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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Vierdtes Buch.
und auch itzt erquickt vom neuen/
da sie den Tag wiederbringt/
an dem ihr zu seyn anfiengt.

Schönste/ lebet/ wie ihr thut/
für uns andern ist das sterben.
Euer unverweßlichs Blut
kan nichts minder/ als verderben.
ümm den Himmel bitten wir.
Euer Himmel seyd selbst ihr.


XXXJX.
Als die Fürstl. Holst. Gesandten mit
dero Komitate von Moskaw nacher
Persien auffbrachen.
m. dc. xxxvj. Jm Junio.
STeh' auf/ steh' auf/ aus Thetis feuchten Armen/
O güldner Phaeton/
Steh' auf/ und laß von deiner Glut erwarmen
Olympens gantzen Thron.
Verhalt uns nicht
dein Lebens-Liecht.
Laß Sturm und Wind/ und Regen für dir fallen/
Jn dem wir dir/
O unsre Zier/
ein Ehren-Lied zu Lobe lassen schallen.
Diß ist der Tag nach so viel hundert Tagen/
die uns beschwerlich sind/
zu dem wir einst mit jauchzen können sagen/
willkommen edles Kind.
Dein süßer Glantz
erfreut uns gantz.
Durch
G g

Vierdtes Buch.
und auch itzt erquickt vom neuen/
da ſie den Tag wiederbringt/
an dem ihr zu ſeyn anfiengt.

Schoͤnſte/ lebet/ wie ihr thut/
fuͤr uns andern iſt das ſterben.
Euer unverweßlichs Blut
kan nichts minder/ als verderben.
uͤmm den Himmel bitten wir.
Euer Himmel ſeyd ſelbſt ihr.


XXXJX.
Als die Fuͤrſtl. Holſt. Geſandten mit
dero Komitate von Moſkaw nacher
Perſien auffbrachen.
m. dc. xxxvj. Jm Junio.
STeh’ auf/ ſteh’ auf/ aus Thetis feuchten Armen/
O guͤldner Phaeton/
Steh’ auf/ und laß von deiner Glut erwarmen
Olympens gantzen Thron.
Verhalt uns nicht
dein Lebens-Liecht.
Laß Sturm und Wind/ und Regen fuͤr dir fallen/
Jn dem wir dir/
O unſre Zier/
ein Ehren-Lied zu Lobe laſſen ſchallen.
Diß iſt der Tag nach ſo viel hundert Tagen/
die uns beſchwerlich ſind/
zu dem wir einſt mit jauchzen koͤnnen ſagen/
willkommen edles Kind.
Dein ſuͤßer Glantz
erfreut uns gantz.
Durch
G g
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[465/0485] Vierdtes Buch. und auch itzt erquickt vom neuen/ da ſie den Tag wiederbringt/ an dem ihr zu ſeyn anfiengt. Schoͤnſte/ lebet/ wie ihr thut/ fuͤr uns andern iſt das ſterben. Euer unverweßlichs Blut kan nichts minder/ als verderben. uͤmm den Himmel bitten wir. Euer Himmel ſeyd ſelbſt ihr. XXXJX. Als die Fuͤrſtl. Holſt. Geſandten mit dero Komitate von Moſkaw nacher Perſien auffbrachen. m. dc. xxxvj. Jm Junio. STeh’ auf/ ſteh’ auf/ aus Thetis feuchten Armen/ O guͤldner Phaeton/ Steh’ auf/ und laß von deiner Glut erwarmen Olympens gantzen Thron. Verhalt uns nicht dein Lebens-Liecht. Laß Sturm und Wind/ und Regen fuͤr dir fallen/ Jn dem wir dir/ O unſre Zier/ ein Ehren-Lied zu Lobe laſſen ſchallen. Diß iſt der Tag nach ſo viel hundert Tagen/ die uns beſchwerlich ſind/ zu dem wir einſt mit jauchzen koͤnnen ſagen/ willkommen edles Kind. Dein ſuͤßer Glantz erfreut uns gantz. Durch G g

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/485>, abgerufen am 27.07.2024.