[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.Ich. Sie betrachten also die Maurerei, als Mad. G. So? -- Wenn das bei Ihnen so Ich. Sie haben vielleicht eine Adoptions-Loge? Mad. G. Wenn Sie darunter eine L. ver- Ich. Ich gestehe, daß dies etwas seltenes ist. Mad. G. Oder etwas Unerlaubtes, wollen Sie Ich. Sie betrachten alſo die Maurerei, als Mad. G. So? — Wenn das bei Ihnen ſo Ich. Sie haben vielleicht eine Adoptions-Loge? Mad. G. Wenn Sie darunter eine L. ver- Ich. Ich geſtehe, daß dies etwas ſeltenes iſt. Mad. G. Oder etwas Unerlaubtes, wollen Sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0273" n="251"/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Sie betrachten alſo die Maurerei, als<lb/> ein Geſchaͤft ihrer Maͤnner? — Aber es iſt doch ein<lb/> Geſchaͤft, das fuͤr Sie ein Geheimniß bleibt.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mad</hi>. G.</hi> So? — Wenn das bei Ihnen ſo<lb/> iſt, ſo muß es bei Ihnen entweder ſchlechte Mau-<lb/> rer geben, die ihre Frauen nicht lieben, oder die<lb/> Frauen muͤſſen keine Augen haben. Hier wiſſen<lb/> wir von keinem Geheimniß.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Sie haben vielleicht eine Adoptions-Loge?</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mad</hi>. G.</hi> Wenn Sie darunter eine L. ver-<lb/> ſtehen, in der auch Weiber Zutritt haben, ſo irren<lb/> Sie. Weiber gehoͤren in keine L. und eine Mau-<lb/> rerin wuͤrde mir ſehr unweiblich und laͤcherlich vor-<lb/> kommen. Nein, wir wiſſen nur, was unſere Maͤn-<lb/> ner in der Loge machen, und ſehen es recht gern,<lb/> wenn ſie hingehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Ich geſtehe, daß dies etwas ſeltenes iſt.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mad</hi>. G.</hi> Oder etwas Unerlaubtes, wollen Sie<lb/> ſagen. Wir ſollen von der Maurerei nichts wiſſen,<lb/> meinen Sie; aber, wie waͤre dies moͤglich? —<lb/> Sehn Sie, ob unſere Maͤnner in der Loge ſtehen<lb/> oder ſitzen, die Haͤnde ſo oder ſo halten, den Hut<lb/> auf dem Kopf oder unter dem Arme haben, <hi rendition="#g">das</hi><lb/> wiſſen wir nicht, wuͤrden es auch fuͤr ſehr laͤcher-<lb/> lich halten, darnach zu fragen. Aber wenn unſere<lb/> Maͤnner mit uns ſprechen, auf eine Art, mit einer<lb/> Helligkeit und Klarheit, ja ich moͤchte ſagen Neu-<lb/> heit, wie wir es weder in Buͤchern noch an andern<lb/> Maͤnnern finden, ſo ſagen wir: das iſt maureriſch,<lb/> und unſere Maͤnner ſagen daſſelbe. — Ich bin<lb/> uͤberzeugt, mein Herr! und ich rufe alle anweſende<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [251/0273]
Ich. Sie betrachten alſo die Maurerei, als
ein Geſchaͤft ihrer Maͤnner? — Aber es iſt doch ein
Geſchaͤft, das fuͤr Sie ein Geheimniß bleibt.
Mad. G. So? — Wenn das bei Ihnen ſo
iſt, ſo muß es bei Ihnen entweder ſchlechte Mau-
rer geben, die ihre Frauen nicht lieben, oder die
Frauen muͤſſen keine Augen haben. Hier wiſſen
wir von keinem Geheimniß.
Ich. Sie haben vielleicht eine Adoptions-Loge?
Mad. G. Wenn Sie darunter eine L. ver-
ſtehen, in der auch Weiber Zutritt haben, ſo irren
Sie. Weiber gehoͤren in keine L. und eine Mau-
rerin wuͤrde mir ſehr unweiblich und laͤcherlich vor-
kommen. Nein, wir wiſſen nur, was unſere Maͤn-
ner in der Loge machen, und ſehen es recht gern,
wenn ſie hingehen.
Ich. Ich geſtehe, daß dies etwas ſeltenes iſt.
Mad. G. Oder etwas Unerlaubtes, wollen Sie
ſagen. Wir ſollen von der Maurerei nichts wiſſen,
meinen Sie; aber, wie waͤre dies moͤglich? —
Sehn Sie, ob unſere Maͤnner in der Loge ſtehen
oder ſitzen, die Haͤnde ſo oder ſo halten, den Hut
auf dem Kopf oder unter dem Arme haben, das
wiſſen wir nicht, wuͤrden es auch fuͤr ſehr laͤcher-
lich halten, darnach zu fragen. Aber wenn unſere
Maͤnner mit uns ſprechen, auf eine Art, mit einer
Helligkeit und Klarheit, ja ich moͤchte ſagen Neu-
heit, wie wir es weder in Buͤchern noch an andern
Maͤnnern finden, ſo ſagen wir: das iſt maureriſch,
und unſere Maͤnner ſagen daſſelbe. — Ich bin
uͤberzeugt, mein Herr! und ich rufe alle anweſende
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |