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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder
So heisse bringen auch Melonen und Arpusen/
Die angenähme Koost für Mutter Armathusen/
Und ihr verbuhltes Volk/ das nur den Zukker liebt/
Den Pafes Nachbaar heisst/ und Kandien uns giebt.
Diß ist genung Konfekt. Nun wirst du selber wissen/
Daß sich ein guter Trunk auff einen guten Bissen
Gehöre recht und wohl. Doch da sey du darfür.
Hier ist ein überfluß an Weine/ Meht' und Bier'/
Und was den duurst wohl löscht. Es sey denn/ daß vieleichte
Der Reussen ihr Getrank dich gar zu schlecht seyn deuchte/
Für unsern deutschen Mund/ so ist der beste Raht/
Sprich unser Schiff drümm an/ das gnung von Spanien hat/
Vonn Frankreich' und vom Rhein'. Jch will vor Willen
nähmen/
Und mich auff allen fall/ und was du giebst/ bequähmen.
So ekkel binn ich nicht. Jch bin auch nicht so stoltz.
Ein guter reiner Trunk schmekt ja so wohl aus Holtz'/
Und gar aus bloosser Hand/ als aus dem theuren Golde/
Deß mancher mehr vorthut/ als er sein hat zu Solde.
Was aber denk' ich erst! ists heute Freytag nicht?
Dein Fast-tag/ den ein Mann nicht allzuleichtlich bricht/
Der ein Gewissen hat? wir haben uns zu frühe
Auff diesen Tag gefreut/ tuht weiter keine Mühe/
Jhr Brüder heut' ists nichts. Wer wil sich leegen drein.
Was mann geloobet hat/ das muß gehalten seyn.
Wier wollen heute dich inn deiner Andacht lassen.
Freund/ Morgen wirst du dier ein weltlichs Hertze fassen/
Und/ wie es billich ist/ uns alle laden ein/
So wolln wier einen Tag für zweye lustig seyn.


An
Poetiſcher Waͤlder
So heiſſe bringen auch Melonen und Arpuſen/
Die angenaͤhme Kooſt fuͤr Mutter Armathuſen/
Und ihr verbuhltes Volk/ das nur den Zukker liebt/
Den Pafes Nachbaar heiſſt/ und Kandien uns giebt.
Diß iſt genung Konfekt. Nun wirſt du ſelber wiſſen/
Daß ſich ein guter Trunk auff einen guten Biſſen
Gehoͤre recht und wohl. Doch da ſey du darfuͤr.
Hier iſt ein uͤberfluß an Weine/ Meht’ und Bier’/
Und was den duurſt wohl loͤſcht. Es ſey denn/ daß vieleichte
Der Reuſſen ihr Getrank dich gar zu ſchlecht ſeyn deuchte/
Fuͤr unſern deutſchen Mund/ ſo iſt der beſte Raht/
Sprich unſer Schiff druͤm̃ an/ das gnung von Spanien hat/
Vonn Frankreich’ und vom Rhein’. Jch will vor Willen
naͤhmen/
Und mich auff allen fall/ und was du giebſt/ bequaͤhmen.
So ekkel binn ich nicht. Jch bin auch nicht ſo ſtoltz.
Ein guter reiner Trunk ſchmekt ja ſo wohl aus Holtz’/
Und gar aus blooſſer Hand/ als aus dem theuren Golde/
Deß mancher mehr vorthut/ als er ſein hat zu Solde.
Was aber denk’ ich erſt! iſts heute Freytag nicht?
Dein Faſt-tag/ den ein Mann nicht allzuleichtlich bricht/
Der ein Gewiſſen hat? wir haben uns zu fruͤhe
Auff dieſen Tag gefreut/ tuht weiter keine Muͤhe/
Jhr Bruͤder heut’ iſts nichts. Wer wil ſich leegen drein.
Was mann geloobet hat/ das muß gehalten ſeyn.
Wier wollen heute dich inn deiner Andacht laſſen.
Freund/ Morgen wirſt du dier ein weltlichs Hertze faſſen/
Und/ wie es billich iſt/ uns alle laden ein/
So wolln wier einen Tag fuͤr zweye luſtig ſeyn.


An
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[92/0112] Poetiſcher Waͤlder So heiſſe bringen auch Melonen und Arpuſen/ Die angenaͤhme Kooſt fuͤr Mutter Armathuſen/ Und ihr verbuhltes Volk/ das nur den Zukker liebt/ Den Pafes Nachbaar heiſſt/ und Kandien uns giebt. Diß iſt genung Konfekt. Nun wirſt du ſelber wiſſen/ Daß ſich ein guter Trunk auff einen guten Biſſen Gehoͤre recht und wohl. Doch da ſey du darfuͤr. Hier iſt ein uͤberfluß an Weine/ Meht’ und Bier’/ Und was den duurſt wohl loͤſcht. Es ſey denn/ daß vieleichte Der Reuſſen ihr Getrank dich gar zu ſchlecht ſeyn deuchte/ Fuͤr unſern deutſchen Mund/ ſo iſt der beſte Raht/ Sprich unſer Schiff druͤm̃ an/ das gnung von Spanien hat/ Vonn Frankreich’ und vom Rhein’. Jch will vor Willen naͤhmen/ Und mich auff allen fall/ und was du giebſt/ bequaͤhmen. So ekkel binn ich nicht. Jch bin auch nicht ſo ſtoltz. Ein guter reiner Trunk ſchmekt ja ſo wohl aus Holtz’/ Und gar aus blooſſer Hand/ als aus dem theuren Golde/ Deß mancher mehr vorthut/ als er ſein hat zu Solde. Was aber denk’ ich erſt! iſts heute Freytag nicht? Dein Faſt-tag/ den ein Mann nicht allzuleichtlich bricht/ Der ein Gewiſſen hat? wir haben uns zu fruͤhe Auff dieſen Tag gefreut/ tuht weiter keine Muͤhe/ Jhr Bruͤder heut’ iſts nichts. Wer wil ſich leegen drein. Was mann geloobet hat/ das muß gehalten ſeyn. Wier wollen heute dich inn deiner Andacht laſſen. Freund/ Morgen wirſt du dier ein weltlichs Hertze faſſen/ Und/ wie es billich iſt/ uns alle laden ein/ So wolln wier einen Tag fuͤr zweye luſtig ſeyn. An

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/112>, abgerufen am 09.11.2024.