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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
V.
Herrn Fürstl. Holstein. Rathe und
Gesandten/ etc. von Groß-Neugart nach der

Narva übersendet. m. dc. xxxjv.
MEhr auff einander mahl. Jtzt schreibe nur ein Lied/
Thalia/ meine Zier/ von zweymahl sieben Zeilen.
Laß lange Sachen seyn/ dieweil wir müssen eilen.
Der große Musen-Freund/ ümm den du bist bemüht/
ist gantz ein solcher nicht/ der auff viel Worte sieht.
Wünsch' ihm viel tausent guts. Sprich daß sich sein ver-
weilen
doch durch deß Himmels Gunst noch heute mag zertheilen;
noch heute weil die Lust in voller Rose blüht.
Vergiß auch dieses nicht/ daß wenn nach kurtzen Tagen
Jhn wird ein kühnes Schiff hier haben her getragen
auff unsrer Bolgoven/ der strengen Flüsse Preiß'/
Er soll empfangen seyn von dir und deinen Schwestern/
davon ich auch gesagt itzt schon vor dreyen gestern.
Du bists/ der ich vertrau' auch was ich selbst kaum weiß.


VJ.
Als ihn einer seiner vertrautesten
Freunde angebunden hatte/ An

denselben.
WAs werd' Jch weiter thun? Jch soll/ ich muß/ ich will
von dir gefangen seyn/ O meiner Freunde Leben.
Knüpf zu. Hier hast du sie. Jch will sie willig geben
die unverzückte Hand. Apollo/ laß dein Spiel/
Thalia/
N n ij
Anderes Buch.
V.
Herꝛn Fuͤrſtl. Holſtein. Rathe und
Geſandten/ ꝛc. von Groß-Neugart nach der

Narva uͤberſendet. m. dc. xxxjv.
MEhr auff einander mahl. Jtzt ſchreibe nur ein Lied/
Thalia/ meine Zier/ von zweymahl ſieben Zeilen.
Laß lange Sachen ſeyn/ dieweil wir muͤſſen eilen.
Der große Muſen-Freund/ uͤm̃ den du biſt bemuͤht/
iſt gantz ein ſolcher nicht/ der auff viel Worte ſieht.
Wuͤnſch’ ihm viel tauſent guts. Sprich daß ſich ſein ver-
weilen
doch durch deß Himmels Gunſt noch heute mag zertheilen;
noch heute weil die Luſt in voller Roſe bluͤht.
Vergiß auch dieſes nicht/ daß wenn nach kurtzen Tagen
Jhn wird ein kuͤhnes Schiff hier haben her getragen
auff unſrer Bolgoven/ der ſtrengen Fluͤſſe Preiß’/
Er ſoll empfangen ſeyn von dir und deinen Schweſtern/
davon ich auch geſagt itzt ſchon vor dreyen geſtern.
Du biſts/ der ich vertrau’ auch was ich ſelbſt kaum weiß.


VJ.
Als ihn einer ſeiner vertrauteſten
Freunde angebunden hatte/ An

denſelben.
WAs werd’ Jch weiter thun? Jch ſoll/ ich muß/ ich will
von dir gefangen ſeyn/ O meiner Freunde Leben.
Knuͤpf zu. Hier haſt du ſie. Jch will ſie willig geben
die unverzuͤckte Hand. Apollo/ laß dein Spiel/
Thalia/
N n ij
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[563/0583] Anderes Buch. V. Herꝛn Fuͤrſtl. Holſtein. Rathe und Geſandten/ ꝛc. von Groß-Neugart nach der Narva uͤberſendet. m. dc. xxxjv. MEhr auff einander mahl. Jtzt ſchreibe nur ein Lied/ Thalia/ meine Zier/ von zweymahl ſieben Zeilen. Laß lange Sachen ſeyn/ dieweil wir muͤſſen eilen. Der große Muſen-Freund/ uͤm̃ den du biſt bemuͤht/ iſt gantz ein ſolcher nicht/ der auff viel Worte ſieht. Wuͤnſch’ ihm viel tauſent guts. Sprich daß ſich ſein ver- weilen doch durch deß Himmels Gunſt noch heute mag zertheilen; noch heute weil die Luſt in voller Roſe bluͤht. Vergiß auch dieſes nicht/ daß wenn nach kurtzen Tagen Jhn wird ein kuͤhnes Schiff hier haben her getragen auff unſrer Bolgoven/ der ſtrengen Fluͤſſe Preiß’/ Er ſoll empfangen ſeyn von dir und deinen Schweſtern/ davon ich auch geſagt itzt ſchon vor dreyen geſtern. Du biſts/ der ich vertrau’ auch was ich ſelbſt kaum weiß. VJ. Als ihn einer ſeiner vertrauteſten Freunde angebunden hatte/ An denſelben. WAs werd’ Jch weiter thun? Jch ſoll/ ich muß/ ich will von dir gefangen ſeyn/ O meiner Freunde Leben. Knuͤpf zu. Hier haſt du ſie. Jch will ſie willig geben die unverzuͤckte Hand. Apollo/ laß dein Spiel/ Thalia/ N n ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/583>, abgerufen am 02.06.2024.