Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Der Mensch/ das Vieh/ das Meer/ der Thier' und Blumen heer/ und alles wie es heisst/ was die gevierdte Welt in ihren Armen hält/ kriegt einen neuen Geist. Wolan/ so brich herein/ du offt-gewünschter Schein/ brich ein/ und mach' uns froh. Brich an/ du süßes Liecht/ brich an/ und säume nicht/ nach dem wir wünschen so. Auff einer Jungfrauen in Hollstein ihren Tag. EBen der Tag der ist der/ da vor sechs mahl dreyen Jahren alle Götter ümm euch her/ und ümm eure Wiege waren/ die mit ihrer Güter pracht euch so haben reich gemacht. Jovis Schwester und Gemahl/ gab euch Gut. Minerva Tugend; Charis aller Zierde wahl, Venus preyß der frischen Jugend. Alles ward in euch gesetzt/ was der Himmel himmlisch schätzt. Billich ists/ daß wir mit euch/ eurer Trefligkeit uns freuen/ die euch macht an Wolfahrt reich/ und
Der Oden Der Menſch/ das Vieh/ das Meer/ der Thier’ und Blumen heer/ und alles wie es heiſſt/ was die gevierdte Welt in ihren Armen haͤlt/ kriegt einen neuen Geiſt. Wolan/ ſo brich herein/ du offt-gewuͤnſchter Schein/ brich ein/ und mach’ uns froh. Brich an/ du ſuͤßes Liecht/ brich an/ und ſaͤume nicht/ nach dem wir wuͤnſchen ſo. Auff einer Jungfrauen in Hollſtein ihren Tag. EBen der Tag der iſt der/ da vor ſechs mahl dreyen Jahren alle Goͤtter uͤmm euch her/ und uͤmm eure Wiege waren/ die mit ihrer Guͤter pracht euch ſo haben reich gemacht. Jovis Schweſter und Gemahl/ gab euch Gut. Minerva Tugend; Charis aller Zierde wahl, Venus preyß der friſchen Jugend. Alles ward in euch geſetzt/ was der Himmel him̃liſch ſchaͤtzt. Billich iſts/ daß wir mit euch/ eurer Trefligkeit uns freuen/ die euch macht an Wolfahrt reich/ und
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Der Oden
Der Menſch/ das Vieh/ das Meer/
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was die gevierdte Welt
in ihren Armen haͤlt/
kriegt einen neuen Geiſt.
Wolan/ ſo brich herein/
du offt-gewuͤnſchter Schein/
brich ein/ und mach’ uns froh.
Brich an/ du ſuͤßes Liecht/
brich an/ und ſaͤume nicht/
nach dem wir wuͤnſchen ſo.
Auff einer Jungfrauen in Hollſtein
ihren Tag.
EBen der Tag der iſt der/
da vor ſechs mahl dreyen Jahren
alle Goͤtter uͤmm euch her/
und uͤmm eure Wiege waren/
die mit ihrer Guͤter pracht
euch ſo haben reich gemacht.
Jovis Schweſter und Gemahl/
gab euch Gut. Minerva Tugend;
Charis aller Zierde wahl,
Venus preyß der friſchen Jugend.
Alles ward in euch geſetzt/
was der Himmel him̃liſch ſchaͤtzt.
Billich iſts/ daß wir mit euch/
eurer Trefligkeit uns freuen/
die euch macht an Wolfahrt reich/
und
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