[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.fürchtete durch eine Frage ihren Kummer Das Ausbleiben Kanzedirs meines Nef- fuͤrchtete durch eine Frage ihren Kummer Das Ausbleiben Kanzedirs meines Nef- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0219" n="215"/> fuͤrchtete durch eine Frage ihren Kummer<lb/> zu vergroͤßern. Endlich ſammelte ſie mit<lb/> einem Wink ihre vertrauten Geſpielinnen<lb/> um ſich her und von dieſen wagte es end-<lb/> lich Eine das Wort zu nehmen, und ihrer<lb/> Gebieterin die Urſache ihres Kummers ab-<lb/> zufragen.</p><lb/> <p>Das Ausbleiben Kanzedirs meines Nef-<lb/> fen beunruhigt mich ſehr, « begann Pana-<lb/> gathe mit geruͤhrter Stimme. »Schon ge-<lb/> ſtern glaubte ich, daß er von ſeiner Reiſe<lb/> zuruͤckkommen wuͤrde, und noch erfahre ich<lb/> nichts von ihm. Muß mir dieſer Juͤngling<lb/> bei jeder Gelegenheit Kummer machen?<lb/> Will es das Schickſal ſo? — Von den<lb/> uͤbeln Eigenheiten, mit denen er geboren<lb/> ward, hab ich ihn, trotz der Sorgfalt, die<lb/> ich ſeiner Jugend weihete, nicht befreien<lb/> koͤnnen. Das Reiſen duͤrft' ihn auch nicht<lb/> viel gebeſſert haben. Er theilt dies Schick-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0219]
fuͤrchtete durch eine Frage ihren Kummer
zu vergroͤßern. Endlich ſammelte ſie mit
einem Wink ihre vertrauten Geſpielinnen
um ſich her und von dieſen wagte es end-
lich Eine das Wort zu nehmen, und ihrer
Gebieterin die Urſache ihres Kummers ab-
zufragen.
Das Ausbleiben Kanzedirs meines Nef-
fen beunruhigt mich ſehr, « begann Pana-
gathe mit geruͤhrter Stimme. »Schon ge-
ſtern glaubte ich, daß er von ſeiner Reiſe
zuruͤckkommen wuͤrde, und noch erfahre ich
nichts von ihm. Muß mir dieſer Juͤngling
bei jeder Gelegenheit Kummer machen?
Will es das Schickſal ſo? — Von den
uͤbeln Eigenheiten, mit denen er geboren
ward, hab ich ihn, trotz der Sorgfalt, die
ich ſeiner Jugend weihete, nicht befreien
koͤnnen. Das Reiſen duͤrft' ihn auch nicht
viel gebeſſert haben. Er theilt dies Schick-
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