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Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902.

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mich auch immer hin haben will. Der Alte soll übrigens sehr reich sein und ich weiß auch noch nicht, was ich thue. Man ist dann mit einemmal 'raus und das ist doch die Hauptsache. Wenn es aber nichts wird, na, dann Friederike, dann müssen die Schwarzen 'ran, das heißt die richtigen Schwarzen, die wirklichen, dann muß ich nach Afrika."

"Gott, Leochen! Davon hab' ich ja gerade dieser Tage gelesen. Du meine Güte, die machen ja alles tot und schneiden uns armen Christenmenschen die Hälse ab."

"Das thun sie hier auch; überall dasselbe."

"Und soviel wilde Tiere, Schlangen und Krokodile, daß man bei all der Hitze nich 'mal baden kann."

"Ja, das ist richtig. Aber dafür hat man auch alles frei, und wenn man einen Elefanten schießt, da hat man gleich Elfenbein so viel man will und kann sich ein Billard machen lassen. Und glaube mir, so was Freies, das hat schließlich auch sein Gutes. Hast du 'mal von Schuldhaft gehört? Natürlich hast du. Nu sieh, so was wie Schuldhaft giebt es da gar nicht, weil es keine Schulden und keine Wechsel gibt und keine Zinsen und keinen Wucher, und wenn ich in Bukoba bin, - das ist so 'n Ort zweiter Klasse, also so wie Potsdam - da kann sich's treffen, daß mir der Aequator, von dem du

mich auch immer hin haben will. Der Alte soll übrigens sehr reich sein und ich weiß auch noch nicht, was ich thue. Man ist dann mit einemmal ’raus und das ist doch die Hauptsache. Wenn es aber nichts wird, na, dann Friederike, dann müssen die Schwarzen ’ran, das heißt die richtigen Schwarzen, die wirklichen, dann muß ich nach Afrika.“

„Gott, Leochen! Davon hab’ ich ja gerade dieser Tage gelesen. Du meine Güte, die machen ja alles tot und schneiden uns armen Christenmenschen die Hälse ab.“

„Das thun sie hier auch; überall dasselbe.“

„Und soviel wilde Tiere, Schlangen und Krokodile, daß man bei all der Hitze nich ’mal baden kann.“

„Ja, das ist richtig. Aber dafür hat man auch alles frei, und wenn man einen Elefanten schießt, da hat man gleich Elfenbein so viel man will und kann sich ein Billard machen lassen. Und glaube mir, so was Freies, das hat schließlich auch sein Gutes. Hast du ’mal von Schuldhaft gehört? Natürlich hast du. Nu sieh, so was wie Schuldhaft giebt es da gar nicht, weil es keine Schulden und keine Wechsel gibt und keine Zinsen und keinen Wucher, und wenn ich in Bukoba bin, – das ist so ’n Ort zweiter Klasse, also so wie Potsdam – da kann sich’s treffen, daß mir der Aequator, von dem du

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[48/0055] mich auch immer hin haben will. Der Alte soll übrigens sehr reich sein und ich weiß auch noch nicht, was ich thue. Man ist dann mit einemmal ’raus und das ist doch die Hauptsache. Wenn es aber nichts wird, na, dann Friederike, dann müssen die Schwarzen ’ran, das heißt die richtigen Schwarzen, die wirklichen, dann muß ich nach Afrika.“ „Gott, Leochen! Davon hab’ ich ja gerade dieser Tage gelesen. Du meine Güte, die machen ja alles tot und schneiden uns armen Christenmenschen die Hälse ab.“ „Das thun sie hier auch; überall dasselbe.“ „Und soviel wilde Tiere, Schlangen und Krokodile, daß man bei all der Hitze nich ’mal baden kann.“ „Ja, das ist richtig. Aber dafür hat man auch alles frei, und wenn man einen Elefanten schießt, da hat man gleich Elfenbein so viel man will und kann sich ein Billard machen lassen. Und glaube mir, so was Freies, das hat schließlich auch sein Gutes. Hast du ’mal von Schuldhaft gehört? Natürlich hast du. Nu sieh, so was wie Schuldhaft giebt es da gar nicht, weil es keine Schulden und keine Wechsel gibt und keine Zinsen und keinen Wucher, und wenn ich in Bukoba bin, – das ist so ’n Ort zweiter Klasse, also so wie Potsdam – da kann sich’s treffen, daß mir der Aequator, von dem du

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T11:03:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T11:03:16Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin 2006 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 16]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Anmerkungen zur Transkription:

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_poggenpuhls_1897/55>, abgerufen am 23.11.2024.