Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.nicht. Ich habe schon Kopfweh vom vielen Grübeln. Eure Euch zärtlich liebende Kläre. Eugen Schmidthammer an Toni Emmer. Verona, 7. April.Lieber Sohn! Es ist mir doch leid, daß ich gar nicht. Ich habe ſchon Kopfweh vom vielen Grübeln. Eure Euch zärtlich liebende Kläre. Eugen Schmidthammer an Toni Emmer. Verona, 7. April.Lieber Sohn! Es iſt mir doch leid, daß ich gar <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="letter" n="2"> <p><pb facs="#f0246" n="230"/> nicht. Ich habe ſchon Kopfweh vom vielen Grübeln.<lb/> Nun, morgen bin ich wieder heiter.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Eure Euch zärtlich liebende<lb/> Kläre.</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div type="letter" n="2"> <head> <hi rendition="#g">Eugen Schmidthammer an Toni Emmer.</hi><lb/> </head> <opener> <dateline rendition="#right">Verona, 7. April.</dateline> </opener><lb/> <p>Lieber Sohn! Es iſt mir doch leid, daß ich gar<lb/> kein Malzeug mit habe, das ewige Karikiren hol' der<lb/> Teufel. Gelegenheit gäb's ja hier genug, und ich<lb/> bin nicht müßig drin, 's iſt ja auch Brotarbeit.<lb/> Aber mir juckt's in den Fingern, auch wieder e biſſel<lb/> zu landſchaftern. Gelt, thu mir die Lieb' und ſchick<lb/> mir meinen Studienkaſten, wie er ſteht und geht,<lb/> nach Venedig in den Sandwirth. Das heißt, Du<lb/> thuſt einen Blick hinein, ob er nicht ganz leer iſt und<lb/> räumſt e biſſel ein, was man ſo braucht! Skizzen¬<lb/> leinwand krieg' ich hier — ich könnt' ja auch das<lb/> Uebrige hier beſorgen, aber es wär' doppelte Ausgabe!<lb/> In vier, fünf Tagen bin ich in Venedig. Geſtern in<lb/> der Arena iſt mir die Hechingen begegnet, da gehört<lb/> ſie auch hin zu den andern Schuhus. Aber froh war<lb/> ich doch an der Begegnung, ſie reiſt nämlich ab, heut<lb/> ſchon, nach Vicenza, — das arme Vicenza, ich be¬<lb/> neid's nicht um den Beſuch! Nun <hi rendition="#aq">Bog s nej</hi>! wie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [230/0246]
nicht. Ich habe ſchon Kopfweh vom vielen Grübeln.
Nun, morgen bin ich wieder heiter.
Eure Euch zärtlich liebende
Kläre.
Eugen Schmidthammer an Toni Emmer.
Verona, 7. April.
Lieber Sohn! Es iſt mir doch leid, daß ich gar
kein Malzeug mit habe, das ewige Karikiren hol' der
Teufel. Gelegenheit gäb's ja hier genug, und ich
bin nicht müßig drin, 's iſt ja auch Brotarbeit.
Aber mir juckt's in den Fingern, auch wieder e biſſel
zu landſchaftern. Gelt, thu mir die Lieb' und ſchick
mir meinen Studienkaſten, wie er ſteht und geht,
nach Venedig in den Sandwirth. Das heißt, Du
thuſt einen Blick hinein, ob er nicht ganz leer iſt und
räumſt e biſſel ein, was man ſo braucht! Skizzen¬
leinwand krieg' ich hier — ich könnt' ja auch das
Uebrige hier beſorgen, aber es wär' doppelte Ausgabe!
In vier, fünf Tagen bin ich in Venedig. Geſtern in
der Arena iſt mir die Hechingen begegnet, da gehört
ſie auch hin zu den andern Schuhus. Aber froh war
ich doch an der Begegnung, ſie reiſt nämlich ab, heut
ſchon, nach Vicenza, — das arme Vicenza, ich be¬
neid's nicht um den Beſuch! Nun Bog s nej! wie
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