grössere Abmessungen erhalten muss als jedes der beiden je nur einem der Zwecke dienenden Gestelle, und der Vortheil der durch Fig. 964 an- gegebenen Scheerblattlage demgemäss zweifelhaft ist.
Der wagerechte Schnitt Fig. 965 zeigt eine Anordnung, welche den Zweck der soeben erwähnten Gestellanordnung dadurch anstrebt, dass die thorartige Gestellform mit der bügelartigen vereinigt wird. Es sind zwei bügelförmige Ständer im Abstand W neben einander gestellt und durch Querstücke in geeigneter Weise mit einander verbunden, so dass die Ausladung A für das Längsschneiden, die Weite W für das Querschneiden ver- fügbar ist. Man findet dieses
[Abbildung]
Fig. 965.
Gestell namentlich für grosse Blechscheeren verwendet.
Neuerdings ist für Maschinenscheeren eine seit langen Jahren für Handscheeren bekannte1) Anordnung in Aufnahme gekommen, bei welcher weder hinsichtlich der Breite der durch Längsschneiden entstehenden Stücke, noch hinsichtlich der Länge quer zu trennender Werkstücke eine Begrenzung vorliegt. Fig. 966 zeigt diese Anordnung in Seitenansicht, Fig. 967 in wagerechtem Schnitt, und Fig. 968 ist ein Querschnitt nach der Linie x x. Das Scheerblatt a b liegt in der Mittelebene des Maschinen- gestells, dessen Querschnitt, nach Fig. 968 eine geknickte Gestalt hat, so dass der auf dem unteren Scheerblatt liegen- de Blechtheil geradeswegs über dem unteren Gestelltheil hin- weg schreiten kann, und der durch das obere Scheerblatt nach unten gedrückte Blech- theil unter dem oberen Gestell- theil freien Durchgang findet. Misslich bei dieser Anordnung ist der Umstand, dass der
[Abbildung]
Fig. 966.
[Abbildung]
Fig. 967.
[Abbildung]
Fig. 968.
obere Gestelltheil mit dem unteren nur vermöge der abgestumpft drei- eckige Fläche c d e zusammenhängt, welche bei c die kleinste Ausdehnung hat, also gerade da, wo die stärkste Beanspruchung stattfindet.
Für Lochmaschinen kommen ähnliche Gesichtspunkte in Frage, wie für Blechscheeren; eine besondere Erörterung derselben dürfte entbehr- lich sein.
Beispiele für das thorförmige Gestell werden durch die Fig. 969 bis 975 veranschaulicht.
Fig. 969 zeigt schaubildlich eine Wasserdruckscheere der Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer, Schumacher & Co. Sie wird zum
1) Mittheilungen des Gewerbevereins für Hannover, 1862, S. 137, mit Abb.
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
grössere Abmessungen erhalten muss als jedes der beiden je nur einem der Zwecke dienenden Gestelle, und der Vortheil der durch Fig. 964 an- gegebenen Scheerblattlage demgemäss zweifelhaft ist.
Der wagerechte Schnitt Fig. 965 zeigt eine Anordnung, welche den Zweck der soeben erwähnten Gestellanordnung dadurch anstrebt, dass die thorartige Gestellform mit der bügelartigen vereinigt wird. Es sind zwei bügelförmige Ständer im Abstand W neben einander gestellt und durch Querstücke in geeigneter Weise mit einander verbunden, so dass die Ausladung A für das Längsschneiden, die Weite W für das Querschneiden ver- fügbar ist. Man findet dieses
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Fig. 965.
Gestell namentlich für grosse Blechscheeren verwendet.
Neuerdings ist für Maschinenscheeren eine seit langen Jahren für Handscheeren bekannte1) Anordnung in Aufnahme gekommen, bei welcher weder hinsichtlich der Breite der durch Längsschneiden entstehenden Stücke, noch hinsichtlich der Länge quer zu trennender Werkstücke eine Begrenzung vorliegt. Fig. 966 zeigt diese Anordnung in Seitenansicht, Fig. 967 in wagerechtem Schnitt, und Fig. 968 ist ein Querschnitt nach der Linie x x. Das Scheerblatt a b liegt in der Mittelebene des Maschinen- gestells, dessen Querschnitt, nach Fig. 968 eine geknickte Gestalt hat, so dass der auf dem unteren Scheerblatt liegen- de Blechtheil geradeswegs über dem unteren Gestelltheil hin- weg schreiten kann, und der durch das obere Scheerblatt nach unten gedrückte Blech- theil unter dem oberen Gestell- theil freien Durchgang findet. Misslich bei dieser Anordnung ist der Umstand, dass der
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Fig. 966.
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Fig. 967.
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Fig. 968.
obere Gestelltheil mit dem unteren nur vermöge der abgestumpft drei- eckige Fläche c d e zusammenhängt, welche bei c die kleinste Ausdehnung hat, also gerade da, wo die stärkste Beanspruchung stattfindet.
Für Lochmaschinen kommen ähnliche Gesichtspunkte in Frage, wie für Blechscheeren; eine besondere Erörterung derselben dürfte entbehr- lich sein.
Beispiele für das thorförmige Gestell werden durch die Fig. 969 bis 975 veranschaulicht.
Fig. 969 zeigt schaubildlich eine Wasserdruckscheere der Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer, Schumacher & Co. Sie wird zum
1) Mittheilungen des Gewerbevereins für Hannover, 1862, S. 137, mit Abb.
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II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
grössere Abmessungen erhalten muss als jedes der beiden je nur einem
der Zwecke dienenden Gestelle, und der Vortheil der durch Fig. 964 an-
gegebenen Scheerblattlage demgemäss zweifelhaft ist.
Der wagerechte Schnitt Fig. 965 zeigt eine Anordnung, welche den
Zweck der soeben erwähnten Gestellanordnung dadurch anstrebt, dass die
thorartige Gestellform mit der
bügelartigen vereinigt wird.
Es sind zwei bügelförmige
Ständer im Abstand W neben
einander gestellt und durch
Querstücke in geeigneter Weise
mit einander verbunden, so
dass die Ausladung A für das
Längsschneiden, die Weite W
für das Querschneiden ver-
fügbar ist. Man findet dieses
[Abbildung Fig. 965.]
Gestell namentlich für grosse Blechscheeren verwendet.
Neuerdings ist für Maschinenscheeren eine seit langen Jahren für
Handscheeren bekannte 1) Anordnung in Aufnahme gekommen, bei welcher
weder hinsichtlich der Breite der durch Längsschneiden entstehenden Stücke,
noch hinsichtlich der Länge quer zu trennender Werkstücke eine Begrenzung
vorliegt. Fig. 966 zeigt diese Anordnung in Seitenansicht, Fig. 967 in
wagerechtem Schnitt, und Fig. 968 ist ein Querschnitt nach der Linie x x.
Das Scheerblatt a b liegt in
der Mittelebene des Maschinen-
gestells, dessen Querschnitt,
nach Fig. 968 eine geknickte
Gestalt hat, so dass der auf
dem unteren Scheerblatt liegen-
de Blechtheil geradeswegs über
dem unteren Gestelltheil hin-
weg schreiten kann, und der
durch das obere Scheerblatt
nach unten gedrückte Blech-
theil unter dem oberen Gestell-
theil freien Durchgang findet.
Misslich bei dieser Anordnung
ist der Umstand, dass der
[Abbildung Fig. 966.]
[Abbildung Fig. 967.]
[Abbildung Fig. 968.]
obere Gestelltheil mit dem unteren nur vermöge der abgestumpft drei-
eckige Fläche c d e zusammenhängt, welche bei c die kleinste Ausdehnung
hat, also gerade da, wo die stärkste Beanspruchung stattfindet.
Für Lochmaschinen kommen ähnliche Gesichtspunkte in Frage, wie
für Blechscheeren; eine besondere Erörterung derselben dürfte entbehr-
lich sein.
Beispiele für das thorförmige Gestell werden durch die Fig. 969 bis
975 veranschaulicht.
Fig. 969 zeigt schaubildlich eine Wasserdruckscheere der Kalker
Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer, Schumacher & Co. Sie wird zum
1) Mittheilungen des Gewerbevereins für Hannover, 1862, S. 137, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/535>, abgerufen am 22.11.2024.
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