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Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899.

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Sich auf das eine oder andre seiner Elbgüter zu begeben,
widerstand ihm auch jetzt noch, und so kam es, daß er
sich für Berlin entschied. Er nahm Wohnung am Kron¬
prinzenufer und lebte hier ganz sich, seinem Hause, seinen
Töchtern. Von dem Verkehr mit der großen Welt hielt
er sich so weit wie möglich fern, und nur ein kleiner
Kreis von Freunden, darunter auch die durch einen glück¬
lichen Zufall ebenfalls von London nach Berlin verschlagenen
Berchtesgadens waren, versammelte sich um ihn. Außer
diesen alten Freunden waren es vorzugsweise Hofprediger
Frommel, Dr. Wrschowitz und seit letztem Frühjahr auch
Rittmeister von Stechlin, die den Barbyschen Kreis bildeten.
An Woldemar hatte man sich rasch attachiert, und die
freundlichen Gefühle, denen er bei dem alten Grafen so¬
wohl wie bei den Töchtern begegnete, wurden von allen
Hausbewohnern geteilt. Selbst die Hartwigs interessierten
sich für den Rittmeister, und wenn er abends an der Portier¬
loge vorüberkam, guckte Hedwig neugierig durch das Fenster¬
chen und sagte: "So einen, -- ja, das lass' ich mir ge¬
fallen."


Sich auf das eine oder andre ſeiner Elbgüter zu begeben,
widerſtand ihm auch jetzt noch, und ſo kam es, daß er
ſich für Berlin entſchied. Er nahm Wohnung am Kron¬
prinzenufer und lebte hier ganz ſich, ſeinem Hauſe, ſeinen
Töchtern. Von dem Verkehr mit der großen Welt hielt
er ſich ſo weit wie möglich fern, und nur ein kleiner
Kreis von Freunden, darunter auch die durch einen glück¬
lichen Zufall ebenfalls von London nach Berlin verſchlagenen
Berchtesgadens waren, verſammelte ſich um ihn. Außer
dieſen alten Freunden waren es vorzugsweiſe Hofprediger
Frommel, Dr. Wrſchowitz und ſeit letztem Frühjahr auch
Rittmeiſter von Stechlin, die den Barbyſchen Kreis bildeten.
An Woldemar hatte man ſich raſch attachiert, und die
freundlichen Gefühle, denen er bei dem alten Grafen ſo¬
wohl wie bei den Töchtern begegnete, wurden von allen
Hausbewohnern geteilt. Selbſt die Hartwigs intereſſierten
ſich für den Rittmeiſter, und wenn er abends an der Portier¬
loge vorüberkam, guckte Hedwig neugierig durch das Fenſter¬
chen und ſagte: „So einen, — ja, das laſſ' ich mir ge¬
fallen.“


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[159/0166] Sich auf das eine oder andre ſeiner Elbgüter zu begeben, widerſtand ihm auch jetzt noch, und ſo kam es, daß er ſich für Berlin entſchied. Er nahm Wohnung am Kron¬ prinzenufer und lebte hier ganz ſich, ſeinem Hauſe, ſeinen Töchtern. Von dem Verkehr mit der großen Welt hielt er ſich ſo weit wie möglich fern, und nur ein kleiner Kreis von Freunden, darunter auch die durch einen glück¬ lichen Zufall ebenfalls von London nach Berlin verſchlagenen Berchtesgadens waren, verſammelte ſich um ihn. Außer dieſen alten Freunden waren es vorzugsweiſe Hofprediger Frommel, Dr. Wrſchowitz und ſeit letztem Frühjahr auch Rittmeiſter von Stechlin, die den Barbyſchen Kreis bildeten. An Woldemar hatte man ſich raſch attachiert, und die freundlichen Gefühle, denen er bei dem alten Grafen ſo¬ wohl wie bei den Töchtern begegnete, wurden von allen Hausbewohnern geteilt. Selbſt die Hartwigs intereſſierten ſich für den Rittmeiſter, und wenn er abends an der Portier¬ loge vorüberkam, guckte Hedwig neugierig durch das Fenſter¬ chen und ſagte: „So einen, — ja, das laſſ' ich mir ge¬ fallen.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/166>, abgerufen am 21.11.2024.