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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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welcher solches größten theils ertragen müssen / nunmehr erblasset / diß unglückseelige Haus verlassen / und andern die Last allein auf dem Halse gelassen. Ich rede / wie Sie alle wissen / von dem weyland Wol-Ehrenvesten und Achtbahren Herrn Heinrich Julius Reichewald / gewesenen wolbekandten Bürger und Schuhmachern alhier / auch Kirchen Vorstehern zu S. Stephani und Walpurgis, dieser war es / dessen entseelter Cörper in ein enges Haus eingesperret / und vor wenig Stunden aus diesem unglückseeligen Hause herausgetragen worden. M. H. A. haben jetzt gehöret / wie dessen rühmlich in unserm Gottes-Hause gedacht worden; Sie haben seiner aber so gar noch nicht vergessen / daß Sie vielmehr auch in diesem unsaubern Wetter ihnen die Mühe nicht verdriessen lassen in dieses Unglücks-Haus wieder einzukehren / um nochmahls das Andencken des Seel. Herrn Reichewalds aus einer schlechten Trauer-Rede anzuhören. Es wird mir aber verhoffentlich nicht verarget werden / wenn ich / da die Tage kurtz / auch kurtz in Worten bin / und meine Gedancken auf die Handthierung des Seelig-Verstorbenen richtend Ihnen vorlege das paar Schuh / welches Ihm der Tod gegeben. Die Redens-Art ist bekandt / daß wenn jemand zugedacht / daß Er einen Dienst oder Ort verlassen soll / man zu sagen pflege / Ihm sey ein paar Schuh zugeschnitten / und wenn Er gar davon muß / Ihm sey ein paar Schuh gegeben. Traun in der Welt ist ein solcher Ort / wo unsers bleibens nicht lange ist. Auf unsern Eingang in dieselbe folget nichts gewissers als der Ausgang aus derselben. Und mag ich denn wol sagen / der Tod habe uns schon von

welcher solches größten theils ertragen müssen / nunmehr erblasset / diß unglückseelige Haus verlassen / und andern die Last allein auf dem Halse gelassen. Ich rede / wie Sie alle wissen / von dem weyland Wol-Ehrenvesten und Achtbahren Herrn Heinrich Julius Reichewald / gewesenen wolbekandten Bürger und Schuhmachern alhier / auch Kirchen Vorstehern zu S. Stephani und Walpurgis, dieser war es / dessen entseelter Cörper in ein enges Haus eingesperret / und vor wenig Stunden aus diesem unglückseeligen Hause herausgetragen worden. M. H. A. haben jetzt gehöret / wie dessen rühmlich in unserm Gottes-Hause gedacht worden; Sie haben seiner aber so gar noch nicht vergessen / daß Sie vielmehr auch in diesem unsaubern Wetter ihnen die Mühe nicht verdriessen lassen in dieses Unglücks-Haus wieder einzukehren / um nochmahls das Andencken des Seel. Herrn Reichewalds aus einer schlechten Trauer-Rede anzuhören. Es wird mir aber verhoffentlich nicht verarget werden / wenn ich / da die Tage kurtz / auch kurtz in Worten bin / und meine Gedancken auf die Handthierung des Seelig-Verstorbenen richtend Ihnen vorlege das paar Schuh / welches Ihm der Tod gegeben. Die Redens-Art ist bekandt / daß wenn jemand zugedacht / daß Er einen Dienst oder Ort verlassen soll / man zu sagen pflege / Ihm sey ein paar Schuh zugeschnitten / und wenn Er gar davon muß / Ihm sey ein paar Schuh gegeben. Traun in der Welt ist ein solcher Ort / wo unsers bleibens nicht lange ist. Auf unsern Eingang in dieselbe folget nichts gewissers als der Ausgang aus derselben. Und mag ich denn wol sagen / der Tod habe uns schon von

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[156/0162] welcher solches größten theils ertragen müssen / nunmehr erblasset / diß unglückseelige Haus verlassen / und andern die Last allein auf dem Halse gelassen. Ich rede / wie Sie alle wissen / von dem weyland Wol-Ehrenvesten und Achtbahren Herrn Heinrich Julius Reichewald / gewesenen wolbekandten Bürger und Schuhmachern alhier / auch Kirchen Vorstehern zu S. Stephani und Walpurgis, dieser war es / dessen entseelter Cörper in ein enges Haus eingesperret / und vor wenig Stunden aus diesem unglückseeligen Hause herausgetragen worden. M. H. A. haben jetzt gehöret / wie dessen rühmlich in unserm Gottes-Hause gedacht worden; Sie haben seiner aber so gar noch nicht vergessen / daß Sie vielmehr auch in diesem unsaubern Wetter ihnen die Mühe nicht verdriessen lassen in dieses Unglücks-Haus wieder einzukehren / um nochmahls das Andencken des Seel. Herrn Reichewalds aus einer schlechten Trauer-Rede anzuhören. Es wird mir aber verhoffentlich nicht verarget werden / wenn ich / da die Tage kurtz / auch kurtz in Worten bin / und meine Gedancken auf die Handthierung des Seelig-Verstorbenen richtend Ihnen vorlege das paar Schuh / welches Ihm der Tod gegeben. Die Redens-Art ist bekandt / daß wenn jemand zugedacht / daß Er einen Dienst oder Ort verlassen soll / man zu sagen pflege / Ihm sey ein paar Schuh zugeschnitten / und wenn Er gar davon muß / Ihm sey ein paar Schuh gegeben. Traun in der Welt ist ein solcher Ort / wo unsers bleibens nicht lange ist. Auf unsern Eingang in dieselbe folget nichts gewissers als der Ausgang aus derselben. Und mag ich denn wol sagen / der Tod habe uns schon von

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/162>, abgerufen am 23.11.2024.