Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.Herzog in seinen Weg auf die grüne Wiese Sie ist eine Zauberin, rief Bertalda, eine Das thue ich nicht, sagte Undine, einen So lügt sie, und prahlt, fiel Bertalda ein, Der alte, ehrsame Herzog aber blieb fest H
Herzog in ſeinen Weg auf die gruͤne Wieſe Sie iſt eine Zauberin, rief Bertalda, eine Das thue ich nicht, ſagte Undine, einen So luͤgt ſie, und prahlt, fiel Bertalda ein, Der alte, ehrſame Herzog aber blieb feſt H
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="113"/> Herzog in ſeinen Weg auf die gruͤne Wieſe<lb/> legte.</p><lb/> <p>Sie iſt eine Zauberin, rief Bertalda, eine<lb/> Hexe, die mit boͤſen Geiſtern Umgang hat!<lb/> Sie bekennt es ja ſelbſt.</p><lb/> <p>Das thue ich nicht, ſagte Undine, einen<lb/> ganzen Himmel der Unſchuld und Zuverſicht in<lb/> ihren Augen. Ich bin auch keine Hexe; ſeht<lb/> mich nur darauf an.</p><lb/> <p>So luͤgt ſie, und prahlt, fiel Bertalda ein,<lb/> und kann nicht behaupten, daß ich dieſer niedern<lb/> Leute Kind ſei. Meine herzoglichen Aeltern, ich<lb/> bitte Euch, fuͤhrt mich aus dieſer Geſellſchaft<lb/> fort, und aus dieſer Stadt, wo man nur dar-<lb/> auf ausgeht, mich zu ſchmaͤhen.</p><lb/> <p>Der alte, ehrſame Herzog aber blieb feſt<lb/> ſtehen, und ſeine Gemahlin ſagte: wir muͤſſen<lb/> durchaus wiſſen, woran wir ſind; Gott ſei<lb/> vor, daß ich eher nur einen Fuß aus dieſem<lb/> Saale ſetze. — Da naͤherte ſich die alte Fi-<lb/> ſcherin, beugte ſich tief vor der Herzogin, und<lb/> ſagte: Ihr ſchließt mir das Herz auf, hohe,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0127]
Herzog in ſeinen Weg auf die gruͤne Wieſe
legte.
Sie iſt eine Zauberin, rief Bertalda, eine
Hexe, die mit boͤſen Geiſtern Umgang hat!
Sie bekennt es ja ſelbſt.
Das thue ich nicht, ſagte Undine, einen
ganzen Himmel der Unſchuld und Zuverſicht in
ihren Augen. Ich bin auch keine Hexe; ſeht
mich nur darauf an.
So luͤgt ſie, und prahlt, fiel Bertalda ein,
und kann nicht behaupten, daß ich dieſer niedern
Leute Kind ſei. Meine herzoglichen Aeltern, ich
bitte Euch, fuͤhrt mich aus dieſer Geſellſchaft
fort, und aus dieſer Stadt, wo man nur dar-
auf ausgeht, mich zu ſchmaͤhen.
Der alte, ehrſame Herzog aber blieb feſt
ſtehen, und ſeine Gemahlin ſagte: wir muͤſſen
durchaus wiſſen, woran wir ſind; Gott ſei
vor, daß ich eher nur einen Fuß aus dieſem
Saale ſetze. — Da naͤherte ſich die alte Fi-
ſcherin, beugte ſich tief vor der Herzogin, und
ſagte: Ihr ſchließt mir das Herz auf, hohe,
H
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |