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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder.
Praestantißimo nec non Doctißimo
Dn. M. Paulo Flemingio. P. L. C.
fautori ac promotori meo ad manus
proprias in Revalia.
JCh habe vernommen
von viel gelährten Leuten
daß Langsam auch thut kommen/
und bringt offt gute Beuten
wann nur die Zeit recht genomm'n in acht
und ein ieder fein langsam solchs betracht.
So hab' ich auch auff solche weiß geschrieben
wie wol ich erst trug noch bedencken
weil mir dieses Symbolum sehr thut belieben
so hab ich mich nicht wollen lencken
etwan was anders schreiben
sondern bey diesem Symbolo bleiben.
Langsam/ bedacht/ ist wol sehr gut/
Kommt/ aber nicht allezeit
Auch/ geschicht es ehe/ es eben das thut/
Aber wol dem/ der sich hat bereit/
Etwas gutes langsam vorgenommen
und nicht gedenckt/ solches bald zubekommen:
Wie man sieht an diesen Saulus
welcher ist gewesen gantz verblendet
aus ihm geworden ist ein frommer/ Paulus/
und viel Menschen hat geschändet/
Aber Gott/ hat ihm endlich erleuchtet
mit Gnad und Barmhertzigkeit befeuchtet.
Weil man nun seinen Nahmens-tag thut begehen/
So hat mich/ Herr Magister darzu thun zwingen/
damit solches euch möge itzund geschehen/
weil er/ Paulus/ heißt/ vor allen dingen/
So
R ij
Poetiſcher Waͤlder.
Præſtantißimo nec non Doctißimo
Dn. M. Paulo Flemingio. P. L. C.
fautori ac promotori meo ad manus
proprias in Revalia.
JCh habe vernommen
von viel gelaͤhrten Leuten
daß Langſam auch thut kommen/
und bringt offt gute Beuten
wann nur die Zeit recht genomm’n in acht
und ein ieder fein langſam ſolchs betracht.
So hab’ ich auch auff ſolche weiß geſchrieben
wie wol ich erſt trug noch bedencken
weil mir dieſes Symbolum ſehr thut belieben
ſo hab ich mich nicht wollen lencken
etwan was anders ſchreiben
ſondern bey dieſem Symbolo bleiben.
Langſam/ bedacht/ iſt wol ſehr gut/
Kom̃t/ aber nicht allezeit
Auch/ geſchicht es ehe/ es eben das thut/
Aber wol dem/ der ſich hat bereit/
Etwas gutes langſam vorgenommen
und nicht gedenckt/ ſolches bald zubekommen:
Wie man ſieht an dieſen Saulus
welcher iſt geweſen gantz verblendet
aus ihm geworden iſt ein frommer/ Paulus/
und viel Menſchen hat geſchaͤndet/
Aber Gott/ hat ihm endlich erleuchtet
mit Gnad und Barmhertzigkeit befeuchtet.
Weil man nun ſeinen Nahmens-tag thut begehen/
So hat mich/ Herꝛ Magiſter darzu thun zwingen/
damit ſolches euch moͤge itzund geſchehen/
weil er/ Paulus/ heißt/ vor allen dingen/
So
R ij
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[259/0279] Poetiſcher Waͤlder. Præſtantißimo nec non Doctißimo Dn. M. Paulo Flemingio. P. L. C. fautori ac promotori meo ad manus proprias in Revalia. JCh habe vernommen von viel gelaͤhrten Leuten daß Langſam auch thut kommen/ und bringt offt gute Beuten wann nur die Zeit recht genomm’n in acht und ein ieder fein langſam ſolchs betracht. So hab’ ich auch auff ſolche weiß geſchrieben wie wol ich erſt trug noch bedencken weil mir dieſes Symbolum ſehr thut belieben ſo hab ich mich nicht wollen lencken etwan was anders ſchreiben ſondern bey dieſem Symbolo bleiben. Langſam/ bedacht/ iſt wol ſehr gut/ Kom̃t/ aber nicht allezeit Auch/ geſchicht es ehe/ es eben das thut/ Aber wol dem/ der ſich hat bereit/ Etwas gutes langſam vorgenommen und nicht gedenckt/ ſolches bald zubekommen: Wie man ſieht an dieſen Saulus welcher iſt geweſen gantz verblendet aus ihm geworden iſt ein frommer/ Paulus/ und viel Menſchen hat geſchaͤndet/ Aber Gott/ hat ihm endlich erleuchtet mit Gnad und Barmhertzigkeit befeuchtet. Weil man nun ſeinen Nahmens-tag thut begehen/ So hat mich/ Herꝛ Magiſter darzu thun zwingen/ damit ſolches euch moͤge itzund geſchehen/ weil er/ Paulus/ heißt/ vor allen dingen/ So R ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/279>, abgerufen am 22.11.2024.