Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Anhang unterschiedener nützlicher [Spaltenumbruch]
der Possess blieben, und das Buch nie-mahls zur Observanz kommen. Man muß aber vornehmlich dieses in Consi- deration ziehen, daß es beständig nach ei- nerley Jnhalt verfertiget ist; Als ist solchemnach die Stadt in der Bevorab auch, was die dritte Frage Betrifft, die Stadt die Possess, wie Vid. Mev. dec. 86. Dieweil (1) dem Rath nur bloß die Carpzov. Resp. 20. n. 27. Gestalt denn auch der Stadt einige Also sagen die Zeugen 2. 4. und 5. Jnglei-
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher [Spaltenumbruch]
der Poſſesſ blieben, und das Buch nie-mahls zur Obſervanz kommen. Man muß aber vornehmlich dieſes in Conſi- deration ziehen, daß es beſtaͤndig nach ei- nerley Jnhalt verfertiget iſt; Als iſt ſolchemnach die Stadt in der Bevorab auch, was die dritte Frage Betrifft, die Stadt die Poſſeſſ, wie Vid. Mev. dec. 86. Dieweil (1) dem Rath nur bloß die Carpzov. Reſp. 20. n. 27. Geſtalt denn auch der Stadt einige Alſo ſagen die Zeugen 2. 4. und 5. Jnglei-
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Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
der Poſſesſ blieben, und das Buch nie-
mahls zur Obſervanz kommen. Man
muß aber vornehmlich dieſes in Conſi-
deration ziehen, daß es beſtaͤndig nach ei-
nerley Jnhalt verfertiget iſt;
Als iſt ſolchemnach die Stadt in der
gegenwaͤrtigen Poſſeſſ zur Gnuͤge fun-
dirt, auch fuͤrohin bey ſolchem ihrem her-
gebrachten Befugniß billich zu ſchuͤtzen.
Bevorab auch, was die dritte Frage
Betrifft, die Stadt die Poſſeſſ, wie
derſelben durch ein Decret auferlegt wor-
den, auch ſo gar die von undencklichen
Zeiten her, und alſo mehr, denn ſattſam
beſcheiniget; Unerachtet, was deßfalls ſo-
wohl wider die Perſonen der Zeugen,
als auch deren Auſſage, und inſonder-
heit, als ob die Articul auf dasjenige,
was bewieſen werden ſoll, nicht ſchluͤſſen,
eingewendet werden wollen: Denn ob-
wohl (1) die Zeugen aus einer Gemeine
in Sachen, die aller und jeder Nutzen an-
betreffen, kein tuͤchtiges Zeugniß abge-
ben koͤnnen;
Carpz. P. 1. Conſt. 16. def. 68.
Auch ſonderlich diejenigen, welche eine
Sache im Namen der Gemeinde, ob
ſchon durch einen zur Sache beſtaͤttigten
Klaͤger, treiben, nicht gaͤntzlich aus allem
Verdacht zu ſetzen, als etwan einige des
Raths, wegen der Affection, die ſie zur
Sache tragen.
Vid. Mev. dec. 86.
(2) Weder auf die Art und Weiſe der
Verjaͤhrung, noch auf den Vorbewuſt-
des Eigenthums-Herrn articulirt, weni-
ger eines oder das andere erwieſen wor-
den;
Dieweil (1) dem Rath nur bloß die
Beſcheinigung und zwar ihres Beſitzes
aufferlegt worden, welchen Falls der Be-
weiß nicht ſo gar ſcharf zu fordern, indem
eine bloſſe auferlegte Beſcheinigung viel
Faveur hat;
Carpzov. Tit. 13. Proceſſ. artic. 1.
n. 197. ſequ.
Nichts deſto weniger aber (2) die Zeugen
als Buͤrger der Stadt Acken in Anſe-
hung dieſer Handlung zuforderſt ihrer
Pflicht erlaſſen, und ſodann beeydiget
ſind, da ſonſt auch in Summariſchen Sa-
chen den unvereydeten Glauben beyge-
legt wird.
Carpzov. Reſp. 20. n. 27.
(3) Hat die Lehre, daß die Zeugen aus
einer Gemeinde, da ſie als einzelne Nu-
tzen davon haben koͤnten, untuͤchtig waͤ-
ren, das Zeugniß abzulegen, ihre Abfaͤl-
le, daß ſie nehmlich nichts deſtoweniger
zugelaſſen werden, (1) wo man die
Wahrheit nicht anders heraus bringen
kan;
Carpzov. Tit. 13. Proc. art. 5. §. 9.
(2) Wenn ſie ſich zugleich auf gewiſſe In-
ſtrumenta der Gemeinde und andere
Huͤlffs-Mittel beziehen;
Maſcard. de Probat. Concl. 318. n. 4.
(3) Wo eine groſſe Gemeinde iſt;
Menoch. II. A. J. Q. c. 2.
(4) Kan man auch nicht ſagen, daß es
der eintzeln Intereſſe ſey, wenn die eintzel-
ne in ihrem Namen nicht klagen oder ex-
cipiren koͤnnen. Daher haͤlt auch Panor-
mitanus bey dem C. 5. X. de Teſtib. dafuͤr,
daß in Anſehung des Hutungs- und Hol-
tzungs-Rechts einzelne aus der Gemein-
de zuzulaſſen waͤren; (5) Koͤmmt auch
noch dieſes dazu, daß hier in Anſehung
der Stadt die Rede geweſen von dem
Beweiß einer ſehr langen und faſt un-
dencklichen Poſſeſſ, da, ob gleich Leute von
54. Jahren gnug geweſt waͤren, die es
von 40. vergangenen Jahren ausge-
ſagt,
Mynſing. 1. Obſ. 30.
daß man ſich nehmlich des Gegentheils
nicht errinnern koͤnne, und man dieſes
auch von den Vorfahren allezeit ſo ge-
hoͤret;
Cacheran. Deciſ. 101. n. 16.
Sintemahl auch hierinnen ſolche Zeu-
gen, die es gehoͤret, genung ſind;
Maſcard. Concl. 1041. de Probat.
Dennoch die Stadt Luͤben gewolt, auf
noch entferntere Zeiten gehen, ſo viel als
den producirten Zeugen hiervon bekant
geweſen; Und da verſchlaͤgt es nun nichts,
es moͤgen die Zeugen aus dem Rath ſeyn,
(wie etwan einer oder der andere iſt,)
oder aus der uͤbrigen Buͤrgerſchafft, in-
dem die gantze Stadt in Anſehung der
gegenwaͤrtigen Poſſeſſ ſattſames Zeugniß
abzulegen vermoͤgend iſt.
Geſtalt denn auch der Stadt einige
Præſcription zu erweiſen nicht auferlegt,
ſondern nur die Poſſeſſion zu beſcheini-
gen injungiret worden; Nun aber iſt
von denen Zeugen deutlich ausgeſagt,
daß ein Brauer bey voller Maſt vier,
ein Budener zwey, und bey halber Maſt
halb ſoviel Schweine frey einſchlagen
moͤgten;
Alſo ſagen die Zeugen 2. 4. und 5.
aus, welcher letztere Zeuge auch noch die
Urſache hinzufuͤget, warum er es ei-
gendlich wiſſe.
Jnglei-
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