schlechterdings nicht hervorbringen, die er¬ folgt seyn würde, wenn er nicht den ver¬ wandten Geist in jedem seiner Brüder ver¬ kannt und zu einer ungeziemenden Knecht¬ schaft verurtheilt hätte. Es ist wahr, die Summe des Guten, das in der Welt ge¬ schieht, ist immer unter unserer Erwartung, aber sicherlich ist sie da die kleinste, wo man sich vorsetzt, eine grössere zu erzwin¬ gen. Durch das Übermaass alles Positiven, versündigen sich die Regierungsformen an dem Menschengeschlechte. Durch die ins Unendliche vervielfältigten Gesetze und lan¬ desherrlichen Verordnungen, so gut es oft damit gemeint seyn mag, und durch jene, von Schmeichlern und Parasiten so geprie¬ sene Kleingeisterei der Fürsten, die mit un¬ ermüdeter Sorgfalt in eines jeden Bürgers Topf gucken, oder gar sich um seine Pri¬ vatmeinungen und Gedanken bekümmern,
schlechterdings nicht hervorbringen, die er¬ folgt seyn würde, wenn er nicht den ver¬ wandten Geist in jedem seiner Brüder ver¬ kannt und zu einer ungeziemenden Knecht¬ schaft verurtheilt hätte. Es ist wahr, die Summe des Guten, das in der Welt ge¬ schieht, ist immer unter unserer Erwartung, aber sicherlich ist sie da die kleinste, wo man sich vorsetzt, eine gröſsere zu erzwin¬ gen. Durch das Übermaaſs alles Positiven, versündigen sich die Regierungsformen an dem Menschengeschlechte. Durch die ins Unendliche vervielfältigten Gesetze und lan¬ desherrlichen Verordnungen, so gut es oft damit gemeint seyn mag, und durch jene, von Schmeichlern und Parasiten so geprie¬ sene Kleingeisterei der Fürsten, die mit un¬ ermüdeter Sorgfalt in eines jeden Bürgers Topf gucken, oder gar sich um seine Pri¬ vatmeinungen und Gedanken bekümmern,
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schlechterdings nicht hervorbringen, die er¬
folgt seyn würde, wenn er nicht den ver¬
wandten Geist in jedem seiner Brüder ver¬
kannt und zu einer ungeziemenden Knecht¬
schaft verurtheilt hätte. Es ist wahr, die
Summe des Guten, das in der Welt ge¬
schieht, ist immer unter unserer Erwartung,
aber sicherlich ist sie da die kleinste, wo
man sich vorsetzt, eine gröſsere zu erzwin¬
gen. Durch das Übermaaſs alles Positiven,
versündigen sich die Regierungsformen an
dem Menschengeschlechte. Durch die ins
Unendliche vervielfältigten Gesetze und lan¬
desherrlichen Verordnungen, so gut es oft
damit gemeint seyn mag, und durch jene,
von Schmeichlern und Parasiten so geprie¬
sene Kleingeisterei der Fürsten, die mit un¬
ermüdeter Sorgfalt in eines jeden Bürgers
Topf gucken, oder gar sich um seine Pri¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/122>, abgerufen am 24.11.2024.
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