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Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.

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lassen? "Sie hat leider viel zu viel hinter den Büchern gesessen, darüber ist dann vernachlässigt worden, was einer Hausfrau zu wissen noth thut. Lisbeth hat einen harten Kopf; ja, schüttle nur, Axel, Du wirst ihn auch noch kennen lernen."

"Axel, Axel, was werden sie sagen!" machte Lisbeth, sobald sie allein waren.

"O, dann sind wir so fest verbunden, dann können sie uns nicht wieder auseinanderreißen. Mir ist nur leid, daß ich ihre Gesichter nicht sehen kann."

"Mir nicht," sagte Lisbeth, "jetzt weiß ich, wie lieb sie mich haben, jetzt möcht ich ihnen vieles zum Opfer bringen."

"Vieles, aber nicht Dich selbst, Lisbeth." -

"Mach sie glücklich, sie hat ein tiefes Gemüth," sagte die Mama, als das junge Paar frisch verheirathet auf die Reise ging.

Axel sah mit leuchtenden Augen auf Lisbeth: "Wir verstehen uns, Mama."

"Aber daß Ihr noch gar keine Wohnung in Kopenhagen habt, Kinder!"

"Ha, die findet sich leicht genug; erst sind wir mal drei Monate unterwegs."

"Und daß Ihr darauf besteht, möblirte Zimmer zu miethen, und all das - ach, es ist mir doch schrecklich! Wie kann man da von ordentlichem Hausstand sprechen!"

lassen? „Sie hat leider viel zu viel hinter den Büchern gesessen, darüber ist dann vernachlässigt worden, was einer Hausfrau zu wissen noth thut. Lisbeth hat einen harten Kopf; ja, schüttle nur, Axel, Du wirst ihn auch noch kennen lernen.“

„Axel, Axel, was werden sie sagen!“ machte Lisbeth, sobald sie allein waren.

„O, dann sind wir so fest verbunden, dann können sie uns nicht wieder auseinanderreißen. Mir ist nur leid, daß ich ihre Gesichter nicht sehen kann.“

„Mir nicht,“ sagte Lisbeth, „jetzt weiß ich, wie lieb sie mich haben, jetzt möcht ich ihnen vieles zum Opfer bringen.“

„Vieles, aber nicht Dich selbst, Lisbeth.“ –

„Mach sie glücklich, sie hat ein tiefes Gemüth,“ sagte die Mama, als das junge Paar frisch verheirathet auf die Reise ging.

Axel sah mit leuchtenden Augen auf Lisbeth: „Wir verstehen uns, Mama.“

„Aber daß Ihr noch gar keine Wohnung in Kopenhagen habt, Kinder!“

„Ha, die findet sich leicht genug; erst sind wir mal drei Monate unterwegs.“

„Und daß Ihr darauf besteht, möblirte Zimmer zu miethen, und all das – ach, es ist mir doch schrecklich! Wie kann man da von ordentlichem Hausstand sprechen!“

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[374/0382] lassen? „Sie hat leider viel zu viel hinter den Büchern gesessen, darüber ist dann vernachlässigt worden, was einer Hausfrau zu wissen noth thut. Lisbeth hat einen harten Kopf; ja, schüttle nur, Axel, Du wirst ihn auch noch kennen lernen.“ „Axel, Axel, was werden sie sagen!“ machte Lisbeth, sobald sie allein waren. „O, dann sind wir so fest verbunden, dann können sie uns nicht wieder auseinanderreißen. Mir ist nur leid, daß ich ihre Gesichter nicht sehen kann.“ „Mir nicht,“ sagte Lisbeth, „jetzt weiß ich, wie lieb sie mich haben, jetzt möcht ich ihnen vieles zum Opfer bringen.“ „Vieles, aber nicht Dich selbst, Lisbeth.“ – „Mach sie glücklich, sie hat ein tiefes Gemüth,“ sagte die Mama, als das junge Paar frisch verheirathet auf die Reise ging. Axel sah mit leuchtenden Augen auf Lisbeth: „Wir verstehen uns, Mama.“ „Aber daß Ihr noch gar keine Wohnung in Kopenhagen habt, Kinder!“ „Ha, die findet sich leicht genug; erst sind wir mal drei Monate unterwegs.“ „Und daß Ihr darauf besteht, möblirte Zimmer zu miethen, und all das – ach, es ist mir doch schrecklich! Wie kann man da von ordentlichem Hausstand sprechen!“

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_fluegel_1895/382>, abgerufen am 21.11.2024.