Fichte, Johann Gottlieb: Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie. Weimar, 1794.dung durch die Einwirkung des gegenstrebenden Nicht- Es
dung durch die Einwirkung des gegenſtrebenden Nicht- Es
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dung durch die Einwirkung des gegenſtrebenden Nicht-
Ich auf das Gefühl bedingt wird, vorgeſtellt werden.)
In ihm wird eine neue durchgängig beſtimmte Theorie
des Angenehmen, des Schönen, und Erhabenen, der
Geſetzmäſsigkeit der Natur in ihrer Freiheit, der Got-
teslehre, des ſogenannten gemeinen Menſchenverſtan-
des, oder des natürlichen Wahrheitsſinnes, und endlich
ein Naturrecht, und eine Sittenlehre begründet, deren
Grundſätze nicht bloſs formal, ſondern material ſind.
Alles durch Aufſtellung dreier Abſoluten. Eines abſo-
luten Ich, und der ſelbſtgegebnen, unter Bedingung
einer Einwirkung des Nicht-Ich vorſtellbaren Geſetze;
eines abſoluten von allen unſern Geſetzen unabhängigen
und freien, unter der Bedingung, daſs es dieſelben po-
ſitiv oder negativ, aber immer in einem endlichen
Grade ausdrücke, vorſtellbaren Nicht-Ich; und einer
abſoluten, unter der Bedingung, daſs es eine Einwir-
kung des Nicht-Ich von einer Wirkung des Ich, oder
einem Geſetze unterſcheide, vorſtellbaren Vermögens
in uns, uns nach Maaſsgabe der Einwirkung beider,
ſchlechthin zu beſtimmen. Ueber dieſe drei Abſoluten
hinaus geht keine Philoſophie.
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