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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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nur eine Familie aus, drängte die Unbekanntschaft mit auswärtigen Umgebungen, die Fremdlinge auf einander zurück, so riß sie der folgende Morgen wieder auseinander, ja warf sie oftmals auf andere Wege, wo sie sich nicht begegneten, denn der Herzog liebte, mit dem beweglichern, leicht gebaueten Wagen, Seitenpfade einzuschlagen, wohin die andern nicht folgen konnten. Seiner Ungeduld, seinem Hinstürmen auf ein Ziel, mußte sich alles fügen. Der Marquis war froh, an Ort und Stelle zu kommen, und ließ ihn gewähren. Antonie schwieg; aber von da hatte sie nur ein Augenmerk, ein Einziges, was sie beschäftigte, und zwar, wie weit jener Wagen zurückbleibe, und ob er sie beim Wechseln der Pferde, beim nothwendigen Aufenthalt einer halben oder ganzen Stunde, ihrerseits, nicht einholen könne? und ließ dies Zusammentreffen auch nichts als einen flüchtigen Gruß, eine Erkundigung, den gemeinschaftlichen Genuß irgend einer Erfrischung zu, man trat doch in eine Art von Verhältniß zu einander, denn es entging ihr nicht, wie die vielen kleinen Zufälligkeiten, die gemeinsamen Begegnisse, die Vertraulichkeit jener mehrten, wie das äußere Berühren auch ein inneres ward, wie die Gemüther mit den Verhältnissen zusammenfielen; deshalb wünschte sie, bald die Zeit beflügeln, bald ihren Lauf anhalten zu

nur eine Familie aus, drängte die Unbekanntschaft mit auswärtigen Umgebungen, die Fremdlinge auf einander zurück, so riß sie der folgende Morgen wieder auseinander, ja warf sie oftmals auf andere Wege, wo sie sich nicht begegneten, denn der Herzog liebte, mit dem beweglichern, leicht gebaueten Wagen, Seitenpfade einzuschlagen, wohin die andern nicht folgen konnten. Seiner Ungeduld, seinem Hinstürmen auf ein Ziel, mußte sich alles fügen. Der Marquis war froh, an Ort und Stelle zu kommen, und ließ ihn gewähren. Antonie schwieg; aber von da hatte sie nur ein Augenmerk, ein Einziges, was sie beschäftigte, und zwar, wie weit jener Wagen zurückbleibe, und ob er sie beim Wechseln der Pferde, beim nothwendigen Aufenthalt einer halben oder ganzen Stunde, ihrerseits, nicht einholen könne? und ließ dies Zusammentreffen auch nichts als einen flüchtigen Gruß, eine Erkundigung, den gemeinschaftlichen Genuß irgend einer Erfrischung zu, man trat doch in eine Art von Verhältniß zu einander, denn es entging ihr nicht, wie die vielen kleinen Zufälligkeiten, die gemeinsamen Begegnisse, die Vertraulichkeit jener mehrten, wie das äußere Berühren auch ein inneres ward, wie die Gemüther mit den Verhältnissen zusammenfielen; deshalb wünschte sie, bald die Zeit beflügeln, bald ihren Lauf anhalten zu

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[137/0144] nur eine Familie aus, drängte die Unbekanntschaft mit auswärtigen Umgebungen, die Fremdlinge auf einander zurück, so riß sie der folgende Morgen wieder auseinander, ja warf sie oftmals auf andere Wege, wo sie sich nicht begegneten, denn der Herzog liebte, mit dem beweglichern, leicht gebaueten Wagen, Seitenpfade einzuschlagen, wohin die andern nicht folgen konnten. Seiner Ungeduld, seinem Hinstürmen auf ein Ziel, mußte sich alles fügen. Der Marquis war froh, an Ort und Stelle zu kommen, und ließ ihn gewähren. Antonie schwieg; aber von da hatte sie nur ein Augenmerk, ein Einziges, was sie beschäftigte, und zwar, wie weit jener Wagen zurückbleibe, und ob er sie beim Wechseln der Pferde, beim nothwendigen Aufenthalt einer halben oder ganzen Stunde, ihrerseits, nicht einholen könne? und ließ dies Zusammentreffen auch nichts als einen flüchtigen Gruß, eine Erkundigung, den gemeinschaftlichen Genuß irgend einer Erfrischung zu, man trat doch in eine Art von Verhältniß zu einander, denn es entging ihr nicht, wie die vielen kleinen Zufälligkeiten, die gemeinsamen Begegnisse, die Vertraulichkeit jener mehrten, wie das äußere Berühren auch ein inneres ward, wie die Gemüther mit den Verhältnissen zusammenfielen; deshalb wünschte sie, bald die Zeit beflügeln, bald ihren Lauf anhalten zu

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/144>, abgerufen am 21.11.2024.