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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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in die Höhe: latet anguis in herba! Eine
feine Allegorie und desto unnachahmlicher,
weil der Zuschauer schon sie denkt, eh' er
noch den Wink des Künstlers gewahr wird.
Dieses Gemälde ist modern; aber seines Plat¬
zes unter den Werken des Italienischen Pinsels
würdig. Es ist von Sir Joshua Reynolds.

Wir spazierten hierauf in die Gegend, wo
die berühmten Harlemer Blumengärten liegen.
Wohl mag es wahr seyn, dass der Wind
ganze Tagereisen weit die würzhaften Wohl¬
gerüche des glücklichen Arabiens den Schif¬
fenden im Ocean zuführt, da wir in diesem
nördlichen Klima schon von fern den Duft
der Hyacinthen und Aurikeln verspürten. Es
war ein warmer Vormittag; die Sonne schien
am heitern Himmel, und in ihrem Lichte be¬
wunderten wir die Farben der Natur, deren
Pracht und Glanz alle Nachahmung und al¬
len Ausdruck, so weit übersteigen. Wir über¬

in die Höhe: latet anguis in herba! Eine
feine Allegorie und desto unnachahmlicher,
weil der Zuschauer schon sie denkt, eh’ er
noch den Wink des Künstlers gewahr wird.
Dieses Gemälde ist modern; aber seines Plat¬
zes unter den Werken des Italienischen Pinsels
würdig. Es ist von Sir Joſhua Reynolds.

Wir spazierten hierauf in die Gegend, wo
die berühmten Harlemer Blumengärten liegen.
Wohl mag es wahr seyn, daſs der Wind
ganze Tagereisen weit die würzhaften Wohl¬
gerüche des glücklichen Arabiens den Schif¬
fenden im Ocean zuführt, da wir in diesem
nördlichen Klima schon von fern den Duft
der Hyacinthen und Aurikeln verspürten. Es
war ein warmer Vormittag; die Sonne schien
am heitern Himmel, und in ihrem Lichte be¬
wunderten wir die Farben der Natur, deren
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[502/0508] in die Höhe: latet anguis in herba! Eine feine Allegorie und desto unnachahmlicher, weil der Zuschauer schon sie denkt, eh’ er noch den Wink des Künstlers gewahr wird. Dieses Gemälde ist modern; aber seines Plat¬ zes unter den Werken des Italienischen Pinsels würdig. Es ist von Sir Joſhua Reynolds. Wir spazierten hierauf in die Gegend, wo die berühmten Harlemer Blumengärten liegen. Wohl mag es wahr seyn, daſs der Wind ganze Tagereisen weit die würzhaften Wohl¬ gerüche des glücklichen Arabiens den Schif¬ fenden im Ocean zuführt, da wir in diesem nördlichen Klima schon von fern den Duft der Hyacinthen und Aurikeln verspürten. Es war ein warmer Vormittag; die Sonne schien am heitern Himmel, und in ihrem Lichte be¬ wunderten wir die Farben der Natur, deren Pracht und Glanz alle Nachahmung und al¬ len Ausdruck, so weit übersteigen. Wir über¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/508>, abgerufen am 23.11.2024.