Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.stärken, mein Fräulein, sagte der wackre Pfar- Nun trieb mein Vater eifrig zu seiner Be- ſtaͤrken, mein Fraͤulein, ſagte der wackre Pfar- Nun trieb mein Vater eifrig zu ſeiner Be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0168" n="158"/> ſtaͤrken, mein Fraͤulein, ſagte der wackre Pfar-<lb/> rer. Virginia traͤgt das Goͤttliche im Buſen<lb/> das uͤber alle Form erhaben iſt, erwiederte mein<lb/> Vater. Geruͤhrt und begeiſtert hob ich die Haͤnde<lb/> gen Himmel, und rief: „Jch will! willſt du nur,<lb/> daß ich wolle.‟</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Nun trieb mein Vater eifrig zu ſeiner Be-<lb/> waffnung. Ein Theil unſrer Dienerſchaft und<lb/> viele der Einwohner folgten ſeinem Beiſpiel.<lb/> Man hoffte anfangs eine allgemeine Land-<lb/> wehr eingerichtet zu ſehn, ſie kam aber, we-<lb/> nigſtens in unſern ſuͤdlichen Provinzen, nicht<lb/> zu Stande. So muͤſſen wir denn das Heer ver-<lb/> ſtaͤrken, ſagte mein Vater, und machte ſich zur<lb/> Abreiſe bereit. Laß mich mit dir gehen Vater!<lb/> flehte ich. Weiber gehoͤren nicht in den Kampf,<lb/> ſagte er, ihre Theilnahme an kriegeriſchen Auf-<lb/> tritten iſt eine Unnatur, welche ſich nur entſchul-<lb/> digen laͤßt, wenn ſie unfreiwillig dazu gezwun-<lb/> gen werden. Auch erbebt mein Jnneres vor<lb/> Blut nnd Mord, erwiederte ich; aber laß mich<lb/> dir wenigſtens nahe ſeyn, daß ich oft von dir<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0168]
ſtaͤrken, mein Fraͤulein, ſagte der wackre Pfar-
rer. Virginia traͤgt das Goͤttliche im Buſen
das uͤber alle Form erhaben iſt, erwiederte mein
Vater. Geruͤhrt und begeiſtert hob ich die Haͤnde
gen Himmel, und rief: „Jch will! willſt du nur,
daß ich wolle.‟
Nun trieb mein Vater eifrig zu ſeiner Be-
waffnung. Ein Theil unſrer Dienerſchaft und
viele der Einwohner folgten ſeinem Beiſpiel.
Man hoffte anfangs eine allgemeine Land-
wehr eingerichtet zu ſehn, ſie kam aber, we-
nigſtens in unſern ſuͤdlichen Provinzen, nicht
zu Stande. So muͤſſen wir denn das Heer ver-
ſtaͤrken, ſagte mein Vater, und machte ſich zur
Abreiſe bereit. Laß mich mit dir gehen Vater!
flehte ich. Weiber gehoͤren nicht in den Kampf,
ſagte er, ihre Theilnahme an kriegeriſchen Auf-
tritten iſt eine Unnatur, welche ſich nur entſchul-
digen laͤßt, wenn ſie unfreiwillig dazu gezwun-
gen werden. Auch erbebt mein Jnneres vor
Blut nnd Mord, erwiederte ich; aber laß mich
dir wenigſtens nahe ſeyn, daß ich oft von dir
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