Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Von denen Hunden. [Spaltenumbruch]
letzt nichts nütze werden. Darzu gehöh-ret ein alter Hund und ist gar keine Kunst zu riechen. Jm Schnee, Regen, und starckem Winde, auch hartem Frost oder Thau jagen, ist auch nichts nütze; Weilen der Schnee die Nase erkältet, der Hund verdrießlich wird und keine Ato- mos finden kan, auch die Spuhr zu sehen ist. Der Regen dämpffet und verhin- dert den Geruch, auch trocknet der Mittags-Wind die wenige Feuchtigkeit der Fährde dergestalt aus, daß die Hun- de des Wildes Witterung gar nicht em- pfinden, und endlich die Spuhr überge- hen lernen. Von dem Frost- oder Thau- Jagen werden sie, wenn es auf den Tag wärmer wird, hernach bald faul wer- den, daß sie weiter nicht zu brauchen. Zum Fraß vor sie halte am dienlichsten von einem Scheffel Korn, einem Scheffel Gerst und einem Scheffel Haber zusam- men gemahlen und hiervon Brod geba- cken, solches untereinander erhält sie bey gutem Leibe und verhütet viele Kranck- heiten, das Brod fein klein geschnitten, mit einer Metze oder mehr Haber- Schroth untermischet, heiß siedend Was- ser darauf gegossen und eingebrühet, da- mit zugedecket und etliche Stunden er- weichen lassen. Besonders aber wird al- lezeit ein Kessel voller zerspaltener wil- der und zahmer Thiere Klauen, inglei- chen Marx-Knochen, Rinder- und Schaaffs-Köpffe, mit Wasser gekochet, und solch Fett gewonnen, worzu man letzlich eine Metze Mehl eingekochet mi- [Spaltenumbruch] schet und den Fraß zusammen rühret, so laulicht, daß es mit dem Finger zu leiden, in ihren Fraß-Trog gegeben, welchen man gerne von Eschen-Holtze haben mag, weil solches eine besondere Eigenschafft haben soll. Wann die Hunde des an- dern Tages jagen sollen, müssen ihnen Morgens, so man jagen will, nichts als ein paar Dutzent rohe Eyer, Baumöhl, und gersten Schleim gegeben werden, da- von kriegen sie einen hellen Halß, laut anzuschlagen; Und verfolgen, weil sie hungrig, desto begieriger das Wild, stel- len sich auch, so man letzlich sie anzukup- peln ruffen wird, sich bald ein, da ihnen dann von dem auffgebrochenen wild, Brod in Schweiß geduncket und warm gegeben wird, wornach dieselben, bey öffterer Ubung, sich mercklich bessern werden. Vor allen dingen muß der Stall, wie eine Stube glatt, wohl gespündet seyn, daß die Hunde sich nicht schieffern; Die Lager-Bäncke sind zwölff Zoll hoch und vier Schuh breit: Sie müssen täg- lich frisch Stroh haben und ausgefüh- ret werden, die Wände herumb müssen mit Kalck berappt, geweisset, und die Decke begipst seyn, daß keine Spinne o- der Gewürme sich daselbst auffhalten könne: Die Fenster sollen hoch, wohl ver- glast seyn, bey nassem Wetter werden sie mit Tüchern abgetrocknet, sonderlich müssen sie auch einen Zwinger haben, nebst gehörigen Kuppeln; vor allen Dingen aber ist ein fein lebendiges Röhr- Wasser nöthig. Vom Wasser-Hunde. [Spaltenumbruch]
Es haben die Schäfer niedrige Mit- oder Z 3
Von denen Hunden. [Spaltenumbruch]
letzt nichts nuͤtze werden. Darzu gehoͤh-ret ein alter Hund und iſt gar keine Kunſt zu riechen. Jm Schnee, Regen, und ſtarckem Winde, auch hartem Froſt oder Thau jagen, iſt auch nichts nuͤtze; Weilen der Schnee die Naſe erkaͤltet, der Hund verdrießlich wird und keine Ato- mos finden kan, auch die Spuhr zu ſehen iſt. Der Regen daͤmpffet und verhin- dert den Geruch, auch trocknet der Mittags-Wind die wenige Feuchtigkeit der Faͤhrde dergeſtalt aus, daß die Hun- de des Wildes Witterung gar nicht em- pfinden, und endlich die Spuhr uͤberge- hen lernen. Von dem Froſt- oder Thau- Jagen werden ſie, wenn es auf den Tag waͤrmer wird, hernach bald faul wer- den, daß ſie weiter nicht zu brauchen. Zum Fraß vor ſie halte am dienlichſten von einem Scheffel Korn, einem Scheffel Gerſt und einem Scheffel Haber zuſam- men gemahlen und hiervon Brod geba- cken, ſolches untereinander erhaͤlt ſie bey gutem Leibe und verhuͤtet viele Kranck- heiten, das Brod fein klein geſchnitten, mit einer Metze oder mehr Haber- Schroth untermiſchet, heiß ſiedend Waſ- ſer darauf gegoſſen und eingebruͤhet, da- mit zugedecket und etliche Stunden er- weichen laſſen. Beſonders aber wird al- lezeit ein Keſſel voller zerſpaltener wil- der und zahmer Thiere Klauen, inglei- chen Marx-Knochen, Rinder- und Schaaffs-Koͤpffe, mit Waſſer gekochet, und ſolch Fett gewonnen, worzu man letzlich eine Metze Mehl eingekochet mi- [Spaltenumbruch] ſchet und den Fraß zuſammen ruͤhret, ſo laulicht, daß es mit dem Finger zu leiden, in ihren Fraß-Trog gegeben, welchen man gerne von Eſchen-Holtze haben mag, weil ſolches eine beſondere Eigenſchafft haben ſoll. Wann die Hunde des an- dern Tages jagen ſollen, muͤſſen ihnen Morgens, ſo man jagen will, nichts als ein paar Dutzent rohe Eyer, Baumoͤhl, und gerſten Schleim gegeben werden, da- von kriegen ſie einen hellen Halß, laut anzuſchlagen; Und verfolgen, weil ſie hungrig, deſto begieriger das Wild, ſtel- len ſich auch, ſo man letzlich ſie anzukup- peln ruffen wird, ſich bald ein, da ihnen dann von dem auffgebrochenen wild, Brod in Schweiß geduncket und warm gegeben wird, wornach dieſelben, bey oͤffterer Ubung, ſich mercklich beſſern werden. Vor allen dingen muß der Stall, wie eine Stube glatt, wohl geſpuͤndet ſeyn, daß die Hunde ſich nicht ſchieffern; Die Lager-Baͤncke ſind zwoͤlff Zoll hoch und vier Schuh breit: Sie muͤſſen taͤg- lich friſch Stroh haben und ausgefuͤh- ret werden, die Waͤnde herumb muͤſſen mit Kalck berappt, geweiſſet, und die Decke begipſt ſeyn, daß keine Spinne o- der Gewuͤrme ſich daſelbſt auffhalten koͤnne: Die Fenſter ſollen hoch, wohl ver- glaſt ſeyn, bey naſſem Wetter werden ſie mit Tuͤchern abgetrocknet, ſonderlich muͤſſen ſie auch einen Zwinger haben, nebſt gehoͤrigen Kuppeln; vor allen Dingen aber iſt ein fein lebendiges Roͤhr- Waſſer noͤthig. Vom Waſſer-Hunde. [Spaltenumbruch]
Es haben die Schaͤfer niedrige Mit- oder Z 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von denen <hi rendition="#in">H</hi>unden.</hi></fw><lb/><cb/> letzt nichts nuͤtze werden. Darzu gehoͤh-<lb/> ret ein alter Hund und iſt gar keine Kunſt<lb/> zu riechen. Jm Schnee, Regen, und<lb/> ſtarckem Winde, auch hartem Froſt oder<lb/> Thau jagen, iſt auch nichts nuͤtze;<lb/> Weilen der Schnee die Naſe erkaͤltet, der<lb/> Hund verdrießlich wird und keine <hi rendition="#aq">Ato-<lb/> mos</hi> finden kan, auch die Spuhr zu ſehen<lb/> iſt. Der Regen daͤmpffet und verhin-<lb/> dert den Geruch, auch trocknet der<lb/> Mittags-Wind die wenige Feuchtigkeit<lb/> der Faͤhrde dergeſtalt aus, daß die Hun-<lb/> de des Wildes Witterung gar nicht em-<lb/> pfinden, und endlich die Spuhr uͤberge-<lb/> hen lernen. Von dem Froſt- oder Thau-<lb/> Jagen werden ſie, wenn es auf den Tag<lb/> waͤrmer wird, hernach bald faul wer-<lb/> den, daß ſie weiter nicht zu brauchen.<lb/> Zum Fraß vor ſie halte am dienlichſten<lb/> von einem Scheffel Korn, einem Scheffel<lb/> Gerſt und einem Scheffel Haber zuſam-<lb/> men gemahlen und hiervon Brod geba-<lb/> cken, ſolches untereinander erhaͤlt ſie bey<lb/> gutem Leibe und verhuͤtet viele Kranck-<lb/> heiten, das Brod fein klein geſchnitten,<lb/> mit einer Metze oder mehr Haber-<lb/> Schroth untermiſchet, heiß ſiedend Waſ-<lb/> ſer darauf gegoſſen und eingebruͤhet, da-<lb/> mit zugedecket und etliche Stunden er-<lb/> weichen laſſen. Beſonders aber wird al-<lb/> lezeit ein Keſſel voller zerſpaltener wil-<lb/> der und zahmer Thiere Klauen, inglei-<lb/> chen Marx-Knochen, Rinder- und<lb/> Schaaffs-Koͤpffe, mit Waſſer gekochet,<lb/> und ſolch Fett gewonnen, worzu man<lb/> letzlich eine Metze Mehl eingekochet mi-<lb/><cb/> ſchet und den Fraß zuſammen ruͤhret, ſo<lb/> laulicht, daß es mit dem Finger zu leiden,<lb/> in ihren Fraß-Trog gegeben, welchen<lb/> man gerne von Eſchen-Holtze haben mag,<lb/> weil ſolches eine beſondere Eigenſchafft<lb/> haben ſoll. Wann die Hunde des an-<lb/> dern Tages jagen ſollen, muͤſſen ihnen<lb/> Morgens, ſo man jagen will, nichts als<lb/> ein paar Dutzent rohe Eyer, Baumoͤhl,<lb/> und gerſten Schleim gegeben werden, da-<lb/> von kriegen ſie einen hellen Halß, laut<lb/> anzuſchlagen; Und verfolgen, weil ſie<lb/> hungrig, deſto begieriger das Wild, ſtel-<lb/> len ſich auch, ſo man letzlich ſie anzukup-<lb/> peln ruffen wird, ſich bald ein, da ihnen<lb/> dann von dem auffgebrochenen wild,<lb/> Brod in Schweiß geduncket und warm<lb/> gegeben wird, wornach dieſelben, bey<lb/> oͤffterer Ubung, ſich mercklich beſſern<lb/> werden. Vor allen dingen muß der Stall,<lb/> wie eine Stube glatt, wohl geſpuͤndet<lb/> ſeyn, daß die Hunde ſich nicht ſchieffern;<lb/> Die Lager-Baͤncke ſind zwoͤlff Zoll hoch<lb/> und vier Schuh breit: Sie muͤſſen taͤg-<lb/> lich friſch Stroh haben und ausgefuͤh-<lb/> ret werden, die Waͤnde herumb muͤſſen<lb/> mit Kalck berappt, geweiſſet, und die<lb/> Decke begipſt ſeyn, daß keine Spinne o-<lb/> der Gewuͤrme ſich daſelbſt auffhalten<lb/> koͤnne: Die Fenſter ſollen hoch, wohl ver-<lb/> glaſt ſeyn, bey naſſem Wetter werden ſie<lb/> mit Tuͤchern abgetrocknet, ſonderlich<lb/> muͤſſen ſie auch einen Zwinger haben,<lb/> nebſt gehoͤrigen Kuppeln; vor allen<lb/> Dingen aber iſt ein fein lebendiges Roͤhr-<lb/> Waſſer noͤthig.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom <hi rendition="#in">W</hi>aſſer-<hi rendition="#in">H</hi>unde.</hi> </head><lb/> <cb/> <p>Es haben die Schaͤfer niedrige Mit-<lb/> tel-Tꝛeib-Hunde, welche zottlicht von Haa-<lb/> ren ſind, und kriegen ſolche Art aus<lb/> Nordiſchen Landen, ſonderlich aus Jß-<lb/> land, ſolche Jßlaͤnder Budel nun wer-<lb/> den mit einem Jagd-Hunde beleget, ſo<lb/> fallen die Jungen von langen Ohren,<lb/> zottlicht von Haaren, welchen, damit ſie<lb/> deſto beſſer ſchwimmen koͤnnen, das groſ-<lb/> ſe dicke Haar abgenommen, ihnen ein<lb/> rechter Barth und Augenbraunen ſte-<lb/> hen gelaſſen und der Schwantz geſtutzet<lb/> wird, darumb ſie die Frantzoſen wegen<lb/> ihres Barts <hi rendition="#aq">Barbet</hi> nennen. Dieſe Art<lb/> Waſſer-Hunde welche von der Jßlaͤndi-<lb/> ſchen grauen Farbe und des Jagd-Hun-<lb/> des rothen Haaren mehrentheils braun,<lb/> auch offt weiß mit braunen Flecken als<lb/><cb/> ein Huͤhner-Hund, oder gar ſchwartz<lb/> angetroffen werden, ſind hurtige und<lb/> treue Hunde, ſuchen und jagen gern,<lb/> lieben auch von Natur das Waſſer-Ba-<lb/> den, mit welchen man des Fruͤh-Jahrs,<lb/> bey warmem Wetter, in flache kleine<lb/> Waſſer-Pfuͤtzen hinein waden und ſie<lb/> durch wiederhohlen eines Hoͤltzgens, nach-<lb/> mahls eines Vogels, herauszubringen<lb/> gewoͤhnen muß, biß er hinter dem Schuͤ-<lb/> tzen zu kriechen und nach dem Schuß zu<lb/> lauffen begierig werde, ſodann muß man<lb/> ihn nach einer lebendigen Ente hetzen und<lb/> blind ſchieſſen, ſo wird er hitzig darnach<lb/> ſchwimmen, dieſelbe wuͤrgen und her-<lb/> aushohlen lernen, welches mit der Zeit<lb/> durch offtmahlige Ubung umb ein merck-<lb/> liches ſich beſſert, daß er gar in Teichen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0309]
Von denen Hunden.
letzt nichts nuͤtze werden. Darzu gehoͤh-
ret ein alter Hund und iſt gar keine Kunſt
zu riechen. Jm Schnee, Regen, und
ſtarckem Winde, auch hartem Froſt oder
Thau jagen, iſt auch nichts nuͤtze;
Weilen der Schnee die Naſe erkaͤltet, der
Hund verdrießlich wird und keine Ato-
mos finden kan, auch die Spuhr zu ſehen
iſt. Der Regen daͤmpffet und verhin-
dert den Geruch, auch trocknet der
Mittags-Wind die wenige Feuchtigkeit
der Faͤhrde dergeſtalt aus, daß die Hun-
de des Wildes Witterung gar nicht em-
pfinden, und endlich die Spuhr uͤberge-
hen lernen. Von dem Froſt- oder Thau-
Jagen werden ſie, wenn es auf den Tag
waͤrmer wird, hernach bald faul wer-
den, daß ſie weiter nicht zu brauchen.
Zum Fraß vor ſie halte am dienlichſten
von einem Scheffel Korn, einem Scheffel
Gerſt und einem Scheffel Haber zuſam-
men gemahlen und hiervon Brod geba-
cken, ſolches untereinander erhaͤlt ſie bey
gutem Leibe und verhuͤtet viele Kranck-
heiten, das Brod fein klein geſchnitten,
mit einer Metze oder mehr Haber-
Schroth untermiſchet, heiß ſiedend Waſ-
ſer darauf gegoſſen und eingebruͤhet, da-
mit zugedecket und etliche Stunden er-
weichen laſſen. Beſonders aber wird al-
lezeit ein Keſſel voller zerſpaltener wil-
der und zahmer Thiere Klauen, inglei-
chen Marx-Knochen, Rinder- und
Schaaffs-Koͤpffe, mit Waſſer gekochet,
und ſolch Fett gewonnen, worzu man
letzlich eine Metze Mehl eingekochet mi-
ſchet und den Fraß zuſammen ruͤhret, ſo
laulicht, daß es mit dem Finger zu leiden,
in ihren Fraß-Trog gegeben, welchen
man gerne von Eſchen-Holtze haben mag,
weil ſolches eine beſondere Eigenſchafft
haben ſoll. Wann die Hunde des an-
dern Tages jagen ſollen, muͤſſen ihnen
Morgens, ſo man jagen will, nichts als
ein paar Dutzent rohe Eyer, Baumoͤhl,
und gerſten Schleim gegeben werden, da-
von kriegen ſie einen hellen Halß, laut
anzuſchlagen; Und verfolgen, weil ſie
hungrig, deſto begieriger das Wild, ſtel-
len ſich auch, ſo man letzlich ſie anzukup-
peln ruffen wird, ſich bald ein, da ihnen
dann von dem auffgebrochenen wild,
Brod in Schweiß geduncket und warm
gegeben wird, wornach dieſelben, bey
oͤffterer Ubung, ſich mercklich beſſern
werden. Vor allen dingen muß der Stall,
wie eine Stube glatt, wohl geſpuͤndet
ſeyn, daß die Hunde ſich nicht ſchieffern;
Die Lager-Baͤncke ſind zwoͤlff Zoll hoch
und vier Schuh breit: Sie muͤſſen taͤg-
lich friſch Stroh haben und ausgefuͤh-
ret werden, die Waͤnde herumb muͤſſen
mit Kalck berappt, geweiſſet, und die
Decke begipſt ſeyn, daß keine Spinne o-
der Gewuͤrme ſich daſelbſt auffhalten
koͤnne: Die Fenſter ſollen hoch, wohl ver-
glaſt ſeyn, bey naſſem Wetter werden ſie
mit Tuͤchern abgetrocknet, ſonderlich
muͤſſen ſie auch einen Zwinger haben,
nebſt gehoͤrigen Kuppeln; vor allen
Dingen aber iſt ein fein lebendiges Roͤhr-
Waſſer noͤthig.
Vom Waſſer-Hunde.
Es haben die Schaͤfer niedrige Mit-
tel-Tꝛeib-Hunde, welche zottlicht von Haa-
ren ſind, und kriegen ſolche Art aus
Nordiſchen Landen, ſonderlich aus Jß-
land, ſolche Jßlaͤnder Budel nun wer-
den mit einem Jagd-Hunde beleget, ſo
fallen die Jungen von langen Ohren,
zottlicht von Haaren, welchen, damit ſie
deſto beſſer ſchwimmen koͤnnen, das groſ-
ſe dicke Haar abgenommen, ihnen ein
rechter Barth und Augenbraunen ſte-
hen gelaſſen und der Schwantz geſtutzet
wird, darumb ſie die Frantzoſen wegen
ihres Barts Barbet nennen. Dieſe Art
Waſſer-Hunde welche von der Jßlaͤndi-
ſchen grauen Farbe und des Jagd-Hun-
des rothen Haaren mehrentheils braun,
auch offt weiß mit braunen Flecken als
ein Huͤhner-Hund, oder gar ſchwartz
angetroffen werden, ſind hurtige und
treue Hunde, ſuchen und jagen gern,
lieben auch von Natur das Waſſer-Ba-
den, mit welchen man des Fruͤh-Jahrs,
bey warmem Wetter, in flache kleine
Waſſer-Pfuͤtzen hinein waden und ſie
durch wiederhohlen eines Hoͤltzgens, nach-
mahls eines Vogels, herauszubringen
gewoͤhnen muß, biß er hinter dem Schuͤ-
tzen zu kriechen und nach dem Schuß zu
lauffen begierig werde, ſodann muß man
ihn nach einer lebendigen Ente hetzen und
blind ſchieſſen, ſo wird er hitzig darnach
ſchwimmen, dieſelbe wuͤrgen und her-
aushohlen lernen, welches mit der Zeit
durch offtmahlige Ubung umb ein merck-
liches ſich beſſert, daß er gar in Teichen
oder
Z 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |