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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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des seltsamen Duells nachgegraben, auf die unbesonnene Heftigkeit der Männer gescholten, es lächerlich gefunden, daß solche, welchen das Verhältniß verbiete, die Waffen für das Vaterland zu führen, und die es gewissermaßen entwaffnet habe, nun ihre Blutgier gegen einander richten, und dies aus Ursachen - wobei sie lauernd inne hielt, - denen wohl dieselben lähmenden Verhältnisse, die ewige, nie zu erschöpfende, Politik zum Grunde liege. Marie entgegnete ihr indeß gelassen, daß sie das ernste Ereigniß nicht lächerlich finden könne, andern möge es so erscheinen, es sei hiermit, wie überall mit jedem enthusiastischen Aufwallen, das den Gleichgültigen immer zum Spotte reize. Dann aber ließ sie sich auf nichts weiter ein, und die Präsidentin verzweifelte an der strengen Entschlossenheit des sonst so geschmeidigen, fast unterwürfigen Wesens. Sie tadelte deshalb Marien, und meinte, sie habe doch im Grunde viel von Antoniens starrem Trotz. Viktorine hingegen hob die gekränkte Frau auf alle Weise heraus, und suchte an dieser ihre ganze Liebesfähigkeit, und den Schatz weiblicher Tugenden an den Tag legen zu wollen. Mit der Miene einer barmherzigen Schwester stattete sie der Leidenden unabläßig Leidensbesuche ab, kam und ging zu jeder Stunde, verschmähete jede andere gesellige Mittheilung, hatte

des seltsamen Duells nachgegraben, auf die unbesonnene Heftigkeit der Männer gescholten, es lächerlich gefunden, daß solche, welchen das Verhältniß verbiete, die Waffen für das Vaterland zu führen, und die es gewissermaßen entwaffnet habe, nun ihre Blutgier gegen einander richten, und dies aus Ursachen – wobei sie lauernd inne hielt, – denen wohl dieselben lähmenden Verhältnisse, die ewige, nie zu erschöpfende, Politik zum Grunde liege. Marie entgegnete ihr indeß gelassen, daß sie das ernste Ereigniß nicht lächerlich finden könne, andern möge es so erscheinen, es sei hiermit, wie überall mit jedem enthusiastischen Aufwallen, das den Gleichgültigen immer zum Spotte reize. Dann aber ließ sie sich auf nichts weiter ein, und die Präsidentin verzweifelte an der strengen Entschlossenheit des sonst so geschmeidigen, fast unterwürfigen Wesens. Sie tadelte deshalb Marien, und meinte, sie habe doch im Grunde viel von Antoniens starrem Trotz. Viktorine hingegen hob die gekränkte Frau auf alle Weise heraus, und suchte an dieser ihre ganze Liebesfähigkeit, und den Schatz weiblicher Tugenden an den Tag legen zu wollen. Mit der Miene einer barmherzigen Schwester stattete sie der Leidenden unabläßig Leidensbesuche ab, kam und ging zu jeder Stunde, verschmähete jede andere gesellige Mittheilung, hatte

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[206/0213] des seltsamen Duells nachgegraben, auf die unbesonnene Heftigkeit der Männer gescholten, es lächerlich gefunden, daß solche, welchen das Verhältniß verbiete, die Waffen für das Vaterland zu führen, und die es gewissermaßen entwaffnet habe, nun ihre Blutgier gegen einander richten, und dies aus Ursachen – wobei sie lauernd inne hielt, – denen wohl dieselben lähmenden Verhältnisse, die ewige, nie zu erschöpfende, Politik zum Grunde liege. Marie entgegnete ihr indeß gelassen, daß sie das ernste Ereigniß nicht lächerlich finden könne, andern möge es so erscheinen, es sei hiermit, wie überall mit jedem enthusiastischen Aufwallen, das den Gleichgültigen immer zum Spotte reize. Dann aber ließ sie sich auf nichts weiter ein, und die Präsidentin verzweifelte an der strengen Entschlossenheit des sonst so geschmeidigen, fast unterwürfigen Wesens. Sie tadelte deshalb Marien, und meinte, sie habe doch im Grunde viel von Antoniens starrem Trotz. Viktorine hingegen hob die gekränkte Frau auf alle Weise heraus, und suchte an dieser ihre ganze Liebesfähigkeit, und den Schatz weiblicher Tugenden an den Tag legen zu wollen. Mit der Miene einer barmherzigen Schwester stattete sie der Leidenden unabläßig Leidensbesuche ab, kam und ging zu jeder Stunde, verschmähete jede andere gesellige Mittheilung, hatte

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/213>, abgerufen am 24.11.2024.