[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802der Großen Freym. Loge R. Y. z. Freundschaft Diese ächte Klugheit giebt dem Maurer die der Großen Freym. Loge R. Y. z. Freundſchaft Dieſe aͤchte Klugheit giebt dem Maurer die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0228" n="210"/> der Großen Freym. Loge R. Y. z. Freundſchaft<lb/> nur von den Maßregeln derſelben abhaͤngig erklaͤre,<lb/> ſo kann wohl nicht die Rede ſeyn von dem Sy-<lb/> ſteme jener vorſichtigen, wohlberechneten Betruͤge-<lb/> rei, durch welches der gewandte Kluͤgling die<lb/> Menſchen zur freiwilligen Befoͤrderung ſeines Ei-<lb/> gennutzes fortzieht. Verſchlagenheit, Schlauheit,<lb/> Liſt und Tuͤcke ſind das unzertrennliche Gefolge<lb/> dieſer Afterklugheit, die nur dem Feigen und<lb/> Nichtswuͤrdigen geziemt, der die beherzte Offen-<lb/> heit erſt betruͤgen muß, um ſie zur Dienerin ſei-<lb/> ner niedrigen Abſichten herab zu wuͤrdigen. Fern<lb/> ſei von dem Heiligthume der Maurerei alles ſchein-<lb/> bar Gute und Nuͤtzliche, was nur ſo bewirkt<lb/> werden koͤnnte! Ich ſpreche von der aͤchten Klug-<lb/> heit des Maurers, welche ihn die Menſchen ſo<lb/> behandeln lehrt, daß ſie ſich mit freiem Willen<lb/> und vernuͤnftigem Vertrauen zur Befoͤrderung<lb/> moraliſcher Zwecke hingeben. Sie iſt die groͤßte<lb/> aͤußere Kultur, die hoͤchſte Stufe der reinmenſch-<lb/> lichen Bildung, das untruͤgliche Certifikat des<lb/> Berufes, auf freie Menſchen zu wirken, und<lb/> menſchliche Anſtalten ſicher und gewiß zu ihrem<lb/> Zwecke zu leiten.</p><lb/> <p>Dieſe aͤchte Klugheit giebt dem Maurer die<lb/> Wagſchale der <hi rendition="#g">Ueberlegung</hi> in die Hand, um<lb/> den Zweck ſeiner Handlungen mit der Zulaͤſſigkeit,<lb/> Tauglichkeit und Wirkſamkeit der Mittel gegen<lb/> einander abzuwiegen. Sie leihet ihm das Fern-<lb/> glas der <hi rendition="#g">Vorſichtigkeit</hi>, um alle Hinderniſſe<lb/> und Folgen ſeiner Entwuͤrfe ſchnell und beſtimmt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0228]
der Großen Freym. Loge R. Y. z. Freundſchaft
nur von den Maßregeln derſelben abhaͤngig erklaͤre,
ſo kann wohl nicht die Rede ſeyn von dem Sy-
ſteme jener vorſichtigen, wohlberechneten Betruͤge-
rei, durch welches der gewandte Kluͤgling die
Menſchen zur freiwilligen Befoͤrderung ſeines Ei-
gennutzes fortzieht. Verſchlagenheit, Schlauheit,
Liſt und Tuͤcke ſind das unzertrennliche Gefolge
dieſer Afterklugheit, die nur dem Feigen und
Nichtswuͤrdigen geziemt, der die beherzte Offen-
heit erſt betruͤgen muß, um ſie zur Dienerin ſei-
ner niedrigen Abſichten herab zu wuͤrdigen. Fern
ſei von dem Heiligthume der Maurerei alles ſchein-
bar Gute und Nuͤtzliche, was nur ſo bewirkt
werden koͤnnte! Ich ſpreche von der aͤchten Klug-
heit des Maurers, welche ihn die Menſchen ſo
behandeln lehrt, daß ſie ſich mit freiem Willen
und vernuͤnftigem Vertrauen zur Befoͤrderung
moraliſcher Zwecke hingeben. Sie iſt die groͤßte
aͤußere Kultur, die hoͤchſte Stufe der reinmenſch-
lichen Bildung, das untruͤgliche Certifikat des
Berufes, auf freie Menſchen zu wirken, und
menſchliche Anſtalten ſicher und gewiß zu ihrem
Zwecke zu leiten.
Dieſe aͤchte Klugheit giebt dem Maurer die
Wagſchale der Ueberlegung in die Hand, um
den Zweck ſeiner Handlungen mit der Zulaͤſſigkeit,
Tauglichkeit und Wirkſamkeit der Mittel gegen
einander abzuwiegen. Sie leihet ihm das Fern-
glas der Vorſichtigkeit, um alle Hinderniſſe
und Folgen ſeiner Entwuͤrfe ſchnell und beſtimmt
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