste theil:
Feurig betet
Der
von Theologiſchen
um deine gnade zum reden hoͤren und vollbrin- gen. Jch ruffe dich an, in und mit dieſer ge- meine, im ungezweiffelten vertrauen, auf das verdienſt Chriſti, in dem gebet, welches er uns ſelbſt gelehret, zu erhoͤren verheiſſen hat, und [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]nge zuvor:
Textus Luc. 17. v. II. 19.
Und man ſahe an ihnen die zungen zerthei- let als waͤren ſie feurig. So redet der Ev- angeliſt Lucas im 2 ſeiner Apoſtelgeſchicht von denen apoſteln, wenn er die ſichtbahre ausgieſ- ſung des h. Geiſtes ausfuͤhrlich beſchreibet, und ſetzet dadurch alle die es hoͤren und leſen in eine heilige verwunderung. Jch will mich ietzo nicht einlaſſen, die geheimniß-volle eigenſchaft, der da- mahls erſt mit dem h. Geiſt ausgeruͤſteten Apoſtel, weitlaͤufftig zu entdecken. Vielmehr ruffe ich dabey aus mit den Apoſtel Paulo: O welch eine tieffe des reichthums, beyde der weiß- heit und der erkaͤnntniß Gottes, wie gar unbe- greiflich ſind ſeine gerichte und unerforſchlich ſei- ne wege. Wenn ich aber betrachte, daß alle rechtſchaffene Chriſten Gott gebet und danck im bruͤnſtigen eyfer zu opfern ſchuldig ſind, ſo er- blicke ich uͤberall und insbeſondere bey gelegen- heit des angehoͤrten evangelii
Zertheilte und feurige zungen der glaͤu- bigen
Denn da ſehe ich, wie der erſte theil:
Feurig betet
Der
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von Theologiſchen
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gen. Jch ruffe dich an, in und mit dieſer ge-
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verdienſt Chriſti, in dem gebet, welches er uns
ſelbſt gelehret, zu erhoͤren verheiſſen hat, und
_nge zuvor:
Textus Luc. 17. v. II. 19.
Und man ſahe an ihnen die zungen zerthei-
let als waͤren ſie feurig. So redet der Ev-
angeliſt Lucas im 2 ſeiner Apoſtelgeſchicht von
denen apoſteln, wenn er die ſichtbahre ausgieſ-
ſung des h. Geiſtes ausfuͤhrlich beſchreibet, und
ſetzet dadurch alle die es hoͤren und leſen in eine
heilige verwunderung. Jch will mich ietzo nicht
einlaſſen, die geheimniß-volle eigenſchaft, der da-
mahls erſt mit dem h. Geiſt ausgeruͤſteten
Apoſtel, weitlaͤufftig zu entdecken. Vielmehr
ruffe ich dabey aus mit den Apoſtel Paulo: O
welch eine tieffe des reichthums, beyde der weiß-
heit und der erkaͤnntniß Gottes, wie gar unbe-
greiflich ſind ſeine gerichte und unerforſchlich ſei-
ne wege. Wenn ich aber betrachte, daß alle
rechtſchaffene Chriſten Gott gebet und danck im
bruͤnſtigen eyfer zu opfern ſchuldig ſind, ſo er-
blicke ich uͤberall und insbeſondere bey gelegen-
heit des angehoͤrten evangelii
Zertheilte und feurige zungen der glaͤu-
bigen
Denn da ſehe ich, wie der erſte theil:
Feurig betet
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/524>, abgerufen am 22.11.2024.
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