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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von der erfindung
besonders in Teutschen für allerley condition
alter und geschlechte zu einem deutlichen und
nützlichen begrif der mutter sprache bedienen
kan, Budissin
1715. 8. Dieser verwirft p. 25 3. alle
diese eintheilungen und p. 260. die syllogismos.
Dagegen giebt er p. 175. folgende locos topicos
an, welche ich im vorigen capitel anzuführen
vergessen: 1.) locum notationis, 2.) existentiae,
3.) essentiae, 4.) compositionis, 5.) familiae, 6.)
qualitatis, 7.) conditionis, S.) respectus, 9.) fati,
10.) testimonii, 11.) comparationis, 12.) definitio-
nis, 13.) diuisionis, 14.) vsus, 15.) incommodi.

Und pag. 231. setzet er als fontes zu unstreitigen
beweiß-gründen 1.) Locum notationis 2.) exi-
stentiae, 3.) essentiae, 4.) diuisionis, 5.) compo-
sitionis, 6.) rationis, 7.) conuenientiae, 8.) discon-
uenientiae.
Es kommen nicht unebene einfälle
in diesem buche für, doch wird man leicht sehen,
daß ich ihm, mit recht, nicht gefolget.
b) Der grund dieser eintheilung ist dieser: Alle ge-
dancken, damit der redner seinen endzweck zu
erhalten sucht, (nemlich in andern eben die ge-
dancken und regungen zu erwecken, die er ihnen
beybringen will, s. die vorber. §. 1. 2. 3.) sind
entweder auf den unterricht und besserung des
verstandes oder einrichtung des willens gerich-
tet, ienes sind argumenta theoretica, dieses
practica oder pathetica, der ersten können nicht
mehr als zweyerley arten seyn, die eine welche
die sache beweiset, das sind argumenta proban-
tia, die andere welche sie erläutert, das sind il-
lustrantia. Jm übrigen lasse ich ieden die frey-
heit mehr und weniger zu glauben als ich, hoffe
aber auch man werde mir gleiches glück ange-
deihen lassen, und deßwegen nicht eben scheel
sehen.

§. 4. An argumentis kan es dem redner

nie-
von der erfindung
beſonders in Teutſchen fuͤr allerley condition
alter und geſchlechte zu einem deutlichen und
nuͤtzlichen begrif der mutter ſprache bedienen
kan, Budiſſin
1715. 8. Dieſer verwirft p. 25 3. alle
dieſe eintheilungen und p. 260. die ſyllogiſmos.
Dagegen giebt er p. 175. folgende locos topicos
an, welche ich im vorigen capitel anzufuͤhren
vergeſſen: 1.) locum notationis, 2.) exiſtentiae,
3.) eſſentiae, 4.) compoſitionis, 5.) familiae, 6.)
qualitatis, 7.) conditionis, S.) reſpectus, 9.) fati,
10.) teſtimonii, 11.) comparationis, 12.) definitio-
nis, 13.) diuiſionis, 14.) vſus, 15.) incommodi.

Und pag. 231. ſetzet er als fontes zu unſtreitigen
beweiß-gruͤnden 1.) Locum notationis 2.) exi-
ſtentiae, 3.) eſſentiae, 4.) diuiſionis, 5.) compo-
ſitionis, 6.) rationis, 7.) conuenientiae, 8.) diſcon-
uenientiae.
Es kommen nicht unebene einfaͤlle
in dieſem buche fuͤr, doch wird man leicht ſehen,
daß ich ihm, mit recht, nicht gefolget.
b) Der grund dieſer eintheilung iſt dieſer: Alle ge-
dancken, damit der redner ſeinen endzweck zu
erhalten ſucht, (nemlich in andern eben die ge-
dancken und regungen zu erwecken, die er ihnen
beybringen will, ſ. die vorber. §. 1. 2. 3.) ſind
entweder auf den unterricht und beſſerung des
verſtandes oder einrichtung des willens gerich-
tet, ienes ſind argumenta theoretica, dieſes
practica oder pathetica, der erſten koͤnnen nicht
mehr als zweyerley arten ſeyn, die eine welche
die ſache beweiſet, das ſind argumenta proban-
tia, die andere welche ſie erlaͤutert, das ſind il-
luſtrantia. Jm uͤbrigen laſſe ich ieden die frey-
heit mehr und weniger zu glauben als ich, hoffe
aber auch man werde mir gleiches gluͤck ange-
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ſehen.

§. 4. An argumentis kan es dem redner

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[50/0068] von der erfindung a⁾ beſonders in Teutſchen fuͤr allerley condition alter und geſchlechte zu einem deutlichen und nuͤtzlichen begrif der mutter ſprache bedienen kan, Budiſſin 1715. 8. Dieſer verwirft p. 25 3. alle dieſe eintheilungen und p. 260. die ſyllogiſmos. Dagegen giebt er p. 175. folgende locos topicos an, welche ich im vorigen capitel anzufuͤhren vergeſſen: 1.) locum notationis, 2.) exiſtentiae, 3.) eſſentiae, 4.) compoſitionis, 5.) familiae, 6.) qualitatis, 7.) conditionis, S.) reſpectus, 9.) fati, 10.) teſtimonii, 11.) comparationis, 12.) definitio- nis, 13.) diuiſionis, 14.) vſus, 15.) incommodi. Und pag. 231. ſetzet er als fontes zu unſtreitigen beweiß-gruͤnden 1.) Locum notationis 2.) exi- ſtentiae, 3.) eſſentiae, 4.) diuiſionis, 5.) compo- ſitionis, 6.) rationis, 7.) conuenientiae, 8.) diſcon- uenientiae. Es kommen nicht unebene einfaͤlle in dieſem buche fuͤr, doch wird man leicht ſehen, daß ich ihm, mit recht, nicht gefolget. b⁾ Der grund dieſer eintheilung iſt dieſer: Alle ge- dancken, damit der redner ſeinen endzweck zu erhalten ſucht, (nemlich in andern eben die ge- dancken und regungen zu erwecken, die er ihnen beybringen will, ſ. die vorber. §. 1. 2. 3.) ſind entweder auf den unterricht und beſſerung des verſtandes oder einrichtung des willens gerich- tet, ienes ſind argumenta theoretica, dieſes practica oder pathetica, der erſten koͤnnen nicht mehr als zweyerley arten ſeyn, die eine welche die ſache beweiſet, das ſind argumenta proban- tia, die andere welche ſie erlaͤutert, das ſind il- luſtrantia. Jm uͤbrigen laſſe ich ieden die frey- heit mehr und weniger zu glauben als ich, hoffe aber auch man werde mir gleiches gluͤck ange- deihen laſſen, und deßwegen nicht eben ſcheel ſehen. §. 4. An argumentis kan es dem redner nie-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/68>, abgerufen am 27.11.2024.