dern sie nur steigern, und dieses ergiebt sich von selbst. Jene Erziehung ist zugleich, wie wir schon oben darauf deuteten, die einzig mögliche Erziehung für Philosophie, und das einige Mittel, diese leztere allgemein zu machen.
Mit dieser bürgerlichen, und religiösen Er¬ ziehung nun ist die Erziehung beschlossen, und der Zögling zu entlassen, und so wären wir denn fürs erste in Absicht des Inhalts der vorgeschlagenen Erziehung im Reinen.
Es müsse niemals das Erkenntnißvermögen des Zöglings angeregt werden, ohne daß die Liebe für den erkannten Gegenstand es zugleich werde, indem außerdem die Erkenntniß todt, und eben so niemals die Liebe, ohne daß sie der Erkenntniß klar werde, indem außerdem die Liebe blind bleibe: ist einer der Hauptgrund¬ sätze der von uns vorgeschlagnen Erziehung, mit welchem auch Pestalozzi seinem ganzen Denk¬ gebäude zufolge einverstanden seyn muß. Die Anregung und Entwiklung dieser Liebe nun knüpft sich an den folgegemäßen Lehrgang am Faden der Empfindung, und der Anschauung, von selbst, und kommt, ohne allen unsern Vor¬ satz, oder Zuthun. Das Kind hat einen na¬
dern ſie nur ſteigern, und dieſes ergiebt ſich von ſelbſt. Jene Erziehung iſt zugleich, wie wir ſchon oben darauf deuteten, die einzig moͤgliche Erziehung fuͤr Philoſophie, und das einige Mittel, dieſe leztere allgemein zu machen.
Mit dieſer buͤrgerlichen, und religioͤſen Er¬ ziehung nun iſt die Erziehung beſchloſſen, und der Zoͤgling zu entlaſſen, und ſo waͤren wir denn fuͤrs erſte in Abſicht des Inhalts der vorgeſchlagenen Erziehung im Reinen.
Es muͤſſe niemals das Erkenntnißvermoͤgen des Zoͤglings angeregt werden, ohne daß die Liebe fuͤr den erkannten Gegenſtand es zugleich werde, indem außerdem die Erkenntniß todt, und eben ſo niemals die Liebe, ohne daß ſie der Erkenntniß klar werde, indem außerdem die Liebe blind bleibe: iſt einer der Hauptgrund¬ ſaͤtze der von uns vorgeſchlagnen Erziehung, mit welchem auch Peſtalozzi ſeinem ganzen Denk¬ gebaͤude zufolge einverſtanden ſeyn muß. Die Anregung und Entwiklung dieſer Liebe nun knuͤpft ſich an den folgegemaͤßen Lehrgang am Faden der Empfindung, und der Anſchauung, von ſelbſt, und kommt, ohne allen unſern Vor¬ ſatz, oder Zuthun. Das Kind hat einen na¬
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dern ſie nur ſteigern, und dieſes ergiebt ſich
von ſelbſt. Jene Erziehung iſt zugleich, wie
wir ſchon oben darauf deuteten, die einzig
moͤgliche Erziehung fuͤr Philoſophie, und das
einige Mittel, dieſe leztere allgemein zu machen.
Mit dieſer buͤrgerlichen, und religioͤſen Er¬
ziehung nun iſt die Erziehung beſchloſſen, und
der Zoͤgling zu entlaſſen, und ſo waͤren wir
denn fuͤrs erſte in Abſicht des Inhalts der
vorgeſchlagenen Erziehung im Reinen.
Es muͤſſe niemals das Erkenntnißvermoͤgen
des Zoͤglings angeregt werden, ohne daß die
Liebe fuͤr den erkannten Gegenſtand es zugleich
werde, indem außerdem die Erkenntniß todt,
und eben ſo niemals die Liebe, ohne daß ſie
der Erkenntniß klar werde, indem außerdem
die Liebe blind bleibe: iſt einer der Hauptgrund¬
ſaͤtze der von uns vorgeſchlagnen Erziehung, mit
welchem auch Peſtalozzi ſeinem ganzen Denk¬
gebaͤude zufolge einverſtanden ſeyn muß. Die
Anregung und Entwiklung dieſer Liebe nun
knuͤpft ſich an den folgegemaͤßen Lehrgang am
Faden der Empfindung, und der Anſchauung,
von ſelbſt, und kommt, ohne allen unſern Vor¬
ſatz, oder Zuthun. Das Kind hat einen na¬
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/320>, abgerufen am 22.11.2024.
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