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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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"Wie oft, wenn guten Schwertes Hieb
Hell durch die Lüfte pfiff,
Und blindlings in die Schlacht hinein
Der Tod nach Beute griff, --
"Wie oft dann sah er wild mich an!
Ich starrt ihm in's Gesicht;
Er hob die Hand zum Speereswurf, --
Galt mir's? ich wußt es nicht.
"Und nun, wegwerfen sollt' ich selbst
Des Mannes beste Zier?
Im Leben Muth, im Tode Muth
Das, Canning, schuld ich mir.
"Und schuld es meinem Vater auch; --
Der war ein Ritter gut:
Rein war sein altes Wappenschild,
Und rein sein altes Blut.
„Wie oft, wenn guten Schwertes Hieb
Hell durch die Lüfte pfiff,
Und blindlings in die Schlacht hinein
Der Tod nach Beute griff, —
„Wie oft dann ſah er wild mich an!
Ich ſtarrt ihm in’s Geſicht;
Er hob die Hand zum Speereswurf, —
Galt mir’s? ich wußt es nicht.
„Und nun, wegwerfen ſollt’ ich ſelbſt
Des Mannes beſte Zier?
Im Leben Muth, im Tode Muth
Das, Canning, ſchuld ich mir.
„Und ſchuld es meinem Vater auch; —
Der war ein Ritter gut:
Rein war ſein altes Wappenſchild,
Und rein ſein altes Blut.
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[76/0090] „Wie oft, wenn guten Schwertes Hieb Hell durch die Lüfte pfiff, Und blindlings in die Schlacht hinein Der Tod nach Beute griff, — „Wie oft dann ſah er wild mich an! Ich ſtarrt ihm in’s Geſicht; Er hob die Hand zum Speereswurf, — Galt mir’s? ich wußt es nicht. „Und nun, wegwerfen ſollt’ ich ſelbſt Des Mannes beſte Zier? Im Leben Muth, im Tode Muth Das, Canning, ſchuld ich mir. „Und ſchuld es meinem Vater auch; — Der war ein Ritter gut: Rein war ſein altes Wappenſchild, Und rein ſein altes Blut.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/90>, abgerufen am 16.05.2024.