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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.

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mäße Formen eignet sich daher eben so we-
nig wahres sittliches Sein zu begründen, als
die Frivolität der Mode uns dieses verges-
sen lassen kann. Was wird aber die noth-
wendige Durchdringung beider vermitteln?

Jm tiefsten Grunde der Seele, in höch-
ster und wahrhaftester Beziehung gewiß nur
die Religion, die in ihrer himmlischen Rein-
heit eben so sehr das Unrecht scheuet, als
sie die Tugend liebenswürdig macht; in Be-
zug auf die mannigfachen äußern Zusam-
menstellungen der Gesellschaft, aber kann
nichts als der Einfluß der Frauen, die
getrennte Gemeinschaft des Sittlichen und
Schicklichen zu einer und derselben Bedeutung
zurückführen.

Er giebt eine so unwiederstehliche Wei-
se das Edle und Schöne von den Menschen
zu fordern, die Unschuld ist an und für
sich so reizend, der unumwölkte, ungefesselte
Geist in seinen freien Schwingungen so all-
seitig, so in die Seele dringend, daß durch
eine eigne Anziehungskraft die anmuthige
und gescheute Frau den ächten guten Ton,

maͤße Formen eignet ſich daher eben ſo we-
nig wahres ſittliches Sein zu begruͤnden, als
die Frivolitaͤt der Mode uns dieſes vergeſ-
ſen laſſen kann. Was wird aber die noth-
wendige Durchdringung beider vermitteln?

Jm tiefſten Grunde der Seele, in hoͤch-
ſter und wahrhafteſter Beziehung gewiß nur
die Religion, die in ihrer himmliſchen Rein-
heit eben ſo ſehr das Unrecht ſcheuet, als
ſie die Tugend liebenswuͤrdig macht; in Be-
zug auf die mannigfachen aͤußern Zuſam-
menſtellungen der Geſellſchaft, aber kann
nichts als der Einfluß der Frauen, die
getrennte Gemeinſchaft des Sittlichen und
Schicklichen zu einer und derſelben Bedeutung
zuruͤckfuͤhren.

Er giebt eine ſo unwiederſtehliche Wei-
ſe das Edle und Schoͤne von den Menſchen
zu fordern, die Unſchuld iſt an und fuͤr
ſich ſo reizend, der unumwoͤlkte, ungefeſſelte
Geiſt in ſeinen freien Schwingungen ſo all-
ſeitig, ſo in die Seele dringend, daß durch
eine eigne Anziehungskraft die anmuthige
und geſcheute Frau den aͤchten guten Ton,

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[199/0203] maͤße Formen eignet ſich daher eben ſo we- nig wahres ſittliches Sein zu begruͤnden, als die Frivolitaͤt der Mode uns dieſes vergeſ- ſen laſſen kann. Was wird aber die noth- wendige Durchdringung beider vermitteln? Jm tiefſten Grunde der Seele, in hoͤch- ſter und wahrhafteſter Beziehung gewiß nur die Religion, die in ihrer himmliſchen Rein- heit eben ſo ſehr das Unrecht ſcheuet, als ſie die Tugend liebenswuͤrdig macht; in Be- zug auf die mannigfachen aͤußern Zuſam- menſtellungen der Geſellſchaft, aber kann nichts als der Einfluß der Frauen, die getrennte Gemeinſchaft des Sittlichen und Schicklichen zu einer und derſelben Bedeutung zuruͤckfuͤhren. Er giebt eine ſo unwiederſtehliche Wei- ſe das Edle und Schoͤne von den Menſchen zu fordern, die Unſchuld iſt an und fuͤr ſich ſo reizend, der unumwoͤlkte, ungefeſſelte Geiſt in ſeinen freien Schwingungen ſo all- ſeitig, ſo in die Seele dringend, daß durch eine eigne Anziehungskraft die anmuthige und geſcheute Frau den aͤchten guten Ton,

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/203>, abgerufen am 22.11.2024.