Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Anderes Buch. XVJJ. WAS das erzürnte Meer nur neulich willens war/An eben denselben/ als er zu Revall wieder gesund worden war. das hatte gestern noch die Kranckheit in dem Sinne. Sie beyde waren eins/ daß euch die Plutoninne das schwache Leben setzt' in tödliche Gefahr: Auff heute seyd ihr frisch/ und schmertzet euch kein Haar. So/ daß ein ieder nun vor sich kan werden inne/ Gott habe seine Hand selb-selbsten mit hierinne/ und hab' auff euch bestalt der guten Geister Schaar. Herr/ eure Frömmigkeit/ die wahre/ hat gemacht/ daß ihr der Furcht der See/ und Angst deß Todes lacht/ und auff ein zwiefachs Leid euch zwiefach nur könnt freuen. Seyd sicher eures Glücks. Der Parzen stiller Rath geht nur auff lauter Gold. Was dürfft ihr weiter scheuen/ wann Furcht und Angst zugleich an euch verlohren hat. XJJX. DAnck erstlich deinem GOTT mit zwiefach frohenAn Herrn Hartmann Grahmannen Als er daselbst seinen Geburts-Tag den ij. Jenner m. dc. xxxvj. in Revall beginge. Muthe/ weil er dich zwiefach liebt/ daß er die höchste Noth/ die dich auff diesen Tag nicht längst wolt haben todt/ auff lauter Leben doch zu schlagen aus geruhte: daß
Anderes Buch. XVJJ. WAS das erzuͤrnte Meer nur neulich willens war/An eben denſelben/ als er zu Revall wieder geſund worden war. das hatte geſtern noch die Kranckheit in dem Sinne. Sie beyde waren eins/ daß euch die Plutoninne das ſchwache Leben ſetzt’ in toͤdliche Gefahr: Auff heute ſeyd ihr friſch/ und ſchmertzet euch kein Haar. So/ daß ein ieder nun vor ſich kan werden inne/ Gott habe ſeine Hand ſelb-ſelbſten mit hierinne/ und hab’ auff euch beſtalt der guten Geiſter Schaar. Herꝛ/ eure Froͤmmigkeit/ die wahre/ hat gemacht/ daß ihr der Furcht der See/ und Angſt deß Todes lacht/ und auff ein zwiefachs Leid euch zwiefach nur koͤnnt freuen. Seyd ſicher eures Gluͤcks. Der Parzen ſtiller Rath geht nur auff lauter Gold. Was duͤrfft ihr weiter ſcheuen/ wann Furcht und Angſt zugleich an euch verlohren hat. XJJX. DAnck erſtlich deinem GOTT mit zwiefach frohenAn Herꝛn Hartmann Grahmannen Als er daſelbſt ſeinen Geburts-Tag den ij. Jenner m. dc. xxxvj. in Revall beginge. Muthe/ weil er dich zwiefach liebt/ daß er die hoͤchſte Noth/ die dich auff dieſen Tag nicht laͤngſt wolt haben todt/ auff lauter Leben doch zu ſchlagen aus geruhte: daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0591" n="571"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">XVJJ.<lb/> An eben denſelben/ als er zu Revall<lb/> wieder geſund worden war.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>AS das erzuͤrnte Meer nur neulich willens war/</l><lb/> <l>das hatte geſtern noch die Kranckheit in dem Sinne.</l><lb/> <l>Sie beyde waren eins/ daß euch die Plutoninne</l><lb/> <l>das ſchwache Leben ſetzt’ in toͤdliche Gefahr:</l><lb/> <l>Auff heute ſeyd ihr friſch/ und ſchmertzet euch kein Haar.</l><lb/> <l>So/ daß ein ieder nun vor ſich kan werden inne/</l><lb/> <l>Gott habe ſeine Hand ſelb-ſelbſten mit hierinne/</l><lb/> <l>und hab’ auff euch beſtalt der guten Geiſter Schaar.</l><lb/> <l>Herꝛ/ eure Froͤmmigkeit/ die wahre/ hat gemacht/</l><lb/> <l>daß ihr der Furcht der See/ und Angſt deß Todes lacht/</l><lb/> <l>und auff ein zwiefachs Leid euch zwiefach nur koͤnnt freuen.</l><lb/> <l>Seyd ſicher eures Gluͤcks. Der Parzen ſtiller Rath</l><lb/> <l>geht nur auff lauter Gold. Was duͤrfft ihr weiter ſcheuen/</l><lb/> <l>wann Furcht und Angſt zugleich an euch verlohren hat.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">XJJX.<lb/> An Herꝛn Hartmann Grahmannen<lb/> Als er daſelbſt ſeinen Geburts-Tag den ij.</hi><lb/> Jenner m. dc. <hi rendition="#g">xxxvj.</hi> in Revall<lb/> beginge.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">D</hi>Anck erſtlich deinem <hi rendition="#g">GOTT</hi> mit zwiefach frohen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Muthe/</hi> </l><lb/> <l>weil er dich zwiefach liebt/ daß er die hoͤchſte Noth/</l><lb/> <l>die dich auff dieſen Tag nicht laͤngſt wolt haben todt/</l><lb/> <l>auff lauter Leben doch zu ſchlagen aus geruhte:</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [571/0591]
Anderes Buch.
XVJJ.
An eben denſelben/ als er zu Revall
wieder geſund worden war.
WAS das erzuͤrnte Meer nur neulich willens war/
das hatte geſtern noch die Kranckheit in dem Sinne.
Sie beyde waren eins/ daß euch die Plutoninne
das ſchwache Leben ſetzt’ in toͤdliche Gefahr:
Auff heute ſeyd ihr friſch/ und ſchmertzet euch kein Haar.
So/ daß ein ieder nun vor ſich kan werden inne/
Gott habe ſeine Hand ſelb-ſelbſten mit hierinne/
und hab’ auff euch beſtalt der guten Geiſter Schaar.
Herꝛ/ eure Froͤmmigkeit/ die wahre/ hat gemacht/
daß ihr der Furcht der See/ und Angſt deß Todes lacht/
und auff ein zwiefachs Leid euch zwiefach nur koͤnnt freuen.
Seyd ſicher eures Gluͤcks. Der Parzen ſtiller Rath
geht nur auff lauter Gold. Was duͤrfft ihr weiter ſcheuen/
wann Furcht und Angſt zugleich an euch verlohren hat.
XJJX.
An Herꝛn Hartmann Grahmannen
Als er daſelbſt ſeinen Geburts-Tag den ij.
Jenner m. dc. xxxvj. in Revall
beginge.
DAnck erſtlich deinem GOTT mit zwiefach frohen
Muthe/
weil er dich zwiefach liebt/ daß er die hoͤchſte Noth/
die dich auff dieſen Tag nicht laͤngſt wolt haben todt/
auff lauter Leben doch zu ſchlagen aus geruhte:
daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |