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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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und für einen Abend behauptet wird, gab schon vorher Stoff zu mancher Lust und mancher Neckerei. Der Tag kam. Das Loos entschied für den Chevalier. Ihm blieb die Wahl einer Königin. Er besann sich einen Augenblick, dann reichte er Antonien nicht ohne Rührung die Hand. Antonie hatte anders gewünscht, anders gehofft, Einer konnte ihrer Meinung nach, hier nur König sein! Das Loos hatte sich vergriffen. Sie sah zögernd umher, sie erwartete, alle sollten fühlen wie sie! eine Gegenwahl schien ihr natürlich. Aber statt dessen drängte man sie, dem Herrscher zu folgen, ihr Herz stäubte sich selbst gegen das augenblickliche Spiel, und sie schritt neben dem fremden, ihr aufgedrungenen Mann, mit unbeschreiblichem Stolz und wahrhaft königlicher Miene einher. Alle huldigten ihr, und Adalbert neigte, als ihr vom König erwählter Hofmarschall, halb scherzhaft, halb in überraschender Aufwallung, ein Knie vor der schönen Gebieterin.

Während dem Abendessen ward die Freude, wie immer, ungebundener. Der Wein entfesselte manche Zunge. Die kurze Lust steigerte sich mit jedem Augenblick, es schien, sie wolle ihr Maaß auf lange Zeit erschöpfen. Adalbert sang mit sehr schöner Stimme Kriegslieder, er saß neben Marien, Antonien gegenüber, er trank rasch und viel, unter

und für einen Abend behauptet wird, gab schon vorher Stoff zu mancher Lust und mancher Neckerei. Der Tag kam. Das Loos entschied für den Chevalier. Ihm blieb die Wahl einer Königin. Er besann sich einen Augenblick, dann reichte er Antonien nicht ohne Rührung die Hand. Antonie hatte anders gewünscht, anders gehofft, Einer konnte ihrer Meinung nach, hier nur König sein! Das Loos hatte sich vergriffen. Sie sah zögernd umher, sie erwartete, alle sollten fühlen wie sie! eine Gegenwahl schien ihr natürlich. Aber statt dessen drängte man sie, dem Herrscher zu folgen, ihr Herz stäubte sich selbst gegen das augenblickliche Spiel, und sie schritt neben dem fremden, ihr aufgedrungenen Mann, mit unbeschreiblichem Stolz und wahrhaft königlicher Miene einher. Alle huldigten ihr, und Adalbert neigte, als ihr vom König erwählter Hofmarschall, halb scherzhaft, halb in überraschender Aufwallung, ein Knie vor der schönen Gebieterin.

Während dem Abendessen ward die Freude, wie immer, ungebundener. Der Wein entfesselte manche Zunge. Die kurze Lust steigerte sich mit jedem Augenblick, es schien, sie wolle ihr Maaß auf lange Zeit erschöpfen. Adalbert sang mit sehr schöner Stimme Kriegslieder, er saß neben Marien, Antonien gegenüber, er trank rasch und viel, unter

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[151/0158] und für einen Abend behauptet wird, gab schon vorher Stoff zu mancher Lust und mancher Neckerei. Der Tag kam. Das Loos entschied für den Chevalier. Ihm blieb die Wahl einer Königin. Er besann sich einen Augenblick, dann reichte er Antonien nicht ohne Rührung die Hand. Antonie hatte anders gewünscht, anders gehofft, Einer konnte ihrer Meinung nach, hier nur König sein! Das Loos hatte sich vergriffen. Sie sah zögernd umher, sie erwartete, alle sollten fühlen wie sie! eine Gegenwahl schien ihr natürlich. Aber statt dessen drängte man sie, dem Herrscher zu folgen, ihr Herz stäubte sich selbst gegen das augenblickliche Spiel, und sie schritt neben dem fremden, ihr aufgedrungenen Mann, mit unbeschreiblichem Stolz und wahrhaft königlicher Miene einher. Alle huldigten ihr, und Adalbert neigte, als ihr vom König erwählter Hofmarschall, halb scherzhaft, halb in überraschender Aufwallung, ein Knie vor der schönen Gebieterin. Während dem Abendessen ward die Freude, wie immer, ungebundener. Der Wein entfesselte manche Zunge. Die kurze Lust steigerte sich mit jedem Augenblick, es schien, sie wolle ihr Maaß auf lange Zeit erschöpfen. Adalbert sang mit sehr schöner Stimme Kriegslieder, er saß neben Marien, Antonien gegenüber, er trank rasch und viel, unter

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  • Silbentrennung: aufgelöst
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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/158>, abgerufen am 21.11.2024.