[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802wisse Auflösung desselben vor. Ungerechte Beur- Ungerechte Beurtheilung der Maximen, Ab- Ich fordere als unerläßliche Bedingungen der wiſſe Aufloͤſung deſſelben vor. Ungerechte Beur- Ungerechte Beurtheilung der Maximen, Ab- Ich fordere als unerlaͤßliche Bedingungen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="216"/> wiſſe Aufloͤſung deſſelben vor. Ungerechte Beur-<lb/> theilung der Faͤhigkeiten und Kraͤfte Anderer be-<lb/> wirkt diejenige Zuruͤckſetzung, durch welche ſo man-<lb/> cher beſcheidene und doch kraftvolle Mann in das<lb/> Dunkel der Unthaͤtigkeit verwieſen, und der guten<lb/> Sache an ihm eine maͤchtige Stuͤtze entzogen wird.</p><lb/> <p>Ungerechte Beurtheilung der Maximen, Ab-<lb/> ſichten, Aeußerungen und Handlungen begruͤndet<lb/> in dem Beurtheiler erniedrigendes Mißtrauen,<lb/> und rechtfertigt in dem Beurtheilten die Verach-<lb/> tung. Der rechtſchaffene, kraftvolle Mann giebt<lb/> ſich mit edler Offenheit und ohne Eigennutz den<lb/> Dienſten anderer hin. Die Region, in der er<lb/> lebt, und aus der er wirkt, iſt zu hoch, als daß<lb/> der Opferrauch des Dankes zu ihm hinaufſteigen<lb/> koͤnnte. Mit voͤlliger Verzichtleiſtung auf Dank<lb/> findet er ſeine Belohnung in dem Bewuſtſeyn,<lb/> Menſchen ſich hingegeben zu haben, die ſeiner<lb/> wuͤrdig ſind. Nur Ungerechtigkeit nennt er Un-<lb/> dank, und empfindet denſelben weniger in Bezie-<lb/> hung auf ſich, als um derentwillen, denen er<lb/> dienen ſoll, und denen er nur unter der Bedin-<lb/> gung, ſie achten zu koͤnnen, dienen darf. Da<lb/> aber Ungerechtigkeit von der einen Seite noth-<lb/> wendig von der andern Verachtung erzeugt, ſo<lb/> wuͤrde ungerechte Beurtheilung der Maximen,<lb/> Abſichten, Aeußerungen und Handlungen immer<lb/> gerade die wuͤrdigſten und kraftvolleſten Mitar-<lb/> beiter von uns entfernen, und unſer Werk in ſei-<lb/> ner eigentlichen Grundfeſte zerſtoͤren.</p><lb/> <p>Ich fordere als unerlaͤßliche Bedingungen der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [216/0234]
wiſſe Aufloͤſung deſſelben vor. Ungerechte Beur-
theilung der Faͤhigkeiten und Kraͤfte Anderer be-
wirkt diejenige Zuruͤckſetzung, durch welche ſo man-
cher beſcheidene und doch kraftvolle Mann in das
Dunkel der Unthaͤtigkeit verwieſen, und der guten
Sache an ihm eine maͤchtige Stuͤtze entzogen wird.
Ungerechte Beurtheilung der Maximen, Ab-
ſichten, Aeußerungen und Handlungen begruͤndet
in dem Beurtheiler erniedrigendes Mißtrauen,
und rechtfertigt in dem Beurtheilten die Verach-
tung. Der rechtſchaffene, kraftvolle Mann giebt
ſich mit edler Offenheit und ohne Eigennutz den
Dienſten anderer hin. Die Region, in der er
lebt, und aus der er wirkt, iſt zu hoch, als daß
der Opferrauch des Dankes zu ihm hinaufſteigen
koͤnnte. Mit voͤlliger Verzichtleiſtung auf Dank
findet er ſeine Belohnung in dem Bewuſtſeyn,
Menſchen ſich hingegeben zu haben, die ſeiner
wuͤrdig ſind. Nur Ungerechtigkeit nennt er Un-
dank, und empfindet denſelben weniger in Bezie-
hung auf ſich, als um derentwillen, denen er
dienen ſoll, und denen er nur unter der Bedin-
gung, ſie achten zu koͤnnen, dienen darf. Da
aber Ungerechtigkeit von der einen Seite noth-
wendig von der andern Verachtung erzeugt, ſo
wuͤrde ungerechte Beurtheilung der Maximen,
Abſichten, Aeußerungen und Handlungen immer
gerade die wuͤrdigſten und kraftvolleſten Mitar-
beiter von uns entfernen, und unſer Werk in ſei-
ner eigentlichen Grundfeſte zerſtoͤren.
Ich fordere als unerlaͤßliche Bedingungen der
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