Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.alles mit machen mußte, hatte sich indeß auch eines Ruders bemächtigt, man achtete Anfangs nicht viel darauf, weil er sich auch hierbei gewandt zeigte. Doch das wilde Spiel des ganzen Tages hatte sein Blut unnatürlich angeregt, der Kopf war ihm schwer, die Arme schwächer als sonst, er lehnte sich zu weit hinaus, und schoß vorn herüber ins Wasser. Ein lauter Schrei aller Anwesenden durchdrang noch die Luft, als Adalbert schon seinen Rock abgeworfen hatte, und frisch in die Wellen untertauchte. Mit Gewalt mußte man Marien zurückhalten. sich ihm nicht nachzustürzen, Antonie aber lag kniend im Boden, beide Arme über den Bord des Kahnes ausgebreitet kein Laut drang aus ihrer Brust, sie schien nichts von sich zu wissen. Jetzt arbeitete sich Adelbert wieder herauf, den Knaben lebendig über sich haltend. Ein Augenblick, und er war im Kahn, der Knabe in den Händen der Frauen, die den kleinen Unbedacht mit ihren Shawls und Tüchern rieben und ihn hineinwickelten, um alle böse Folgen zu vermeiden. Antonie begriff indeß von allem nichts, als Adalberts jähen Sprung. Sie lag noch unbeweglich da, als der Kahn ans Land stieß. Da sie sich am vordern Rande des Schiffes befand, so reichte ihr Adalbert zuerst die Hand, um sie hinaus zu führen; sie sah ihn mit dem süßesten Lächeln an, bist Du alles mit machen mußte, hatte sich indeß auch eines Ruders bemächtigt, man achtete Anfangs nicht viel darauf, weil er sich auch hierbei gewandt zeigte. Doch das wilde Spiel des ganzen Tages hatte sein Blut unnatürlich angeregt, der Kopf war ihm schwer, die Arme schwächer als sonst, er lehnte sich zu weit hinaus, und schoß vorn herüber ins Wasser. Ein lauter Schrei aller Anwesenden durchdrang noch die Luft, als Adalbert schon seinen Rock abgeworfen hatte, und frisch in die Wellen untertauchte. Mit Gewalt mußte man Marien zurückhalten. sich ihm nicht nachzustürzen, Antonie aber lag kniend im Boden, beide Arme über den Bord des Kahnes ausgebreitet kein Laut drang aus ihrer Brust, sie schien nichts von sich zu wissen. Jetzt arbeitete sich Adelbert wieder herauf, den Knaben lebendig über sich haltend. Ein Augenblick, und er war im Kahn, der Knabe in den Händen der Frauen, die den kleinen Unbedacht mit ihren Shawls und Tüchern rieben und ihn hineinwickelten, um alle böse Folgen zu vermeiden. Antonie begriff indeß von allem nichts, als Adalberts jähen Sprung. Sie lag noch unbeweglich da, als der Kahn ans Land stieß. Da sie sich am vordern Rande des Schiffes befand, so reichte ihr Adalbert zuerst die Hand, um sie hinaus zu führen; sie sah ihn mit dem süßesten Lächeln an, bist Du <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0197" n="190"/> alles <hi rendition="#g">mit</hi> machen mußte, hatte sich indeß auch eines Ruders bemächtigt, man achtete Anfangs nicht viel darauf, weil er sich auch hierbei gewandt zeigte. Doch das wilde Spiel des ganzen Tages hatte sein Blut unnatürlich angeregt, der Kopf war ihm schwer, die Arme schwächer als sonst, er lehnte sich zu weit hinaus, und schoß vorn herüber ins Wasser. Ein lauter Schrei aller Anwesenden durchdrang noch die Luft, als Adalbert schon seinen Rock abgeworfen hatte, und frisch in die Wellen untertauchte. Mit Gewalt mußte man Marien zurückhalten. sich ihm nicht nachzustürzen, Antonie aber lag kniend im Boden, beide Arme über den Bord des Kahnes ausgebreitet kein Laut drang aus ihrer Brust, sie schien nichts von sich zu wissen. Jetzt arbeitete sich Adelbert wieder herauf, den Knaben lebendig über sich haltend. Ein Augenblick, und er war im Kahn, der Knabe in den Händen der Frauen, die den kleinen Unbedacht mit ihren Shawls und Tüchern rieben und ihn hineinwickelten, um alle böse Folgen zu vermeiden. Antonie begriff indeß von allem nichts, als Adalberts jähen Sprung. Sie lag noch unbeweglich da, als der Kahn ans Land stieß. Da sie sich am vordern Rande des Schiffes befand, so reichte ihr Adalbert zuerst die Hand, um sie hinaus zu führen; sie sah ihn mit dem süßesten Lächeln an, bist Du </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0197]
alles mit machen mußte, hatte sich indeß auch eines Ruders bemächtigt, man achtete Anfangs nicht viel darauf, weil er sich auch hierbei gewandt zeigte. Doch das wilde Spiel des ganzen Tages hatte sein Blut unnatürlich angeregt, der Kopf war ihm schwer, die Arme schwächer als sonst, er lehnte sich zu weit hinaus, und schoß vorn herüber ins Wasser. Ein lauter Schrei aller Anwesenden durchdrang noch die Luft, als Adalbert schon seinen Rock abgeworfen hatte, und frisch in die Wellen untertauchte. Mit Gewalt mußte man Marien zurückhalten. sich ihm nicht nachzustürzen, Antonie aber lag kniend im Boden, beide Arme über den Bord des Kahnes ausgebreitet kein Laut drang aus ihrer Brust, sie schien nichts von sich zu wissen. Jetzt arbeitete sich Adelbert wieder herauf, den Knaben lebendig über sich haltend. Ein Augenblick, und er war im Kahn, der Knabe in den Händen der Frauen, die den kleinen Unbedacht mit ihren Shawls und Tüchern rieben und ihn hineinwickelten, um alle böse Folgen zu vermeiden. Antonie begriff indeß von allem nichts, als Adalberts jähen Sprung. Sie lag noch unbeweglich da, als der Kahn ans Land stieß. Da sie sich am vordern Rande des Schiffes befand, so reichte ihr Adalbert zuerst die Hand, um sie hinaus zu führen; sie sah ihn mit dem süßesten Lächeln an, bist Du
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