Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.sie zusammen. Hier waren zwar zwey Leiber / aber nur ein Hertz und eine Seele. Wenn zwey wächserne Bilder zerschmoltzen und untereinander vermischet werden / weiß man nicht mehr / welches zu diesem oder jenem gehöret habe. Die zwo Seelen der beyden verstorbenen waren in ihrem Leben so vest und genaue mit einander vereiniget / daß es Mühe hätte kosten sollen zu entscheiden / welche von beyden in diesem oder jenem Leibe gewohnet. Pythagoras und andere Heydnische Philosophi werden mit Recht widerleget / wenn sie ohne Grund von einer [fremdsprachliches Material], von einer transmigratione animarum, oder Seelen-Wanderung gelehret haben. Wir hoffen von aller Widerlegung frey zu seyn / wenn wir behaupten / daß nicht nur die wahre Eheliche Vereinigung eine wolgegründete [fremdsprachliches Material] sey / sondern daß sich auch bey den zwey Selig-verstorbenen eine gar glückliche [fremdsprachliches Material] gefunden habe. Einer belebete / so zu reden / den andern / einer war des andern Seel und Leben / und würden sie meines Erachtens kein Bedencken getragen haben / wie mit ihrer Ehelichen Liebe / also mit ihrem Leben / einander zu dienen. Sein Wille war ihr und ihr Wille war sein Wille. Ein Tisch muste sie beyde sättigen / eine Wohnung beyde bedecken / ein Bett beyder abgemattete Glieder erquicken. Gutes und Böses / Freud und Leid / theilten sie mit einander. Was dem einen wiederfuhr / das wiederfuhr auch dem andern. O der getreuen Vereinigung! O des Demant-festen Ehebandes / welches zwischen diesen beyden dergestalt verknüpfet gewesen / daß sie auch in dreyssig Jahren weder von einem Asmodi durch Zanck und Unwillen / noch von einem Creutz durch Kranckheit / Verfolgung und dergleichen / haben können getrennet und aufgelöset werden. sie zusammen. Hier waren zwar zwey Leiber / aber nur ein Hertz und eine Seele. Wenn zwey wächserne Bilder zerschmoltzen und untereinander vermischet werden / weiß man nicht mehr / welches zu diesem oder jenem gehöret habe. Die zwo Seelen der beyden verstorbenen waren in ihrem Leben so vest und genaue mit einander vereiniget / daß es Mühe hätte kosten sollen zu entscheiden / welche von beyden in diesem oder jenem Leibe gewohnet. Pythagoras und andere Heydnische Philosophi werden mit Recht widerleget / wenn sie ohne Grund von einer [fremdsprachliches Material], von einer transmigratione animarum, oder Seelen-Wanderung gelehret haben. Wir hoffen von aller Widerlegung frey zu seyn / wenn wir behaupten / daß nicht nur die wahre Eheliche Vereinigung eine wolgegründete [fremdsprachliches Material] sey / sondern daß sich auch bey den zwey Selig-verstorbenen eine gar glückliche [fremdsprachliches Material] gefunden habe. Einer belebete / so zu reden / den andern / einer war des andern Seel und Leben / und würden sie meines Erachtens kein Bedencken getragen haben / wie mit ihrer Ehelichen Liebe / also mit ihrem Leben / einander zu dienen. Sein Wille war ihr und ihr Wille war sein Wille. Ein Tisch muste sie beyde sättigen / eine Wohnung beyde bedecken / ein Bett beyder abgemattete Glieder erquicken. Gutes und Böses / Freud und Leid / theilten sie mit einander. Was dem einen wiederfuhr / das wiederfuhr auch dem andern. O der getreuen Vereinigung! O des Demant-festen Ehebandes / welches zwischen diesen beyden dergestalt verknüpfet gewesen / daß sie auch in dreyssig Jahren weder von einem Asmodi durch Zanck und Unwillen / noch von einem Creutz durch Kranckheit / Verfolgung und dergleichen / haben können getrennet und aufgelöset werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0052" n="48"/> sie zusammen. Hier waren zwar zwey Leiber / aber nur ein Hertz und eine Seele. Wenn zwey wächserne Bilder zerschmoltzen und untereinander vermischet werden / weiß man nicht mehr / welches zu diesem oder jenem gehöret habe. Die zwo Seelen der beyden verstorbenen waren in ihrem Leben so vest und genaue mit einander vereiniget / daß es Mühe hätte kosten sollen zu entscheiden / welche von beyden in diesem oder jenem Leibe gewohnet. Pythagoras und andere Heydnische Philosophi werden mit Recht widerleget / wenn sie ohne Grund von einer <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, von einer transmigratione animarum, oder Seelen-Wanderung gelehret haben. Wir hoffen von aller Widerlegung frey zu seyn / wenn wir behaupten / daß nicht nur die wahre Eheliche Vereinigung eine wolgegründete <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> sey / sondern daß sich auch bey den zwey Selig-verstorbenen eine gar glückliche <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> gefunden habe. Einer belebete / so zu reden / den andern / einer war des andern Seel und Leben / und würden sie meines Erachtens kein Bedencken getragen haben / wie mit ihrer Ehelichen Liebe / also mit ihrem Leben / einander zu dienen. Sein Wille war ihr und ihr Wille war sein Wille. Ein Tisch muste sie beyde sättigen / eine Wohnung beyde bedecken / ein Bett beyder abgemattete Glieder erquicken. Gutes und Böses / Freud und Leid / theilten sie mit einander. Was dem einen wiederfuhr / das wiederfuhr auch dem andern. O der getreuen Vereinigung! O des Demant-festen Ehebandes / welches zwischen diesen beyden dergestalt verknüpfet gewesen / daß sie auch in dreyssig Jahren weder von einem Asmodi durch Zanck und Unwillen / noch von einem Creutz durch Kranckheit / Verfolgung und dergleichen / haben können getrennet und aufgelöset werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0052]
sie zusammen. Hier waren zwar zwey Leiber / aber nur ein Hertz und eine Seele. Wenn zwey wächserne Bilder zerschmoltzen und untereinander vermischet werden / weiß man nicht mehr / welches zu diesem oder jenem gehöret habe. Die zwo Seelen der beyden verstorbenen waren in ihrem Leben so vest und genaue mit einander vereiniget / daß es Mühe hätte kosten sollen zu entscheiden / welche von beyden in diesem oder jenem Leibe gewohnet. Pythagoras und andere Heydnische Philosophi werden mit Recht widerleget / wenn sie ohne Grund von einer _ , von einer transmigratione animarum, oder Seelen-Wanderung gelehret haben. Wir hoffen von aller Widerlegung frey zu seyn / wenn wir behaupten / daß nicht nur die wahre Eheliche Vereinigung eine wolgegründete _ sey / sondern daß sich auch bey den zwey Selig-verstorbenen eine gar glückliche _ gefunden habe. Einer belebete / so zu reden / den andern / einer war des andern Seel und Leben / und würden sie meines Erachtens kein Bedencken getragen haben / wie mit ihrer Ehelichen Liebe / also mit ihrem Leben / einander zu dienen. Sein Wille war ihr und ihr Wille war sein Wille. Ein Tisch muste sie beyde sättigen / eine Wohnung beyde bedecken / ein Bett beyder abgemattete Glieder erquicken. Gutes und Böses / Freud und Leid / theilten sie mit einander. Was dem einen wiederfuhr / das wiederfuhr auch dem andern. O der getreuen Vereinigung! O des Demant-festen Ehebandes / welches zwischen diesen beyden dergestalt verknüpfet gewesen / daß sie auch in dreyssig Jahren weder von einem Asmodi durch Zanck und Unwillen / noch von einem Creutz durch Kranckheit / Verfolgung und dergleichen / haben können getrennet und aufgelöset werden.
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