Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehörigen Materien. [Spaltenumbruch]
Dannenhero möchte es vielleicht am Ob wohl nicht ohne, daß derjenige, Menoch 5. remed. adipisc. n. 157. Jedoch, wann die Herrn Consulenten Siehe Menoch. d. Remed. 5. Adipisc. Welches denn auch um soviel destomehr Joseph. Ludov. Decis. Perg. 69. n. 7. Bey der dritten Frage hätten meines Ferner die vierdte Frage zu erledi- Covarruvias sagt in C. Peccatum. p. 1. met, n
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. [Spaltenumbruch]
Dannenhero moͤchte es vielleicht am Ob wohl nicht ohne, daß derjenige, Menoch 5. remed. adipiſc. n. 157. Jedoch, wann die Herrn Conſulenten Siehe Menoch. d. Remed. 5. Adipiſc. Welches denn auch um ſoviel deſtomehr Joſeph. Ludov. Deciſ. Perg. 69. n. 7. Bey der dritten Frage haͤtten meines Ferner die vierdte Frage zu erledi- Covarruvias ſagt in C. Peccatum. p. 1. met, n
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Nichts deſto<lb/> weniger aber koͤnte mit dem Wild zu<lb/> faͤllen gefragter maaſſen gleichwohl alſo<lb/> verfahren werden, daß um mehrern<lb/> Glimpfs willen Fuͤrſtenberg noch 2. oder<lb/> 3. mahl mit der angeheffteten <hi rendition="#aq">Commi-<lb/> nation</hi> erſucht, daß im wiedrigen Fall der<lb/> Herren <hi rendition="#aq">Conſulent</hi>en den ihrigen zu Ab-<lb/> wendung dero aͤuſerſten Verderbens die<lb/> Anzahl wildes etwas zu verringern un-<lb/> umgaͤnglich verhaͤngen, auch wider un-<lb/> billige Gewalt nach Vermoͤgen handha-<lb/> ben muͤſſen. Was aber vor ein Mittel,<lb/> da die Herren <hi rendition="#aq">Conſulent</hi>en ſich des Orts<lb/> mit den Stuͤcken der <hi rendition="#aq">Act</hi>en beladen ſol-<lb/> ten, am nuͤtzlichſten an die Hand zu neh-<lb/> men, davon ſoll bey der 47. Frage kurtz<lb/> gehandelt werden.</p><lb/> <p>Ob wohl nicht ohne, daß derjenige,<lb/> ſo den Weg Rechtens einmahl erwehlet,<lb/> davon nicht bald einen Abſprung zu neh-<lb/> men, und zur That zu ſchreiten hat, dem<lb/> da vergunt geweſt waͤre, ſich eigenmaͤch-<lb/> tiger Weiſe zu ſchuͤtzen, ſo iſt dieſes, da<lb/> man den Fuͤrſten einmahl angangen,<lb/> nicht mehr zulaͤßig. Denn uͤberhaupt,<lb/> wenn man einmahl den Richter anlaͤufft,<lb/> ſo ſcheinet es, als ob man ſich der Befug-<lb/> niß die <hi rendition="#aq">Poſſeſs</hi> eigenmaͤchtiger Weiſe zu<lb/> nehmen, begeben;</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Menoch <hi rendition="#i">5. remed. adipiſc. n. 157.</hi></hi> </hi> </p><lb/> <p>Jedoch, wann die Herrn <hi rendition="#aq">Conſulent</hi>en<lb/> bey Anordnung des Rechtl. <hi rendition="#aq">Proceſſ</hi>es<lb/><hi rendition="#aq">proteſtando</hi> ausbedingen wuͤrden, wie<lb/> ſie dadurch ihrer <hi rendition="#aq">Defenſion</hi> ſich nicht be-<lb/> geben, ſondern das haͤuffige Wild, ihre<lb/> arme Leute vor endlichen Untergang<lb/> zu ſichern, auch bey waͤhrendem <hi rendition="#aq">Proceſs</hi><lb/> in andere Wege abzuſchaffen und aus-<lb/> zurotten gemeynet waͤren, halte ich da-<lb/> fuͤr, daß ihnen die Hand nicht geſperret<lb/> werden koͤnte, denn es mercken die<lb/> Rechts-Lehrer von einem <hi rendition="#aq">Creditore</hi> an,<lb/> daß ihm eine ſolche <hi rendition="#aq">Proteſtation</hi> huͤlffe,<lb/> daß er nach Verlaſſung des rechtlichen<lb/><cb/> Weges freywillig und eigenmaͤchtiger<lb/> weiſe zu der Sache gelangen koͤnte.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Siehe <hi rendition="#aq">Menoch. <hi rendition="#i">d. 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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
Dannenhero moͤchte es vielleicht am
rathſamſten ſeyn, daß mit ſolchem Bey-
fahren der Fuͤrſtenbergiſchẽ Forſt-Knech-
te etwas behutſamer verfahren wuͤrde,
es ſey denn, daß man Fuͤrſtenberg ge-
wachſen, und dawider die Unterthanen
zu ſchirmen, auch eben die Forſt-Knechte,
ſo der Herrn Conſulenten Unterthanen
niedergeworffen, anzutreffen waͤren, und
man ſagt, ob den Cammer-Gerichtl.
Proceſſen kein Bedenckens haͤtte, auf ſol-
chen Fall wolt ich den Herrn Gegentheil
die Briefe tragen laſſen. Nichts deſto
weniger aber koͤnte mit dem Wild zu
faͤllen gefragter maaſſen gleichwohl alſo
verfahren werden, daß um mehrern
Glimpfs willen Fuͤrſtenberg noch 2. oder
3. mahl mit der angeheffteten Commi-
nation erſucht, daß im wiedrigen Fall der
Herren Conſulenten den ihrigen zu Ab-
wendung dero aͤuſerſten Verderbens die
Anzahl wildes etwas zu verringern un-
umgaͤnglich verhaͤngen, auch wider un-
billige Gewalt nach Vermoͤgen handha-
ben muͤſſen. Was aber vor ein Mittel,
da die Herren Conſulenten ſich des Orts
mit den Stuͤcken der Acten beladen ſol-
ten, am nuͤtzlichſten an die Hand zu neh-
men, davon ſoll bey der 47. Frage kurtz
gehandelt werden.
Ob wohl nicht ohne, daß derjenige,
ſo den Weg Rechtens einmahl erwehlet,
davon nicht bald einen Abſprung zu neh-
men, und zur That zu ſchreiten hat, dem
da vergunt geweſt waͤre, ſich eigenmaͤch-
tiger Weiſe zu ſchuͤtzen, ſo iſt dieſes, da
man den Fuͤrſten einmahl angangen,
nicht mehr zulaͤßig. Denn uͤberhaupt,
wenn man einmahl den Richter anlaͤufft,
ſo ſcheinet es, als ob man ſich der Befug-
niß die Poſſeſs eigenmaͤchtiger Weiſe zu
nehmen, begeben;
Menoch 5. remed. adipiſc. n. 157.
Jedoch, wann die Herrn Conſulenten
bey Anordnung des Rechtl. Proceſſes
proteſtando ausbedingen wuͤrden, wie
ſie dadurch ihrer Defenſion ſich nicht be-
geben, ſondern das haͤuffige Wild, ihre
arme Leute vor endlichen Untergang
zu ſichern, auch bey waͤhrendem Proceſs
in andere Wege abzuſchaffen und aus-
zurotten gemeynet waͤren, halte ich da-
fuͤr, daß ihnen die Hand nicht geſperret
werden koͤnte, denn es mercken die
Rechts-Lehrer von einem Creditore an,
daß ihm eine ſolche Proteſtation huͤlffe,
daß er nach Verlaſſung des rechtlichen
Weges freywillig und eigenmaͤchtiger
weiſe zu der Sache gelangen koͤnte.
Siehe Menoch. d. Remed. 5. Adipiſc.
n. 158.
Welches denn auch um ſoviel deſtomehr
ſtatt finden wuͤrde, wenn man das Pos-
ſeſſorium retinendæ Poſſeſſionis vel qua-
ſi Libertatis anſtellen ſolte. Sintemahl
in dieſem Fall maͤnniglich ſich auch unter
waͤhrendem Proceß zu handhaben hat,
Joſeph. Ludov. Deciſ. Perg. 69. n. 7.
Bey der dritten Frage haͤtten meines
Beduͤnckens dißfalls in Anſehung der
Staͤdte die Grafen ſich keiner Austraͤge
zu erfreuen, und koͤnte wohl unmittel-
bahr am Kaͤyſerlichen Cammer-Gericht
geklaget werden, gleichwohl iſt nicht oh-
ne, daß man hochermeldtes Herrn Præ-
laten Recht als ein untheilbahres und
unabſonderlich verknuͤpftes von der drey
Staͤdten Gerechtſam wolle abſondern,
und ihrer Gn. fuͤr die Austraͤge weiſen
koͤnte, welches verhoffentlich nicht bald
fuͤrgehen wird, indem uͤberall einerley
Urſache zu klagen iſt. Aber dieſer Diffi-
cultaͤt waͤre alsdenn vorzubiegen, wenn
das Mittel, deſſen bey der vierdten Frage
Anregung geſchicht, uns gelingen wuͤr-
de.
Ferner die vierdte Frage zu erledi-
gen, iſts einmahl in der natuͤrlichen Ver-
nunfft und Billigkeit gegruͤndet; Wann
eines Forſt- und Wildbahns-Herrn Wild-
praͤth einen andern an ſeinen Aeckern
und Wieſen beſchaͤdiget, daß dieſelbe ſol-
chen Schaden abzutragen, und zu erſtat-
ten ſchuldig.
Covarruvias ſagt in C. Peccatum. p. 1.
§. 8. n. 11. Diejenigen, die die Jagden ver-
wehren entweder an oͤffentlichen oder
Privat-Oertern, ſind verbunden zu Er-
ſetzung des Schadens, der dem Nachbarn
zugefuͤgt worden, wegen der vielen wil-
den Thiere, die an einem Orte, da den
Unterthanen die Jagden gewehret ſind,
geheget worden, und die Felder ſehr ver-
wuͤſtet. Und Johannes Saiſon in Conſue-
tud. Juron. tit. 5. artic. 1. ſagt, daß die Jaͤ-
ger, die die Saat den armen Bauern rui-
niren, und derer Hunde die Huͤhner den
Bauer-Weibern weghaſchen, groͤblich
ſuͤndigẽ, und zur Wieder-Erſtattung ver-
bunden ſind, es waͤre denn der Schaden
ſo geringe, daß es ſich die Muͤhe nicht
lohnete. Dafern die Unterthanen durch
ihr continuirliches Wachen bey Tag und
Nacht das Wild abgeſcheuchet, und ſich
inzwiſchen bey ihrer Arbeit viel verſaͤu-
met,
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