Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.schlaff herabsinken lassen, daß kein Herz in Soll sich aber der heitere Wunsch an ſchlaff herabſinken laſſen, daß kein Herz in Soll ſich aber der heitere Wunſch an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0097" n="93"/> ſchlaff herabſinken laſſen, daß kein Herz in<lb/> der matten Athmosphaͤre frei ſchlagen koͤnnte.<lb/> Das Fegefeuer der Langenweile muͤßte mit<lb/> ſteigender Angſt in den Himmel der Einſam-<lb/> keit zuruͤcktreiben, und ſelbſt die junge Bruſt<lb/> mit Ekel gegen ſolch nuͤchternes Umhertrei-<lb/> ben erfuͤllen.</p><lb/> <p>Soll ſich aber der heitere Wunſch an<lb/> den Augenblick knuͤpfen, und ein lebendiger<lb/> Sinn Folge und Bedeutung hineinlegen,<lb/> kurz in dem Lebendigen <hi rendition="#g">mitleben</hi>, ſo ſprin-<lb/> gen, wie durch unſichtbaren Druck, alle ge-<lb/> heime Federn menſchlicher Anforderungen<lb/> mit Blitzesſchnelle in die Hoͤhe. — Der<lb/> Widerſpruch zwiſchen unwillkuͤhrlichem Em-<lb/> pfinden und bewußtem Denken iſt geweckt,<lb/> Herz und Geſinnung ſtehen einander rebel-<lb/> liſch und zuruͤckzuͤgelnd entgegen, das Jnnere<lb/> kann nicht unerſchuͤttert bleiben. Was be-<lb/> dingt nicht die Rothwendigkeit allein, dem<lb/> Kreiſe, dem man ſich anſchließt, wohlgefaͤllig<lb/> erſcheinen zu wollen? Soll dies Wohlgefal-<lb/> len dem Ohngefaͤhr uͤberlaſſen, oder durch<lb/> den moͤglichſt gluͤcklichen Eindruck der Er-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0097]
ſchlaff herabſinken laſſen, daß kein Herz in
der matten Athmosphaͤre frei ſchlagen koͤnnte.
Das Fegefeuer der Langenweile muͤßte mit
ſteigender Angſt in den Himmel der Einſam-
keit zuruͤcktreiben, und ſelbſt die junge Bruſt
mit Ekel gegen ſolch nuͤchternes Umhertrei-
ben erfuͤllen.
Soll ſich aber der heitere Wunſch an
den Augenblick knuͤpfen, und ein lebendiger
Sinn Folge und Bedeutung hineinlegen,
kurz in dem Lebendigen mitleben, ſo ſprin-
gen, wie durch unſichtbaren Druck, alle ge-
heime Federn menſchlicher Anforderungen
mit Blitzesſchnelle in die Hoͤhe. — Der
Widerſpruch zwiſchen unwillkuͤhrlichem Em-
pfinden und bewußtem Denken iſt geweckt,
Herz und Geſinnung ſtehen einander rebel-
liſch und zuruͤckzuͤgelnd entgegen, das Jnnere
kann nicht unerſchuͤttert bleiben. Was be-
dingt nicht die Rothwendigkeit allein, dem
Kreiſe, dem man ſich anſchließt, wohlgefaͤllig
erſcheinen zu wollen? Soll dies Wohlgefal-
len dem Ohngefaͤhr uͤberlaſſen, oder durch
den moͤglichſt gluͤcklichen Eindruck der Er-
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